Stuttgart / Mannheim – Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Karlsruhe undLandeskriminalamt Baden-Württemberg – Mutmaßliches Mitglied der Koszalin-Bande in Großbritannien festgenommen.
Wie Staatsanwaltschaft Karlsruhe mitteilt wurde bereits am 17. Mai 2008 ein weiteres mutmaßliches Mitglied der Koszalin-Bande in Großbritannien festgenommen. Der Verdächtige war mit einem von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe erwirkten Europäischen Haftbefehl gesucht worden und wurde bereits am 04. Juli 2008 nach Deutschland ausgeliefert. Der zur Tatzeit 18-jährige Pole soll im Jahr 2002 an Juwelier-Überfällen am 28.08.2002 in Mannheim, am 08.06.2002 in München sowie Überfällen am 10.05.2002 und 23.07.2002 in Karlsruhe beteiligt gewesen sein. Die Täter erbeuteten seinerzeit hochwertige Uhren im Wert von mehreren hunderttausend Euro. In der Vergangenheit wurden für diese Taten bereits drei seiner Mittäter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Der inzwischen 24-jährige Pole soll zur Koszalin-Bande gehört haben, die seit 2001 in Deutschland zahlreiche Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte beging und wertvolle Armbanduhren mit einem Wert von mehreren Millionen Euro erbeutete.
Die Überfälle der so genannten Koszalin-Bande liefen meist nach dem gleichen Muster ab: Zwei Täter drangen in ein Juweliergeschäft ein. Dann hielt ein Täter die Anwesenden mit einer Waffe in Schach, während der zweite Täter mit einem Hammer die Ausstellungsvitrinen einschlug und die Uhren zusammenraffte. In der Nähe wartete ein weiterer Täter mit dem Fluchtfahrzeug. Diese von Drahtziehern aus dem Raum Koszalin in Polen entsandten “Soldaten” reisten zur Tatbegehung ein und setzten sich anschließend wieder in ihre Heimat ab. Nachdem die Bande seit 2002 auch in Baden-Württemberg Juwelierüberfälle verübte, wurde beim Landeskriminalamt die zehnköpfige Ermittlungsgruppe “Bernstein” eingerichtet. Deren umfangreiche Auswertungen ergaben Tat- und Täterzusammenhänge zu weiteren Raubüberfällen auf Juweliere im ganzen Bundesgebiet. Ihre Ermittlungen führten schließlich auch zur Identifizierung Hintermännern in Polen und deren Festnahme durch die polnischen Strafverfolgungsbehörden im Jahr 2004.