Mannheim / Rhein-Neckar – Fremdeneinstieg und Pumpwerk Ochsenpferch zu besichtigen – Beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 14. September öffnet der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim (EBS) seine ältesten abwassertechnischen Anlagen.
Interessierte Besucher können von 13 bis 16 Uhr den Fremdeneinstieg in F 1, 1 in der Breiten Straße sowie den ältesten Teil des Abwasserkanals in der Innenstadt besichtigen. Von 14 bis 16 Uhr bietet der EBS Führungen durch das Pumpwerk Ochsenpferch in der Neckarstadt-West, Helmholtzstraße, an.
Der Fremdeneinstieg entstand 1891 im Zusammenhang mit dem Bau der Innenstadt-Kanalisation. Er bildet den Eingang zum begehbaren Hauptkanal, wo zwei Kanäle in östlicher und westlicher Richtung abzweigen. Das zentral gelegene unterirdische Bauwerk gewährte prominenten Besuchern, auswärtigen Fachleuten und der Bevölkerung Einblicke in das als vorbildlich geltende Mannheimer Kanalnetz. Heute ist der unter Denkmalschutz stehende Fremdeneinstieg wegen des hohen Reinigungs- und Sicherungsaufwandes nur noch selten öffentlich zugänglich.
Das zwischen Neckar und Industriehafen gelegene Pumpwerk Ochsenpferch wurde zwischen 1902 und 1904 nach den Plänen des früheren Stadtbaumeisters Richard Perrey erbaut. Die neuromanische, von mittelalterlicher Burgen- und Kirchenarchitektur angeregte Fassadengestaltung mit seinen Giebelmotiven, großen Rundbogenfenstern und der Mauerverkleidung aus grob behauenem Pfälzer Sandstein entsprach dem Stilempfinden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In seinem Innern verbirgt das anachronistisch anmutende Bauwerk modernste Technik – ein mit elektronischem Prozessleitsystem gesteuertes Abwasserhebewerk leitet das Abwasser aus den südlichen Stadtteilen und aus Feudenheim nach Norden zum Klärwerk Sandhofen.