Blitzumfrage der IHK Pfalz zur Leitzinserhöhung: Pfälzer Unternehmen rechnen mehrheitlich mit Verschlechterung ihrer Kreditkonditionen
Ludwigshafen. Fast sechs von zehn Betrieben (57%) rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Kreditkonditionen in den kommenden Monaten. Zugleich erwarten jedoch 39% der Unternehmen keine nennenswerten Veränderungen ihrer Konditionen in Bezug auf Zins, Agio, Laufzeiten, Sicherheiten, Dokumentation etc. Lediglich 4% gehen von einer Verbesserung aus. Anlass für die Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz, an der sich 138 Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen beteiligten, war die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 3. Juli.
Die Unternehmen zeigen sich aktuell mit den von den Banken gewährten Konditionen im Großen und Ganzen zufrieden: Knapp 60% der befragten Unternehmen beurteilen ihre Refinanzierungskosten als befriedigend, 29% als gut und 12% als schlecht.
Ziel der EZB-Entscheidung ist die Bekämpfung der Inflation, die europaweit den höchsten Stand seit der Einführung des Euro erreicht hat. Die EZB befürchtet eine dauerhafte Inflation und warnt vor den Gefahren eines so genannten „Zweitrunden-Effekts“: Im Zuge einer steigenden Inflation kommt es in der Regel zu kräftigen Lohnerhöhungen und infolgedessen zur Verteuerung der Produkte. Kritiker der Entscheidung befürchten dagegen dämpfende Einflüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung, denn steigende Zinsen bremsen die Investitionstätigkeit der Wirtschaft. Darüber hinaus erhöht sich der Abstand zum Zinsniveau in den USA und führt so zu einer weiteren Verteuerung des Euros. Dies wiederum könnte den Export schwächen.