Mannheim-Feudenheim / Rhein-Neckar – Gegen Alkoholexzesse: Stadt will Sicherheit und Spaß für alle bei Feudenheimer Kerwe – Erstmals Erlass eines Alkoholverbots/Jugendschutz-Aktionen zur Alkoholprävention
„Wir wollen aktiv dazu beitragen, dass die Feudenheimer Kerwe am 18. und 19. Oktober ein großes Vergnügen für alle wird und die Menschen sich dort sicher fühlen“, stellt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz ein Konzept der Stadtverwaltung von repressiven und präventiven Maßnahmen vor, das mit der Polizei und freien Trägern der Jugendhilfe abgestimmt wurde. Als neue repressive Maßnahme tritt bei der Kerwe eine Allgemeinverfügung in Kraft, mit der die Stadt erstmals verbietet, Alkohol zur Kerwe mitzubringen und mitgebrachten Alkohol zu konsumieren.
„Nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre, wo vor allem Jugendliche nach exzessivem Konsum von mitgebrachten Alkoholika sich und andere so gefährdeten, dass die Polizei einschreiten musste, waren wir gezwungen, zu handeln“, begründet Erster Bürgermeister und Dezernent für Sicherheit und Ordnung, Christian Specht, das neue Instrument.
Verdacht auf Alkoholvergiftung bei Minderjährigen, Ordnungsstörungen, Aggressionsdelikte, Körperverletzung – das soll in diesem Jahr der Vergangenheit angehören. Hierzu dient das Verbot, mitgebrachten Alkohol zu konsumieren. „Die Polizei wird vor Ort vertreten sein, unterstützt von unserem kommunalen Ordnungsdienst“, so Specht weiter.
Die neue präventive Maßnahme, die die Polizei in Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheit organisiert hat, ist die aktive Mitwirkung präventiv agierender Jugendschutz-Teams bei der Feudenheimer Kerwe. Diese Aktion ist Teil des Alkoholpräventionsprojekts „HaLT – Hart am LimiT“, das der städtische Arbeitskreis Drogenprobleme und Suchtprophylaxe unter Federführung des Fachbereichs Gesundheit aufgrund der aktuellen Problematik des „Komatrinkens“ gestartet hat. „Am 18. Oktober werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Mannheim gemeinsam mit der Polizei, der Fachstelle Sucht des baden-württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation und der Evangelischen Jugendkirche Mannheim in Jugendschutzwesten gekleidet auf der Feudenheimer Kerwe präsent sein“, kündigt die zuständige Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer an.
Die Jugendschutzteams werden Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene auf das Thema Alkohol und Jugendschutz ansprechen, aufklären und Flyer verteilen. Im Fokus steht, sowohl exzessiven Alkoholkonsum im Vorfeld zu verhindern als auch bei bereits alkoholisierten Jugendlichen bei Bedarf weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten. „Die umliegenden Supermarkt-Filialen, Tankstellen und der Kerweverein beteiligen sich aktiv und weisen mit Jugendschutz-Plakaten auf unsere Aktionen hin“, freut sich OB Dr. Kurz darüber, dass es gelungen ist, so viele Akteure ins Boot zu holen.
Die Stadt will mit dieser umfassenden Aktion aus Repression und Prävention signalisieren, dass die Themen Veranstaltungssicherheit und Jugendschutz zusammengehören. Es geht darum, im Vorfeld etwas zu tun, um die Feudenheimer Kerwe für die Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen als weit über den Stadtteil hinausstrahlende Veranstaltung attraktiv zu erhalten. Und es geht darum zu zeigen, dass „Komatrinken“ und „Rucksacksaufen“ sowie die Folgen dieses extremen Alkoholkonsums nicht einfach von der Gesellschaft tatenlos akzeptiert werden können. Mannheim nimmt diese Probleme sehr ernst und geht aktiv dagegen vor – im Interesse aller.