Mannheim / Rhein-Neckar – Praxistest mit Mini-Blockheizkraftwerken steht vor erfolgreichem Abschluss
MVV Energie zieht positive Bilanz des WhisperGen-Feldversuchs – Hersteller nimmt Fertigung in Spanien für den europäischen Markt auf
Seit rund zwei Jahren testet der Mannheimer Energieversorger MVV Energie die dezentrale Hausenergieanlage WhisperGen im Rahmen eines Praxistests. In einer vorläufigen Bilanz dieses Projektes zieht das Unternehmen ein positives Fazit. “Die Geräte haben die Alltagstauglichkeit erreicht”, berichtet Dr. Werner Dub, Technikvorstand der MVV Energie. “Durch die hocheffiziente Technik, bei der neben Wärme auch Strom erzeugt wird, bietet der WhisperGen eine hohe Umweltverträglichkeit und senkt die Energiekosten im privaten Haushalt.” Die Ergebnisse des Praxistests zeigen, dass ein durchschnittlicher Haushalt durch die effiziente Erzeugung seine CO2-Emissionen senken und bis zu 200 Euro pro Jahr sparen kann.
Mit rund 40 Vorserien-Geräten ist der Test der MVV Energie-Gruppe der größte in Deutschland. Er umfasst neben privaten Einfamilienhäusern auch öffentliche Gebäude, um sehr unterschiedliche Verbrauchsfälle untersuchen zu können. Neben Fragen der Installation, der technischen Zuverlässigkeit und des Wartungsaufwandes wurden auch sozialwissenschaftliche Fragestellungen untersucht. Insbesondere die Bereitschaft von Kunden, ihren Stromverbrauch an die Laufzeiten des WhisperGen anzupassen, ist von Bedeutung für das Einsparpotenzial und damit auch die Akzeptanz des Mini-Blockheizkraftwerkes. Die Ergebnisse des Feldtests sind maßgeblich in die technische Weiterentwicklung des Gerätes beim Hersteller eingeflossen.
Mit der Einweihung einer Produktionsstätte im nordspanischen Baskenland will der Hersteller EHE (Efficient Home Energy), ein Joint Venture der neuseeländischen WhisperGen Ltd. mit dem spanischen Industriekonzern Mondragon, den europäischen Markt beliefern. MVV Energie wird sich jetzt auch in der nächsten Phase aktiv an der Markteinführung beteiligen und die ersten ausgelieferten Seriengeräte einer intensiven Testphase unterziehen. Der WhisperGen beruht auf dem Prinzip des Stirlingmotors, der die Wärmeenergie eines Erdgasbrenners für die Stromerzeugung nutzt. Die Abwärme des Motors wird zur Beheizung des Hauses und zur Warmwasserbereitung genutzt. Das Gerät ist wärmegeführt, orientiert sich also am Wärmebedarf eines Haushaltes. Wird Wärme benötigt, erhitzt der WhisperGen das Wasser eines Pufferspeichers. Gleichzeitig wird ein Generator mit einer Leistung von rund 1 kW angetrieben. Der so erzeugte Strom kann entweder direkt im Haushalt verbraucht oder in das Stromnetz eingespeist werden. Hierfür erhält der Betreiber der Anlage eine Vergütung nach dem KWK-Gesetz.