Mannheim / Rhein-Neckar – Eine vierköpfige Delegation des „Ungarischen Institutes für Kultur und Kunst“ kommt vom 8. bis 11. September nach Mannheim, um sich vor Ort über die spezielle Beratung von Künstlerinnen am Gründerinnenzentrum gig7 zu informieren. Eine erste Vorstellung des Projektes hatte dort so großes Interesse geweckt, dass nun die Direktorin Erika Borbath nach Mannheim kommt um mit gig7 die ersten Kooperationsgespräche zu vertiefen. „Ich freue mich sehr, dass unser Projekt auf so großes Interesse stößt. Es war mir von Anfang an ein Anliegen Kooperationen auf europäischer Ebene zu gründen“, so Ilse Thomas, Frauenbeauftragte der Stadt und Geschäftsführerin des gig7.
Das Gründerinnenzentrum gig7 bietet seit 2005 in einem europäischen Projekt Module für Künstlerinnen und Frauen aus dem Kunst- und Kulturbereich an, die auf den Erfolg in der Freiberuflichkeit abzielen. Hintergrund ist, dass Künstlerinnen und Kulturschaffende in ihrer künstlerischen Ausrichtung Profis sind, aber erfolgversprechende Marketingstrategien ihnen oft fremd sind. Ansporn war auch der Blick auf die oftmals prekäre Finanzsituation der Frauen. „Vor dem Hintergrund, dass das Durchschnittseinkommen von Künstlerinnen und Künstlern in Deutschland mit 800 Euro nur ganz knapp über der Armutsgrenze liegt, ist diese Unterstützung besonders wichtig“, weiß Ilse Thomas zu berichten, „und die Einkommenssituation von Künstlerinnen sieht in Ungarn nicht besser aus.“
Das vor rund 60 Jahren gegründete Ungarische Institut für Kultur und Kunst untersteht unmittelbar dem Kulturministerium und ist für die Weichenstellung der Kultur in Ungarn verantwortlich. Mit seinen sieben regionalen Außenstellen ist das Institut mit tausenden von lokalen, kulturellen Institutionen im ganzen Land vernetzt.