Landau – „Bürgermeister-Rundreise“ endet in Queichheim: Hirsch lobt engagierte Arbeit in Landauer Kindertagesstätten und kritisiert Ausgestaltung der Landesförderung
27 Kindertagesstätten gibt es in Landau – allesamt in freier Trägerschaft. Als neuer Jugendezernent hat Bürgermeister Thomas Hirsch die Einrichtungen in den letzten Monaten besucht. Den Abschluss bildete jetzt die Protestantische Kindertagesstätte in Queichheim, bei der in Kürze Umbau- und Sanierungsmaßnahmen beginnen. Angesichts des Bauvorhabens ist die Einrichtung bereits vor den Sommerferien in das Protestantische Gemeindehaus umgezogen. Pfarrer Martin Risch unterstrich in Anwesenheit des Bürgermeisters das Engagement der Eltern beim Umzug und lobte das Engagement des KiTa-Teams. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, eine behagliche Atmosphäre in diesem Übergangsdomizil zu schaffen“, zeigte sich auch Bürgermeister Hirsch zufrieden. 200.000 Euro werden für die Sanierung aufgebracht, rund 180.000 Euro davon trägt die Stadt Landau. Wie Hirsch in Begleitung von Jugendamtsleiter Claus Eisenstein deutlich machte, sind aktuell acht Maßnahmen im Stadtgebiet am Laufen, die von der Stadt mit rund 1 Mio. Euro unterstützt werden. Insgesamt gibt es in Landau bereits mehr als 1.500 Kindergartenplätze: 770 klassische Teilzeitplätze, 155 Teilzeitplätze mit verlängertem Vormittagsangebot und 550 Ganztagsplätze. Neben dem Ausbau der Betreuungsangebote für unter Zweijährige, steht die weitere Erhöhung der Ganztagsplätze im Vordergrund unserer Bemühungen, unterstrich Bürgermeister Hirsch beim Protestantischen Kindergarten in Queichheim, der vor Jahren als erster in der Stadt Ganztagsplätze angeboten hatte. Die aktuelle Situation in den Kindergärten bewertet Hirsch als sehr positiv, viel wurde in der Vergangenheit bereits geleistet, was Bau und Ausstattung angeht. In pädagogischer Hinsicht wurden unterschiedlichste Konzepte und Angebote umgesetzt. Sein Dank gilt den Trägern der Einrichtungen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre wertvolle Arbeit. Der Jugenddezernent macht deutlich, dass sich in den letzen Jahren ein Wandel im Verständnis der Kindergartenarbeit vollzogen habe. Es gehe nicht mehr nur darum, die Kinder „gut zu betreuen“, sondern verstärkt darum, soziale Kompetenzen, erste Bildungs- und Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. „Unsere Kindergärten sind heute auch interkulturelle Begegnungsstätten“, so Hirsch. Bis zu 19 Nationen seien in einzelnen Kindergärten vertreten – Sprachförderung sei deswegen ein ganz besonders wichtiges Angebot in den Einrichtungen.
Hirsch machte aber auch deutlich, dass Kindertagesstätten ein wichtiger Standortfaktor für eine positive Stadtentwicklung seien. Er dankte deswegen dem Jugendhilfe- und auch dem Hauptausschuss, die erst vor kurzem jeweils einstimmig den neuen Kindertagesstättenbedarfsplan verabschiedet hatten. Keinen Hehl machte er daraus, dass es eine weitere Herausforderung darstelle, das Kindertagesstättenangebot in der Stadt unter Berücksichtigung demografischer und gesellschaftlicher Entwicklungen punktgenau zu steuern. Die Stadt werde auch in den kommenden Jahren erhebliche Finanzmittel aufbringen müssen, um die Verabredungen beim bundesweiten Krippengipfel erfüllen zu können, so Hirsch. Als Landauer Jugenddezernent kritisierte er dabei, wie die aktuelle Landesbeteiligung für die notwendigen Investitionen ausgestaltet werde: „Hier werden in erster Linie nur Bundesmittel weitergeleitet. Für den Ausbau an Plätzen für Kinder unter drei Jahren fehlt noch ein zusätzlicher angemessener Landeszuschuss. Die jetzige Landesförderung zielt vor allem auf Kommunen, die noch Defizite im klassischen Kindergartenbereich haben. In Landau hat die Stadt gemeinsam mit den freien Trägern in der Vergangenheit bereits viel geleistet. Hier wurden die Hausaufgaben gemacht, das gereicht uns jetzt zum Nachteil“, bedauert Hirsch.