Mannheim / Rhein-Neckar – Falsche Kreditkarten im Umlauf – Polizei warnt vor neuer Masche – Bereits am 07.08.2008 ging der Polizei Mannheim ein mutmaßlicher Kreditkartenbetrüger ins Netz. Der aus Singapur stammende Mann erschien gegen Mittag des besagten Tages in den Räumen eines Juweliers in der Innenstadt. Nach einem Verkaufsgespräch versuchte der 44-Jährige eine hochwertige Uhr im Wert von ca. 4.000 Euro zu erwerben. Zur Bezahlung legte er einen Pass und eine Kreditkarte vor. Da ihm der anschließende Abrechnungsvorgang offenbar zu lange dauerte, verließ er ohne Pass und Karte das Geschäft. Im Rahmen einer Fahndung konnte der 44-Jährige wenig später festgenommen werden. Hierbei führte er zehn weitere Kreditkarten und einen Pass mit sich, bei denen es sich – wie spätere Gutachten ergaben – ausnahmslos um Totalfälschungen handelte.
Im Zuge weiterführender Ermittlungen fanden die Ermittler der Kriminalpolizei zwischenzeitlich heraus, dass der in Deutschland Wohnsitzlose sich auf einer Art “Einkaufstour” in Deutschland befand. Ihm konnten bislang 81 Einsätze der gefälschten Kreditkarten nachgewiesen werden, die er nach seiner Einreise ins Bundesgebiet am
04.08.2008 in verschiedenen Städten getätigt hatte. Abgesehen hatte er es hierbei meist auf hochwertigen Schmuck, Uhren und Designerware. Der Wert des ergaunerten Gutes beläuft sich auf etwa 22.000 Euro. Der Verbleib der erworbenen Ware ist noch unklar. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass diese auf nicht bekannte Art und Weise nach Asien verschoben wurde, wo sie aufgrund bestehender Steuern auf Luxusgüter vermutlich mit einer erheblichen Gewinnspanne weiterveräußert wird.
Ebenfalls mit einer gefälschten Karte erstand ein bislang unbekannter Täter am 25.08.2008 bei einem Juwelier in der Innenstadt eine Armbanduhr im Wert von 3.400 Euro. Auch in diesem Fall war die Karte auf einen Asiaten ausgestellt. Den Abrechnungsdaten zufolge hatte der Unbekannte vier gefälschte Karten in sieben Fällen
missbräuchlich zur Zahlung vorgelegt und damit Waren und Leistungen im Gesamtwert von über 5.000 Euro ergaunert.
Zwischenzeitlich wurden im Bundesgebiet weitere ähnliche Fälle bekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich zurzeit über 100 Täter aus dem asiatischen Raum in Deutschland aufhalten. Vieles deutet auf organisierte Strukturen im Hintergrund hin.
In Anbetracht des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes möchte die Polizei den Einzelhandel sensibilisieren. Die Masche der Täter ist immer gleich: Die aus dem asiatischen Raum stammenden Personen haben ein weltmännisches Auftreten, verständigen sich in englischer Sprache und interessieren sich meist ausschließlich für Designerware, hochwertige Uhren und Schmuck. Neben kleineren Fälschungsmerkmalen, die für den Laien nicht erkennbar sind, haben die gefälschten Kreditkarten ein aufgeklebtes Hologramm, welches bei Originalkarten “eingearbeitet” ist. Dieses löst sich durch leichtes Kratzen von der Karte. In einem Verdachtsfall sollte in jedem Fall die Polizei verständigt werden. (ots)