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Heidelberg – Jugendbegegnung und Wissenstransfer

Heidelberg / Rhein-Neckar – Jugendbegegnung und Wissenstransfer mit Simferopol / Ukraine – Jugendbegegnung, Wirtschaft, Heidelberg-Haus: Auf diesen drei Säulen baute die Reise in die Ukraine auf, an der vom 2. bis 7. Oktober rund 36 Vertreter der Heidelberger Stadtverwaltung, des Gemeinderates, der Wirtschaft, des Freundeskreises Simferopol und vom städtischen Haus der Jugend teilgenommen hatten. Komplettiert wurde die 51-köpfige Reisegruppe durch eine kleine Delegation um den Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec sowie durch Jugendliche aus Baden-Baden.
Hintergrund für die gemeinsame Reise war die deutsch-ukrainische Kulturwoche, die die deutsche Botschaft in Kiew zusammen mit dem Goethe-Institut initiiert hatte. Alle deutschen Städte, die mit Kommunen in der Ukraine Partnerschaften pflegen, waren eingeladen, sich mit einem Beitrag an der Kulturwoche zu beteiligen. Da traf es sich gut, dass Heidelberg seit 17 Jahren eine Städtepartnerschaft mit Simferopol unterhält und ohnehin ein offizieller Gegenbesuch geplant war, der fünfte seit Bestehen der Partnerschaft. Da die Stadt Ludwigsburg mit Jevpatorija und Baden-Baden mit Jalta Partnerschaften unterhält, fand in allen drei Städten ein dicht gepacktes Programm statt.
Wie es sich in Deutschland rappt, breakdanced oder stepptanzt, das zeigten die Tänzerinnen und Tänzer unter der Leitung von Uschi Szott vom Haus der Jugend der Stadt Heidelberg. In gemeinsamen Workshops wurden Tanzschritte und Choreografien einstudiert, die abends vor Publikum aufgeführt wurden und Begeisterung entfachten. Ergänzt wurde das abendliche Kulturprogramm durch Bilder, die Roswitha Pape vom „Heidelberger Forum für Kunst“ mit ukrainischen Kindern tagsüber gemalt hatte, und für die musikalische Unterhaltung sorgte das Baden-Badener Jugendblasensemble „Too stupid for singing“. Für den „Tag der deutschen Einheit“ hatte schließlich Ludwigsburgs Oberbürgermeister Werner Spec den Film „Dufte“ im Gepäck, dessen Geschichte um Schmuggelfahrten zwischen Ost und West an die jüngere deutsche Geschichte erinnerte.
„Die Begegnung von Jugendlichen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Städtepartnerschaft“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, der zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt in die Ukraine gereist war. Er zeigte sich begeistert von dem Engagement der Jugendlichen, die sich trotz mancher Sprachhindernisse auf Anhieb glänzend verstanden.
Zu einem weiteren wichtigen Bestandteil der Partnerschaft möchte der Oberbürgermeister die wirtschaftliche Zusammenarbeit insbesondere auf dem Gebiet der Energieeffizienz und -versorgung ausbauen. Zum ersten Mal in der 17-jährigen gemeinsamen Geschichte stand daher das Thema Wirtschaft auf dem Programm, bei dem dank der Unterstützung durch die Heidelberger Softwarefirma ameria GmbH, die eine Niederlassung in Simferopol betreibt, zahlreiche Gespräche mit ukrainischen Wirtschaftsvertretern und der dortigen Industrie- und Handelskammer möglich waren. Zu der möglichen Zusammenarbeit zählt insbesondere der Transfer von Know-how, den Oberbürgermeister Dr. Würzner ausdrücklich anbot. Gleichzeitig zeigte er sich begeistert von der Arbeit seines Kollegen in Simferopol: „Die schwierige Aufbauarbeit von Oberbürgermeister Gennadiy Babenko finde ich beeindruckend, besonders im Bildungsbereich.“ Insbesondere der Schulausbau sei sehr vielversprechend, so der OB weiter.
Im Besuchsprogramm fehlen durfte auch nicht der Besuch des Heidelberg-Hauses in Simferopol, das dank einer Spende von Manfred Lautenschläger im Jahr 2000 eingeweiht werden konnte und seither vor allen Dingen für den Kontakt und die Begegnung mit ehemaligen Zwangsarbeitern eine wichtige Rolle spielt.
