Mannheim / Rhein-Neckar – Die US Army zieht aus Mannheim circa 1100 Soldaten ab. Mit Familienangehörigen und Zivilbeschäftigten werden dann fast 3 500 Personen aus Mannheim wegziehen. Der Beginn des Abzugs wird schon in diesem Jahr stattfinden. Besonders betroffen sind die Kasernen Funari, Sullivan und Taylor. Da die Umstrukturierung der US-Truppen in Deutschland schon seit längerer Zeit bekannt war, hat sich auch der Mannheimer Gemeinderat hinsichtlich der Stadtentwicklung mit dem Thema befasst. Nachdem nun konkrete Zahlen bekannt sind, machte der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in einer ersten Stellungnahme die Ambivalenz der Auswirkungen der Entwicklung des Standortes der US-Army für die Stadt deutlich. Wenn auch noch nicht endgültig bekannt ist, inwieweit die einzelnen Kasernen betroffen sind, könnten sich mittelfristig neue Möglichkeiten für die Stadtentwicklung ergeben. Andererseits würden Stadt und Region Kaufkraft verlieren und sicherlich habe der Wegzug auch Auswirkungen auf den hiesigen Wohnungsmarkt. Weiter bestünden erhebliche indirekte Auswirkungen auf bestehende Dienstleistungsverträge. Nachdem der Abzug in Phasen erfolgen werde, bestehe die Möglichkeit, die Auswirkungen zu steuern und damit auch zu begrenzen.
Man habe mit den amerikanischen Partnern vereinbart, den außerordentlich vertrauensvollen Dialog weiter zu intensivieren und gemeinsam zu prüfen, welche Möglichkeiten der im Sommer 2009 beginnende Wegzug für beide Seiten eröffne. Kurz bedauerte, dass mit der 5th Signal Command der ranghöchste Kommandeur den Standort Mannheim verlassen werde.
Inwieweit den 73 betroffenen Zivilbeschäftigten seitens der Army Angebote gemacht würden, sei zur Zeit noch nicht hinreichend geklärt. Sollten hiesige Arbeitnehmer von Arbeitslosigkeit betroffen werden, werde man diese bei der Suche nach einer beruflichen Perspektive unterstützen.