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Heidelberg – „80 Jahre Fernwärme in Heidelberg“ – Tag der offenen Tür im Pfaffengrund

Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar. Am Sonntag, den 13. April 2014, laden die Stadtwerke Heidelberg zu einem Tag der offenen Tür auf ihrem Werksgelände im Pfaffengrund ein. Neben Informationen zur Geschichte der Fernwärme in Heidelberg von den Anfängen im Jahr 1934 bis zum neuen Holz-Heizkraftwerk gibt es ein umfangreiches Unterhaltungsangebot für die ganze Familie.
Tag der offenen Tür am 13. April 2014
Von 11.30 bis 17 Uhr finden jede halbe Stunde Vorträge statt; Themen sind das neue Holz-Heizkraftwerk, die Energiekonzeption 2020 der Stadtwerke Heidelberg sowie „Fernwärme – früher und heute“. Auch an Infoständen und Ausstellungswänden können sich Besucher ausführlich über diese Themen informieren. Außerdem werden, ebenfalls stündlich ab 11.30 Uhr, Führungen durch das Holz-Heizkraftwerk angeboten. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heidelberg, wird gegen 12 Uhr ein Grußwort halten.
Besonders für die jüngeren Gäste gibt es jede Menge Unterhaltung, unter anderem Torwandschießen, Kinderschminken, Dosenwerfen, Dartspiele, eine Hüpfburg und vieles mehr. Wer möchte, kann sich vom Steiger der Stadtwerke Heidelberg Netze in luftige Höhen heben lassen. Zwischendurch können sich die Besucher mit Kaffee und Kuchen sowie Herzhaftem stärken.
Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Das Werksgelände der Stadtwerke Heidelberg befindet sich in der Eppelheimer Straße 68–72, 69123 Heidelberg; Haltestelle „Marktstraße“ der Straßenbahnlinie 22.
80 Jahre Fernwärme in Heidelberg
Am 22. Oktober 1934 ging das erste Fernheizwerk in Heidelberg-Bergheim in Betrieb: Es versorgte das Alte Klinikum und eine Reihe weiterer öffentlicher Gebäude mit Wärme und ersetzte dort viele Kohle-Einzelöfen – ein erster Schritt für mehr Emissionsschutz in Heidelberg. In den folgenden Jahren wurde das Nahwärmenetz immer weiter ausgebaut und versorgte mehr und mehr Gebäude: 1935 kamen das Marienhaus am Bismarckplatz, das damalige Staatliche Gesundheitsamt und das Radiumsolbad neben dem heutigen
Thermalschwimmbad hinzu. 1936 wurde bereits das nördliche Neckarufer angeschlossen, und seit 1937 die Ludolf Krehl-Klinik mit der Wärme aus der Leitung versorgt. 1945 unterbrach der zweite Weltkrieg nicht nur die Expansion der Fernwärme, sondern wegen der Sprengung der Ernst Walz-Brücke auch die Versorgung von Neuenheim mit Fernwärme.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fernheizwerk erweitert, und Fernwärme entwickelte sich auch für die ansässige Industrie als interessante Versorgungsart: 1947 meldete die Schnellpressenfabrik AG in Bergheim, heute Heidelberger Druckmaschinen, Bedarf an Dampf für die Heizung und Produktion an; dafür wurde ein zusätzliches Dampfnetz aufgebaut. Seit 1948 wurde auch die Schlossquellbrauerei mit Dampf versorgt.
In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden die Leitungsnetze weiter ausgebaut und neue Heizwerke in Betrieb genommen: 1954 ging das Heizwerk West in Betrieb und versorgte die ersten Unternehmen im Pfaffengrund mit Dampf; 1955 wurde das Heizwerk Nord in Neuenheim eingeweiht, das später von den Unikliniken übernommen wurde, 1957 wurde das Heizwerk Mitte erweitert. 1960 entstand das Heizwerk Boxberg, das die neue Waldparksiedlung am Boxberg über ein Inselnetz mit Wärme versorgte. 1969 folgte das Heizwerk Hasenleiser, gebaut unterhalb des Straßenniveaus, mit einem „fast unsichtbaren Kamin“, wie die Rhein-Neckar-Zeitung damals titelte: Der 33 Meter Schornstein hohe Schornstein lehnte sich eng an ein neungeschossiges Hochhaus der Gemeinnützigen Heimstätten-AG an.
1970er-Jahre: Die Fernwärme boomt
1970 konnte das 500. Gebäude an das Fernheiznetz angeschlossen werden. Damit stand Heidelberg bundesweit an 20. Stelle bei der Fernwärmeversorgung. Die Fernwärme entlastete Heidelberg jährlich um 12.000 LKW-Fuhren Kohle für Einzelöfen. Treffend schrieb die Rhein-Neckar-Zeitung am 14. Januar 1971: „Fernwärme – ein Zauberwort, dem die Zukunft gehört, das aber auch schon unsere Gegenwart bestimmt.“
1971 wurde das Neubaugebiet Emmertsgrund an das Heizwerk Boxberg angeschlossen. Ein Jahr später wurde das Heizwerk West erneuert. Statt Gas und Kohle kamen nun Gas und Öl zum Einsatz. „Frischer Dampf aus neuen Kesseln“, hieß es im Heidelberger Tageblatt am 19. Dezember 1972. Mit der neuen Technik ging auch das 1975 erbaute neue Heizwerk Mitte zwischen Kurfürsten-Anlage und der Alten Eppelheimer Straße in Betrieb.
Seit 1986: Fernwärmeversorgung aus Mannheim
Seit 1985 wurden die Heidelberger Siedlungen der Amerikaner sukzessive an das Fernwärmenetz angeschlossen. Um die steigende Nachfrage nach Wärme aus der Leitung zu decken, suchte man nach einer neuen Lösung für die Wärmeerzeugung. 1986 entschied man sich schließlich für den Fernwärmebezug aus Mannheim. Seitdem fließt ein großer Teil der Fernwärme über die 14 km lange Leitung von Mannheim nach Heidelberg. Parallel wurde das Fernwärmenetz in den 80er-Jahren intensiv an den neuen Bedarf angepasst – in nur wenigen Jahren wurden 70 Mio. DM investiert.
Im neuen Jahrtausend
In den letzten Jahren wurden weitere Gebiete Heidelbergs an die Fernwärme angeschlossen: u.a. Im Schollengewann, Rohrbach-Süd und Bahnstadt. Für das Neubaugebiet Im Bieth wurde ein Nahwärmenetz mit einer Holzpelletanlage gebaut.
Überhaupt spielen erneuerbare Energien und Klimaschutz seit dem neuen Jahrtausend eine zunehmend wichtigere Rolle und sorgen dafür, dass die ohnehin energieeffiziente Fernwärme noch klimaschonender wird: Ein erster großer Schritt war der Bau des Holz-Heizkraftwerks, das am 16. April 2014 offiziell eingeweiht wird; zusätzlich erhöhen einige Anlagen auf Basis von Biomethan den Anteil erneuerbarer Energien an der Fernwärme in Heidelberg bis Ende 2014 auf 20 Prozent. Im Herbst 2013 begann die Modernisierung des Heizwerks Boxberg. Dort und im Werk Mitte entstanden erste BHKW; ein weiteres soll in der Speyerer Straße folgen – neue Meilensteine in der Geschichte der Fernwärme in Heidelberg.

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