Karlsruhe – Kriminelle Machenschaften von Unternehmen – Halbjahresbilanz: Kampf gegen illegale Beschäftigung: Zoll in Karlsruhe leitet über 3.600 Verfahren ein – IG BAU fordert mehr Personal für „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“
Fahnder des Hauptzollamtes Karlsruhe haben im ersten Halbjahr 2008 über 3.600 Ermittlungsverfahren wegen illegaler Beschäftigung eingeleitet. Darauf hat die IG BAU Rheinhessen-Vorderpfalz hingewiesen. Insbesondere der Bau sei von illegalen Machenschaften durch Schwarzarbeits-Firmen betroffen. Auf Baustellen in der Region seien hinterzogene Steuern, nicht gezahlte Sozialabgaben und Verstöße gegen Mindestlöhne keine Einzelfälle.
„Durch illegale Beschäftigung und organisierte Schwarzarbeit werden tariftreue Betriebe an den Rand des Ruins gedrängt. Gegen unseriöse und kriminelle Dumping-Unternehmen, die ihre Beschäftigten mit Billiglöhnen abspeisen, haben Firmen, die ihre Angestellten korrekt beschäftigen, im Wettbewerb kaum eine Chance“, so der Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes, Ernst Selinger. Die illegalen Machenschaften von Betrieben kosteten reguläre Jobs. Zudem verursachten sie hohe Schäden für die Steuer, für die Rentenkasse, für die Kranken- und die Pflegeversicherung.
„Lohn-Dumping-Firmen und Betriebe, die Sozialabgaben nicht abführen, dürfen bei privaten und öffentlichen Bauvorhaben in der Region keine Chance mehr haben“, so Selinger. Deshalb müsse die erfolgreiche Arbeit der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ des Hauptzollamtes Karlsruhe weiter ausgebaut werden. Vor dem Hintergrund wachsender Aufgaben sei es allerdings notwendig, die Personalausstattung des Zolls deutlich zu verbessern. Ernst Selinger: „Neben der eigentlichen Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung muss der Zoll in immer mehr Branchen die Einhaltung von Mindestlöhnen kontrollieren. Dafür braucht die ‚Finanzkontrolle Schwarzarbeit’ in Karlsruhe dringend mehr Mitarbeiter.“