SÜW – Bundesverdienstkreuz für Werner Becht

Ministerpräsident Kurt Beck (3. v. l.) überreichte an Werner Becht (4.v.l.) des Bundesverdienstkreuz. Landrätin Theresia Riedmaier (links), Landtagsabgeordneter Alexander Schweitzer (2.v.l.) und Bürgermeister Klaus Stalter (rechts) sowie Bechts Frau (2.v.r.) gratulierten zu dieser Würdigung.
Mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde der Diplom-Psychologe aus dem Pfalzklinikum Werner Becht geehrt. Ministerpräsident Kurt Beck überreichte dem Pionier der Verhaltenstherapie den vom Bundespräsidenten verliehenen Orden im Kreishaus der Südlichen Weinstraße in Landau.
Im Kreise zahlreicher Weggefährten, Kollegen, Freunde und der Familie Becht würdigte der Ministerpräsident das “herausragende persönliche Engagement Werner Bechts für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche”. In seiner Laudatio hob er den maßgeblichen Anteil des Psychotherapeuten daran hervor, dass am Pfalzinstitut in Klingenmünster europaweit die erste verhaltenstherapeutische Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgebaut werden konnte. Internationale Maßstäbe gesetzt habe Becht auch als Gründungsmitglied des Instituts für Klinische Verhaltenstherapie (IFKV) Bad Dürkheim, wo der erste europäische Ausbildungsgang für 
verhaltenstherapeutische Kinder- und Jugendpsychiatrie etabliert wurde.
Landrätin Theresia Riedmaier hob die große Bedeutung der Arbeit von Werner Becht und seinem Team für die Region hervor, “vor allem für die vielen Menschen, die in Klingenmünster Hilfe bekommen und auch für die vielen, die dort arbeiten”. Beispielgebend sei unter vielem anderen die Hotline Essstörungen, die auf Initiative Bechts vor über zwölf Jahren am Pfalzinstitut eingerichtet wurde und sich bis heute sehr bewährt hat. Im Namen der Verbandsgemeinde Landau-Land gratulierte Bürgermeister Klaus Stalter dem 61-jährigen Südpfälzer aus Heuchelheim-Klingen. Als Präsident der Landespsychotherapeutenkammer wertete Alfred Kappauf die Ehrung von Werner Becht, der “als Leuchtturm wirkt”, auch als Anerkennung für die gesamte Berufsgruppe. Paul Bomke, stellvertretender Geschäftsführer des Pfalzklinikums, wo der Leitende Psychologe bis zum Beginn seiner Altersteilzeit vor zwei Jahren insgesamt dreieinhalb Jahrzehnte tätig war, verband die Glückwünsche an den “engagierten und konstruktiven Mitstreiter” mit einem Appell an die Landesregierung: Trotz neuer Tageskliniken für Kinder und Jugendliche sei es erforderlich, weiterhin in Klingenmünster genügend stationäre Betten vorzuhalten, damit durch differenzierte Angebote “erneut solche Leistungen möglich werden, wie sie hier heute geehrt werden”. Als Kuratoriumsvorsitzende des Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie in Rheinland-Pfalz betonte Roswitha Beck die großen Herausforderungen, die angegangen werden müssten, um psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen und ihren Familien überall und jederzeit die erforderlichen Hilfen zur Verfügung zu stellen. Sie sei dankbar, dass Werner Becht sich weiter in diesem Sinne engagiere.
“Die Ehre dieser Auszeichnung gebührt nicht mir allein, weil all das, was ich bewegen konnte, nur gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen möglich war”, freute sich der Autor zahlreicher Fachpublikationen. Seinen Dank an den Ministerpräsidenten verband er mit dem Wunsch, im Rahmen der anstehenden Novellierung des rheinland-pfälzischen Krankenhausgesetzes die Psychotherapeuten als Vertreter eines selbstständigen Heilberufes in das Gesetz aufzunehmen. Die bestehende Gesetzeslage schlösse psychologische Psychotherapeuten in der Regel von verantwortlichen Positionen aus, “trotz ihrer Kompetenz nach fünfjähriger selbst finanzierter Weiterbildung”. Als “unverbesserlicher Optimist” setze er seine Hoffnungen für “anstehende Korrekturen” auch auf die Landespsychotherapeutenkammer sowie auf Geschäftsführung und Personalrat des Pfalzklinikums.