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Heidelberg – Biomedizin: Bildgebungseinrichtung vom Wissenschaftsrat herausragend bewertet

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar.

Höchstauflösende und leistungsfähige Bildgebungsverfahren könnten zukünftig die Diagnostik von Krebs und Erkrankungen des Nervensystems erheblich verbessern. Das gemeinsame Konzept des Forschungszentrums Jülich und des Deutschen Krebsforschungszentrums zur Forschungsinfrastruktur „Nationale Biomedizinische Bildgebungseinrichtung“ (NIF) hat daher zum Ziel, wichtige diagnostische Bildgebungstechnologien auf dem neuesten Stand der Technik im Rahmen einer einzigartigen integrierten Forschungsplattform zugänglich zu machen. Nach Abschluss der Entwicklung soll die Plattform auch ein 14 Tesla Ganzkörper-MRI System umfassen. In seiner Begutachtung hat der Wissenschaftsrat NIF herausragend bewertet. Die Bundesregierung entscheidet in der kommenden Legislaturperiode auf Grundlage dieser Bewertung über die Aufnahme der Projekte in die Nationale Roadmap des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

„Der multimodale Zugang zu bildgebenden Systemen der höchsten Leistungsklasse im Rahmen der geplanten Forschungsinfrastruktur NIF erlaubt einer interdisziplinär aufgestellten wissenschaftlichen Community ein weites Spektrum an Forschungsarbeiten durchzuführen, die von der biomedizinischen und biophysikalischen Grundlagenforschung über die Weiterentwicklung der bildgebenden Verfahren selbst bis zur Diagnose in der klinischen Forschung reichen“, erklärt Prof. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrum Jülich. In der NIF werden multimodale Bildgebungstechnologien für die Krebsforschung, Neurowissenschaften und zur Untersuchung weiterer Krankheitsprozessen bereitgestellt. „Die hochauflösende, multimodale Bildgebung ist unerlässlich, um individuelle Therapie insbesondere bei Krebserkrankungen zu optimieren und wird weltweit einmalige Forschungsarbeiten ermöglichen“, erläutert Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

„Mit ihren zwei Standorten in Heidelberg und Jülich in Verbindung mit unseren Kooperationspartnern an den Universitäten sind beste Voraussetzungen geschaffen, um mit NIF ein attraktives Forschungsumfeld für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt am Wissenschaftsstandort Deutschland zu entwickeln“, so Marquardt und Baumann. Ein „herausragendes wissenschaftliches Potential“ sieht der Wissenschaftsrat in dem Konzept zu dieser international einzigartigen Forschungsinfrastruktur.

Nach und nach werden einige Hochfeld 7 Tesla Human-MRT Geräte in verschiedenen multimodalen Varianten, mehrere Hochfeld MRT Geräte zur präklinischen Forschung und ein MEG der nächsten Generation aufgebaut, die vielfältig genutzt werden sollen. Ein weiterer Schwerpunkt soll die Entwicklung eines 14 Tesla Ganzkörper-MRI-Systems sein. Damit können Strukturen, Funktionen und Stoffwechselprozesse höchstauflösend charakterisiert werden. „Eine der zentralen wissenschaftlichen Missionen der NIF ist die Erstellung eines einzigartigen strukturellen-funktionellen-metabolischen Konnektoms“, erklärt Prof. Jon Shah, Direktor des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin, Physik der Medizinischen Bildgebung. Das Konnektom umfasst die Gesamtheit aller Verbindungen im Nervensystem. „Die erhobenen Daten werden der wissenschaftlichen Gemeinschaft als E-Infrastructure zur Verfügung gestellt“, so Shah weiter. „Das Konnektom benötigt die modernste Geräteausstattung sowie die Entwicklung neuer Geräte, wie des 14 Tesla Human MRT und des 7 Tesla MR-PET Geräts, welche beide weltweit einmalig sein werden.“

Auch die Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland bewertete der Wissenschaftsrat herausragend. „Die Technologieentwicklung in NIF ist für Wissenschaft und Industrie von höchstem Interesse. Eine wesentliche Stärke ist außerdem das Translationspotenzial in die klinische Medizin“, so der Wissenschaftsrat. Die NIF soll eine offen zugängliche Infrastruktur werden, die sowohl die Grundlagenforschung als auch die technische Entwicklung und klinische Anwendungen fördert. Die beteiligten Institutionen sind auf dem Gebiet der Bildgebung hervorragend ausgewiesen und verfügen über langjährige Erfahrung in Organisation und Betrieb umfangreicher Forschungsinfrastrukturen. „Wir freuen uns insbesondere auf die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus ganz Deutschland und darüber hinaus, die diese einzigartige Plattform nutzen können, um in ihren jeweiligen Forschungsgebieten vertiefte Erkenntnisse zu gewinnen“, so Prof. Mark Ladd, Leiter der Abteilung Medizinische Physik in der Radiologie am DFKZ. Schon ab 2018 soll NIF Zugang zu den bereits vorhandenen Geräten gewähren, dem 9,4 Tesla Hybridscanner am Forschungszentrum Jülich und den 7 Tesla MRI-Scannern, die dann an beiden Forschungseinrichtungen vorhanden sind.

Der „Bericht zur wissenschaftsgeleiteten Bewertung umfangreicher Forschungsinfrastrukturvorhaben für eine Nationale Roadmap“ in Deutschland ist das Ergebnis eines seit Januar 2016 laufenden Begutachtungsprozesses und wurde von internationalen Experten aus verschiedenen Fachgruppen erstellt. Dazu hat ein vom Wissenschaftsrat eingesetzter Ausschuss auf Bitte des BMBF insgesamt zwölf große Infrastrukturen mit einem Volumen von jeweils mehr als 50 Millionen Euro begutachtet.

Weitere Infos:
Pressemitteilung des Wissenschaftsrat: https://www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=1401&L=

Bericht zur wissenschaftlichen Bewertung:
https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6410-17.pdf

Institut für Neurowissenschaften und Medizin: Physik der Medizinischen Bildgebung:
http://www.fz-juelich.de/inm/inm-4/DE/Home/home_node.html

Abteilung Medizinische Physik in der Radiologie:
http://www.dkfz.de/de/medphysrad/

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Das Forschungszentrum Jülich fokussiert auf nutzeninspirierte Grundlagenforschung. Es stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart und forscht für eine lebenswerte Zukunft. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft gehört es zu den großen interdisziplinären Forschungszentren Europas.

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