Ludwigshafen – Eine steigende Anzahl privater Haushalte muss sich mit dem Problem der hohen Energiepreise auseinander setzen. Die Diskussion ergab bisher einige Vorschläge, die FDP will Öko- und Mehrwertsteuer senken, die CDU längere Laufzeiten für Atomkraftwerke und die SPD schlägt so genannte Sozialtarife vor.
Alle diese Vorschläge sind keine wirkliche Hilfe für die Betroffenen, denn kurzfristige Senkungen werden in wenigen Jahren von neuen Erhöhungen aufgefressen, oder mögliche Einsparungen landen nur als Gewinne bei großen Kraftwerksbetreibern und nicht bei Kunden. Vor allem sind sie ökologisch kontraproduktiv, denn es werden keine Anreize geschaffen Strom zu sparen. Im Gegenteil, Verbraucher mit hohem Stromverbrauch werden sogar belohnt.
Es ist absehbar, dass sich dieses Problem der steigenden Energiepreise in Zukunft verschärfen wird. Deshalb müssen ökologisch und sozial sinnvolle Lösungen gefunden werden. Die Zukunft kann nur in rationellem Umgang mit Energie liegen, d.h. erneuerbare Energien und Anreize zum Stromsparen. Für Ludwigshafen schlagen die Grünen deshalb die Einführung eines Stromspar-Tarifes vor. Dieser könnte folgende Punkte beinhalten:
? Der Tarif kann von allen Bürgern für ein Jahr gewählt werden? Die Grundgebühr entfällt? 250 Frei-Kilowattstunden pro Kopf pro Haushalt? Der Arbeitspreis für folgende kWh wird erhöht (ca. 25 – 30 ct/kWh)
In einem solchen Tarif wird immer dann Geld gespart, wenn der Verbrauch unter dem Durchschnitt der gesamten Stromkunden liegt. Die Kosten werden durch eine Umlage auf alle Stromkunden verteilt. Verbraucher die Strom sparen werden durch geringere Kosten für ihren Haushalt belohnt. Durch diese Maßnahme könnten alle Bürger, auch Sozial Schwache, vom sinnvollen Umgang mit Strom profitieren. Auch ist es – im Gegensatz zu vielen anderen Vorschlägen – eine realistische Option. Die Energieversorger sind in der Lage diese auch einzuführen, ohne begonnen Liberalisierungen im Strommarkt zu konterkarieren oder Finanzprobleme der kommunalen Energieversorger noch zu verschärfen. Außerdem gibt es noch zusätzliche Möglichkeiten Stromkunden zu helfen, die unter den steigenden Energiepreisen leiden:? Energiesparservice – Haushalte mit geringem Einkommen werden kostenlos Energieberatungen angeboten. Dies kann z.B. durch Sponsoren finanziert werden.
? Förderung der Anschaffung effizienter Geräte in einkommensschwachen Haushalten – Hohe Anschaffungskosten, die oft ein Hindernis darstellen, soll z.B. durch Kredite ausgeglichen werden(Finanzierung z.B. aus Versteigerungserlösen des Emissionshandels).? Verbesserung der Forderungsmanagements der Energieversorger. – Durch Einführung von Pre-Paid-Zählern und Änderungen des Forderungsmanagement kann es Haushalten ermöglicht werden ihre Schulden zu begleichen. Dies hilft sowohl den Haushalten als auch den Energieversorgern (faire Ratenzahlung und Verzahnung mit sozialen Angeboten, z.B. Schuldenberatung, Schaffung eines Energieeffizienzfonds für Finanzierungshilfen beim Kauf energiesparender Haushaltsgeräte, s.o.)
Solange noch keine Bundesweiten Regelungen vorhanden sind, können Energieversorger wie die TWL durchaus tätig werden und selbst einen Stromsparttarif einführen. Auch Änderungen im Forderungsmanagement stehen offen. Ebenso können Kommunen diesen Prozess unterstützen, beispielsweise durch Ausgabe eines Energie-Starterkits mit Energiesparlampen an besonders Bedürftige(wie z.B. beim Caritas-Modell in Frankfurt/Main).