Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar.Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Heidelberg und die Neckar AG setzen auf Information
Am heutigen Dienstag trafen sich auf Einladung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg Behördenvertreter, um über die Vorfälle im Altneckar unterhalb des Wehres Ladenburg zu sprechen, die in den letzten Wochen zu zwei großangelegten Rettungsaktionen geführt hatten.
Teilnehmer waren Vertreter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, des Kraftwerbetreibers (Neckar AG), der Wasserschutz- und Landpolizei, der Gemeinde Ilvesheim sowie der Stadt Mannheim.
Jörg Huber, Amtsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes erläutert des Ergebnis der Behördenrunde: „Vorwarnzeiten für die Wehrmanöver gibt es nicht. Es soll durch präventive Information auf die Wasserstandsschwankungen hingewiesen werden. Wir werden zusätzliche Warnschilder anbringen. Wo diese aufgestellt werden, wird mit den Kommunen und der Polizei abgestimmt. Des Weiteren werden wir über die Mitteilungsblätter der Kommunen auf die Gefahren der Wasserstandschwankungen hinweisen. Wir werden ein Infoblatt für Fischer und Angler erstellen und ich bin bereit, die Thematik in den kommunalen Gremien zu erläutern.“
Tobias Schlageter, Betriebsleiter beim Kraftwerksbetreiber Neckar AG ergänzt: „Wir haben beschlossen, Kraftwerksausfälle in Feudenheim sowie Abflusswellen im Neckar mit mehr als 50 m³/s Abflusserhöhung der Integrierten Leitstelle Mannheim zu melden. Diese hat dann die entsprechenden Informationen, dass am Wehr in Ladenburg eine Abflusserhöhung erfolgt ist.“
Zudem wird die Polizei in nächster Zeit im Bereich des Landschafts- und Naturschutzgebietes eine verstärkte Präsenz zeigen.
Die Situationen am 02.05.2017 (Rettung der drei Jugendlichen) und am 04.06.2017 (Rettung der beiden Angler) wurden analysiert. In beiden Fällen mussten innerhalb von wenigen Minuten mehr als 50 m³/s in den Altnecker abgeleitet werden. Dies führte zu Wasserstandserhöhungen von ca. 60 cm direkt unterhalb der Wehranlage Ladenburg. Grund hierfür waren steigende Neckarpegel aufgrund von Regenereignissen im Einzugsgebiet des Neckars. Diese Wellen führten zu einer Abflusssteigerung von rd. 120 m³/s. solche Situationen gehören zum genehmigten Betriebsregime der Kraftwerke und Wehre.
Die Wehre am Neckar dienen der Stauregulierung. Mit ihnen wird die erforderliche Wassertiefe für die Schifffahrt sowie das Potentialgefälle für die Wasserkraftnutzung gehalten. Mit den Wehren am Neckar kann im Regelbetrieb keine Wasserrückhaltung erfolgen, da das Stauziel innerhalb eine Toleranzgrenze von rd. 20 cm zu halten ist.
Auch künftig werden beim Kraftwerks- und Wehrbetrieb Situationen entstehen, die zu schnellen Wasserstandsschwankungen in der Ilvesheimer Schlinge führen.
Quelle;Wasserstraßen- und
Schifffahrtsamt Heidelberg