Mannheim / Rhein-Neckar / Berlin – Dr. Peter Kurz als Experte auf der 5. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft und auf der Fachtagung „Urbane Freiräume – Kreative Strategien für Stadtquartiere“ in Berlin
Im Fokus der 5. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft am heutigen Freitag in Berlin standen die Neuen Wege in der Politik. Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz war neben dem Staatsminister Bernd Neumann, Hans.Joachim Otto Solms (Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien) und anderen Experten geladen. „Das Thema Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiges Zukunftsthema für die wirtschaftliche, kulturelle, soziale aber auch städtebauliche Entwicklung der Kommunen. Daher haben wir im April diesen Jahres das „Forum Kreative Stadt“ als Diskussionsplattform initiiert“, so der Mannheimer OB auf der Tagung. Mannheim hat als erste Stadt auch im Rahmen seines Verwaltungsumbaus Kultur und Wirtschaft in einem Dezernat vereint, um so die Kulturwirtschaft besser entwickeln zu können.
„Mannheim hat bereits 1999 begonnen, sich strategisch mit dem Thema Musikwirtschaft auseinanderzusetzen“, begründet Kurz den Vorsprung seiner Stadt. Infrastrukturelle Innovationen wie der Musikpark, die Popakademie – die bundesweit einzige ihrer Art – und die kommunale Popförderung wurden geschaffen, um die Clusterbildung der verschiedenen Unternehmen zu ermöglichen und Synergien zu schaffen. Das „Mannheimer Modell“ gilt unverändert als einzigartig in Deutschland. Mannheim begreift seine Stellung als Kompetenzzentrum für Musik und Popkultur als Herausforderung zum weiteren Ausbau. Dabei sollen in Verbindung mit der Kreativwirtschaft weiterhin neue Impulse gesetzt und erweiterte Ansätze entwickelt werden.
„Die wirtschaftliche Dynamik wird heute bestimmt durch die sogenannte kreative Klasse“, ist sich der Oberbürgermeister sicher. Die Kreativindustrie liegt mit einer Bruttowertschöpfung von 58 Milliarden Euro 2005 vor der Chemieindustrie. Deshalb sei es wichtig, Orte mit einem reizvollen Umfeld zu schaffen, in dem die Kreativen leben wollen. „Technologie, Talent und Toleranz sind die drei T’s, die wirtschaftliche Dynamik begünstigen“, so Kurz, „und davon hat Mannheim eine Menge zu bieten!“ Hier arbeiten Erfinder und Entwickler, Künstler und Bohemiens mit Wirtschaft und Verwaltung eng zusammen, um die kreativen Traditionen der Stadt weiter zu denken und Mannheim damit zukunftstauglich zu machen. Der Glaube an die Impulse, die aus der Mischung verschiedener Stile, Nationen und Blickwinkel entstehen, und der gezielte Ausbau von Kompetenzen sieht er deshalb als die besondere Stärke Mannheims.
„Klassische Standortpolitik greift bei diesem Thema nicht mehr“, konstatierte Kurz. „Es geht nicht mehr nur um den Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen, sondern ebenso um den Wettbewerb zur Gewinnung von Menschen.“ Talente in die Stadt zu holen und sie langfristig zu binden, gelingt mit dem „Mannheimer Modell“ im Hinblick auf die Musikbranche ausgesprochen gut. An einer neuen wirtschaftspolitischen Gesamtstrategie für die Stadt Mannheim, deren wesentliches Element die Weiterentwicklung der Kreativwirtschaft ist, wird im Rahmen der städtischen CHANGE2-Projekte gerade gearbeitet. Mannheims Zukunft als Kreativzentrum ist damit auf einem guten Weg.
Im Anschluss an die 5. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft war Dr. Kurz bei der Fachtagung „Urbane Freiräume – Kreative Strategien für Stadtquartiere“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung als Experte eingeladen.
Hier ging es vor allem darum, neue, innovative Verfahren zur Stadtentwicklung und Gestaltung des öffentlichen Raums zu entwickeln, sei es durch Bürgerbeteiligung, integrierte, fachübergreifende Kooperationen in der Verwaltung oder die Verbindung von Stadtentwicklung und Kultur, die neue „StadtBauKultur“.
„Kulturpolitik und Städtebaupolitik sind Teil der Gesellschaftspolitik“, machte Kurz seinen Standpunkt deutlich. So werden beispielsweise Stadtteilprofile geschärft und die städtebauliche Entwicklung auf der Basis des kreativen Selbstverständnisses der Stadt vorangetrieben. So dienten die städtebaulichen Veränderungen am Verbindungskanal nicht nur als Plattform für Musikpark und Popakademie sondern bieten dem Quartier Jungbusch neue Entwicklungschancen.
Bei beiden Kongressen fanden die Mannheimer Ansätze große Resonanz und Anerkennung. Die Konzepte aus Mannheim, dem Zentrum der Metropolregion, finden national immer mehr Beachtung.
Weitere Infos zur Tagung Kultur- und Kreativwirtschaft: www.kulturpolitik-kulturwirtschaft.de