Worms / Rhein-Neckar – Mit 50 noch kein ‚altes Eisen’! oder (Ein Glücksschweinchen ohne Termin). Schon bald ins dritte Jahr geht in Worms das Projekt „Regionales Vermittlungszentrum für ältere Langzeitarbeitslose im Arbeitslosengeld II-Bezug“. Ziel des Projektes, das vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in Mainz gefördert wird, ist es, auch die über 50-Jährigen dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die neuen Arbeitsvermittler Frau Becker und Herr Singpiel betonen, dass ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Werte mitbringen, die jede zukunfts- orientierte Branche braucht: Erfahrung, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Altersgemischte Teams bringen oft die besseren Arbeitsergebnisse und können viel voneinander lernen.
In Rheinland-Pfalz sind mehr als 29.000 Menschen über 50 Jahre (Stand: Juli 2008) arbeitslos, ein enormes Potential für den Arbeitsmarkt und für eine zielgerichtete Vermittlung.
Nach Zuweisung durch die ARGE werden die Kandidaten bis zu einem halben Jahr individuell in Einzelgesprächen, nach Bedarf auch in Gruppenveranstaltungen betreut. Seit Jahresbeginn konnten so in Worms 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Die besondere Herausforderung für eine erfolgreiche Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt ist die Bewältigung von multiplen Vermittlungshemmnissen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Neben Sprachproblemen und gesundheitlichen Einschränkungen ist es vor allem die fehlende Motivation, meist resultierend aus langjährigen Enttäuschungen durch permanente Bewerbungsabsagen, die erschwerend hinzu kommt. Das entscheidende Kriterium für eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung ist daher der Wille, sich noch einmal im Arbeitsleben beweisen zu wollen.
Die beiden Arbeitsvermittler betreuen die Teilnehmer ganzheitlich über die gesamte Bewerbungsphase vom Profiling bis zum ersten Arbeitstag.
Unter Umständen ist auch eine gezielte Weiterqualifizierung vonnöten. Der Arbeitsförderbetrieb Worms, Träger dieser Maßnahme bietet dazu umfangreiche Möglichkeiten an, sich weiterzubilden oder auch eine Nachbetreuung von vermittelten Kandidaten vorzunehmen. „Eine somit letztendliche Integration in den 1. Arbeitsmarkt ist bei jeder Vermittlung ein großer Erfolg“, so Geschäftsführer Rüdiger Rick.
Frau P. erscheint mit einem kleinen Glücksschweinchen ohne Termin, will sich wegen erfolgreicher Vermittlung in eine Vollzeitstelle bedanken und sagt: „Sie haben mir einen neuen Arbeitsplatz und endlich wieder meine Unabhängigkeit verschafft, nun soll dieser Glücksbringer auch Ihnen Glück bringen“.
Helfen soll hierbei die gezielte Zusammenarbeit mit regionalen Arbeitgebern und Personaldienstleistern. Beim Aufbau eines lokalen Netzwerkes freuen sich Frau Becker und Herr Singpiel über jeden Firmenkontakt, der die Qualitäten der älteren Generation zu schätzen weiß. Nicht zuletzt sind auch staatliche Zuschüsse für die Einstellung eines älteren Langzeitarbeitslosen möglich. Auskünfte erteilen die beiden gerne unter 06241/ 506 3360. Sie finden das Regionale Vermittlungszentrum in Worms, Prinz-Carl-Anlage Nr. 3.