Da ohne das Engagement der Freundeskreise und des Heidelberg-Hauses die Reise so nicht hätte stattfinden können, dankte Oberbürgermeister Dr. Würzner ausdrücklich der derzeitigen Vorsitzenden des Freundeskreises Simferopol, Magdalena Melter, sowie der Leiterin des Heidelberg-Hauses, Ljuba Sysko, für ihre Arbeit. Sein Dank ging auch an die ebenfalls mitgereiste Heidelbergerin Hannelore Jochum vom Freundeskreis Simferopol, die die Städtepartnerschaft mit aufgebaut hatte. Für ihre Verdienste um die Pflege der Städtepartnerschaft erhielt die inzwischen 80-Jährige in Simferopol einen Orden.
Hintergrund zur Städtepartnerschaft:
1991 wurde die Städtepartnerschaftsurkunde zwischen Heidelberg und Simferopol unterzeichnet. Simferopol ist die Hauptstadt der Autonomen Republik Krim und mit etwa 350.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt der Halbinsel. Bereits zu Zeiten der Sowjetunion begannen die Beziehungen Heidelbergs mit Simferopol, als im Jahr 1985 eine „Interessengemeinschaft für eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Sowjetunion“ in Heidelberg gegründet wurde. Mitglieder dieser Gruppe reisten 1987 nach Simferopol, um erste Kontakte zu knüpfen. Da diese ersten Kontakte in den Jahren des Kalten Krieges stattfanden, war der Wunsch nach Verständigung zwischen Ost und West besonders prägend und grundlegend für die Entwicklung der Städtepartnerschaft. Bis heute kennzeichnet der Wunsch nach einem stabilen Weltfrieden die Partnerschaft mit Simferopol. Die Partnerschaft vollzieht sich auf städtischer Ebene durch Austauschaktivitäten und offizielle Besuche; der Hauptteil der Partnerschaftsarbeit besteht jedoch aus kulturellen und sozialen Projekten verschiedener Bürgergruppen, wie zum Beispiel des Freundeskreises Simferopol, diverser Schulen, Musikvereine und anderer Organisationen. Zahlreiche Hilfsaktionen wurden von der Heidelberger Stadtverwaltung, von Vereinen oder einzelnen Bürgerinnen und Bürgern im Laufe der Jahre organisiert. Ein wichtiger Akteur der Städtepartnerschaft ist der Freundeskreis Heidelberg-Simferopol e.V. Er organisiert kulturelle Veranstaltungen, aber auch Hilfsaktionen, wie zum Beispiel die jährliche Aktion „Familien helfen Familien“, bei der Sach- und Geldspenden nach Simferopol geschickt werden. Im Jahr 2000 wurde darüber hinaus in Simferopol das „Heidelberg-Haus“ eröffnet, dessen Träger die Freundeskreise beider Städte sind. Es ist nicht nur ein kultureller Treffpunkt, sondern auch eine soziale Einrichtung. So fungiert es als Ausgabestelle für die Verteilung der Spenden aus Deutschland, beherbergt ein Büro für ehemalige NS-Zwangsarbeiter, eine Beratungsstelle für Diabetiker, eine kleine Bibliothek mit deutschsprachiger Literatur und ist gleichzeitig Anlaufstelle für partnerschaftliche Kontakte. Besonders bemerkenswert bei der Städtepartnerschaft mit Simferopol ist, dass es neben der „offiziellen“ Städtepartnerschaft der Stadt Heidelberg auch eine intensive Stadtteilpartnerschaft zwischen den beiden Stadtteilen Handschuhsheim und Kiewskij Rayon gibt, die im Jahr 2003 bereits ihr zehnjähriges Bestehen feierte. Auch der Stadtteilverein Handschuhsheim organisiert eine jährliche Spendenaktion für Kiewskij Rayon. Im Jahr 1999 wurde das „Handschuhsheim-Center“ in Simferopol eingeweiht. Neben Büroräumen befindet sich dort eine Rehabilitationseinrichtung für behinderte Kinder. Zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der beiden Stadtteile gibt es rege Kontakte und einen intensiven Austausch.

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