Heidelelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Medizinerinnen und Mediziner aus aller Welt haben den dreimonatigen Heidelberger Vorbereitungskurs für die sogenannte Kenntnisprüfung abgeschlossen. In der Zeit von September 2016 bis Juli 2017 absolvierten insgesamt 185 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Nationen – 53 Frauen und 132 Männer – die Heidelberger Kurse. Sie schrieben im Rahmen des Kurses Arztberichte auf Deutsch, übten mit Schauspielern Patientengespräche und büffelten „Deutsch für Ärzte“. Ihren erfolgreichen Abschluss feierten die Medizinerinnen und Mediziner im Kongresshaus Stadthalle Heidelberg. Dort erhielten sie ihre Teilnahmezertifikate von Bürgermeister Wolfgang Erichson und Elvira Stegnos, Leitung des IQ-Landesnetzwerks Baden-Württemberg. Bürgermeister Wolfgang Erichson betonte die bedeutende Rolle ausländischer Fachkräfte im deutschen Gesundheitswesen: „Durch ihre Sprachkompetenz und ihr kulturelles Verständnis können ausländische Ärztinnen und Ärzte nicht nur eine Schlüsselrolle bei der Versorgung ausländischer Patientinnen und Patienten einnehmen, sondern auch bei der Versorgung von Menschen mit anderem kulturellen und sprachlichen Hintergrund, die bei uns leben, einen wichtigen Beitrag leisten.“
Kenntnisprüfung ist Voraussetzung für Berufszulassung
Nur wer die Kenntnisprüfung besteht, kann in Deutschland als Ärztin oder Arzt zugelassen werden. Die ausländischen Prüflinge müssen nachweisen, dass sie über das gleiche Wissen verfügen, das von einheimischen Absolventen medizinischer Hochschulen verlangt wird. Die Stadt Heidelberg möchte gegen den Mangel an medizinischen Fachkräften angehen und ausländische Medizinerinnen und Mediziner mit den Vorbereitungskursen unterstützen, damit sie auf dem hiesigen Arbeitsmarkt Fuß fassen können.
Ein Kursangebot, der Menschen aus aller Welt verbindet
Die dreimonatigen Vorbereitungskurse werden seit Juli 2015 von der Freiburg International Academy (FIA) in Kooperation mit der Stadt Heidelberg und dem IQ-Landesnetzwerk Baden-Württemberg durchgeführt. Die Besonderheit der Kurse besteht nach Dr. Nabeel Farhan, dem Ärztlichen Leiter der FIA, darin, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch aus Konfliktregionen wie dem Iran, Saudi-Arabien, Syrien, Russland und der Ukraine stammen: „Die Atmosphäre unter den Teilnehmenden ist trotz, vielleicht aber auch wegen der unterschiedlichen Nationalitäten mehr als ausgezeichnet. Es wurden Freundschaften geschlossen, persönliche und kulturelle Ansichten ausgetauscht. Ich finde das beeindruckend.“
Auch die Erfolgsquote spricht für die Kurse: Fast alle Teilnehmenden legen im Anschluss an den Vorbereitungskurs die Kenntnisprüfung erfolgreich ab.
Hohe Nachfrage für die nächsten Kurse sind Beleg für den Erfolg
In den Vorbereitungskursen sind Medizinerinnen und Mediziner aus nicht-europäischen Staaten besonders stark vertreten. Nicht-Europäer haben erst seit April 2012 die Möglichkeit, sich ihren Berufsabschluss in Deutschland anerkennen zu lassen.