Ludwigshafen – HPH – Impulse für eigene Beziehung

Ludwigshafen (mjoh) -Neue Impulse für die eigene Beziehung – Die Reihe „Inspirierende Beziehungen“ lockt seit sechs Jahren ins Heinrich Pesch Haus – Knapp 30 Paare bereits im Fokus
 
Hillary Clinton hat ihrem Mann die Treue gehalten, als er an der Spitze der USA stand, später ist sie aus seinem Schatten getreten und wurde in ihrem Wahlkampf von ihm unterstützt. Gemeinsam standen Joan Baez und Bob Dylan als Paar für die Ideale des sich wandelnden Amerikas der Kennedy-Ära. Auch nachdem ihre Liebesbeziehung Mitte der 60er Jahre zerbrach, blieben sie Freunde und beeinflussten sich ein Leben lang gegenseitig.
Das sind nur zwei von zahlreichen Paaren, die in der Vergangenheit in der Reihe „Inspirierende Beziehungen“ im Heinrich Pesch Haus, Katholische Akademie Rhein-Neckar, thematisiert wurden. Die Veranstaltungsserie wurde 2002 entwickelt und begonnen und ist damit ein Dauerbrenner im Programm des Bildungszentrums. Knapp 30 Paare standen bereits im Fokus der Teilnehmenden.
Bei jeder Veranstaltung wird ein Paar ausgewählt, das aus so unterschiedlichen Bereichen wie Malerei, Literatur, Musik, Spiritualität, Politik oder Philosophie kommt. Die Teilnehmenden nähern sich dem „inspirierenden Paar“ zunächst biografisch und über Werke und Dokumente. Danach geht es um die Frage, wie die beiden sich gegenseitig beeinflusst und gestärkt haben, und welche Impulse diese Beziehung für die Teilnehmenden selbst  geben kann.
Ulrike Gentner, stellvertretende Leiterin des Bildungsbereichs im Heinrich Pesch Haus, stellt sich Fragen zu Hintergründen und der Zukunft der „Inspirierenden Beziehungen“:
 
Für wen ist die Reihe interessant?
Gentner: Es sind Frauen und Männer im Alter ab 25 Jahren, die sich für geschlechtsbezogene Themen interessieren, und das in Verbindung mit dem Einblick in die Werke namhafter Persönlichkeiten.
 
Was kann die Auseinandersetzung mit anderen Paaren für die eigene Beziehung bedeuten?
 
Gentner: Wir laden die Teilnehmenden ein zu Austausch, Dialog und Begegnung. Es geht um ein persönliches und gemeinsames Entdecken. Durch die Betrachtung der ausgewählten Mann-Frau-Beziehung stellt sich die Frage, welche Perspektiven sich für das eigene Miteinander oder für eigene Lebensentwürfe in verschiedenen Lebensphasen entwickeln.
 
Welche Paare wurden bisher besonders kontrovers diskutiert?
Gentner: Da gab es viele Paare. Am meisten reizen die widersprüchlichen, die eher unkonventionelle Beziehungen führen, oder deren Lebensentwürfe nicht sofort nachvollziehbar sind.
 
Was macht ein Paar „inspirierend“?
Gentner: Es sind unterschiedliche Faktoren, die dafür eine Rolle spielen. Inspiration meint ja die Kraft, die neue Ideen hervorbringt und zu Neuem anregen kann. Sie kann  durch Kreativität und Originalität von außen oder von innen aktiviert werden oder durch Fragen wie der Balance zwischen Weiblichem und Männlichem in der Beziehung
 
Gibt es noch genügend „inspirierende Beziehungen“, um die Reihe fortzuführen?
Gentner:  Ja. Die Zahl an interessanten Mann-Frau-Beziehungen ist groß. Seit 2005 haben wir die Konzeption außerdem variiert und setzen uns auch mit anderen Beziehungsformen auseinander. Die Paare kommen aus so vielfältigen Kontexten, dass es noch viele Lebensgeschichten gibt, die zur Auseinandersetzung herausfordern, wie z.B. Goethe und Schiller. 
 
Die nächste Veranstaltung der Reihe „Inspirierende Beziehungen“ findet am Sonntag, 28. September, von 10 bis 16.30 Uhr im Heinrich Pesch Haus statt. Sie befasst sich mit der Schriftstellerin Caroline Schlegel-Schelling und dem Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling. Um Anmeldung wird gebeten unter               0621/59990        oder info@hph.kirche.org.  
Das Interview führte Martina Johann