Ludwigshafen – Maudacher Bruch als Biotop erhalten

Ludwigshafen – Runder Tisch zum Wasserhaushalt Maudacher Bruch – Bau- und Umweltdezernent Ernst Merkel zieht Bilanz der ersten Sitzung
Gemeinsam mit der Interessen- und Fördergemeinschaft für das Landschaftsschutzgebiet Maudacher Bruch (IFLM), der technischen Werke (TWL), der Struktur- und Genehmigungsdirektion, dem Beregnungsverband und dem Landesbetrieb Mobilität fand am Montag, 11. August 2008, die erste Sitzung des runden Tisches Maudacher Bruch statt.”Alle Beteiligten haben ihre Unterstützung für das Maudacher Bruch als wertvollen Biotop und als naturnahes Erholungsgebiet signalisiert. Die ersten Ergebnisse liegen vor. Vor wenigen Wochen wurde bereits mit der Anhebung der Wassereinleitung in die Feuchtgebiete im Maudacher Bruch auf das frühere Niveau schon ein erster Schritt zur Grundwassersicherung in den Feuchtgebieten getan”, so Baudezernent Ernst Merkel. An dieser Stelle ist der Technischen Werke besonders zu danken, die hier sehr schnell gehandelt hat. In früheren Jahren wurden rund 200 000 – 250 000 Kubikmeter Wasser aus verschiedenen Quellen in das Maudacher Bruch geleitet. Im Laufe des nächsten Jahres sollen die Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt beobachtet werden. Hierzu wurden Grundwasserbeobachtungspegel ausgewählt, die die Wirkung der Maßnahme überwachen sollen. Damit soll auch in Feuchtjahren eine gezielte Drosselung beziehungsweise in Trockenjahren eine Erhöhung der Einleitemengen gesteuert werden, um einen Einstau oder eine Austrocknung des Maudacher Bruchs zu vermeiden. Weiterhin hat das Autobahnamt Montabaur die Planung zur Entwässerung des Autobahndreiecks Ludwigshafen vorgelegt. Von dort wird kontinuierlich nach derzeitigem Planungsstand ab 2010 Wasser in das Maudacher Bruch eingeleitet um den Wasserhaushalt zu stabilisieren.Das straßenrechtliche Genehmigungsverfahren soll im Laufe des Jahres abgeschlossen werden. Der Beregnungsverband für die Vorderpfalz hat ebenfalls signalisiert für Trockenjahre entsprechende Wassermengen zur Verfügung stellen zu können. Es müssen jedoch weitere kostengünstige Wege zur Sicherung des Grundwasserhaushaltes gerade für extreme Trockenjahre gefunden werden. Daher sollen gemeinsam durch Stadt und TWL bis Anfang 2009 die Möglichkeit zur Einleitung von Brunnenwasser aus der Förderanlage geprüft werden. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion hat hierzu ihre Unterstützung signalisiert. Die Interessen- und Fördergemeinschaft Maudacher Bruch (IFLM e.V.) begrüßte die Maßnahmen. Entscheidend für den Fortbestand dieser einzigartigen Moorlandschaft ist die ausreichende Wasserversorgung, so Hans Ritthaler von der IFLM.
HintergrundNach den trocken heißen Sommern der 1970er Jahre brachen im Maudacher Bruch die Grundwasserstände drastisch ein. Damit rückte das  Thema Wasserhaushalt in das öffentliche Interesse. Seit diesem Zeitpunkt fand im Maudacher Bruch vermehrt Moorsackungen teilweise bis 60 Zentimeter und eine starke Mineralisierung des Torfes statt, mit der Folge der Eutrophierung. Sichtbares Zeichen ist die flächige Ausbreitung der Brennnessel. Die Ursache war vielfältig. Umfangreiche landwirtschaftliche Grundwasserentnahmen sowie die großräumige Absenkung durch tiefe Grundwasserentnahmen im Großraum Mannheim/Ludwigshafen, sowie frühere Entwässerungsmaßnahmen führten zusammen mit den geringen Niederschlägen Anfang bis Mitte der 70er Jahre zu Absenkungen bis zu 3,50 Meter. Im Rahmen von gezielten Wassereinleitungen seit Anfang der 80er Jahre konnten Teilbereiche des Maudacher Bruchs als Kernbereiche der Feuchtgebiete erhalten werden. Nach den feuchten Jahren 2000 bis 2002 stabilisierte sich der Wasserhaushalt. Teilweise waren Bereiche des Bruchs so überflutet, dass Wege nicht passierbar waren.