Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.Abschied vom Kanzler der Einheit
„Die Nachricht vom Tod Helmut Kohls hat uns tief betroffen und sehr traurig gemacht. Unsere herzliche Anteilnahme gilt seiner Frau Maike und der ganzen Familie. Die Ludwigshafener CDU verneigt sich vor seiner großen politischen Lebensleistung,“ erklären Kreisvorsitzender Ernst Merkel, der Vorsitzende der Stadtratsfraktion Torbjörn Kartes sowie Peter Uebel, Oberbürgermeisterkandidat der CDU gemeinsam.
Die Ludwigshafener CDU nimmt Abschied von ihrem prominentesten Mitglied. Helmut Kohl hat die Partei und viele in ihr über viele Jahrzehnte geprägt. 25 Jahre lang war er Bundesvorsitzender. Er war 40 Jahre als Parlamentarier im Land- und Bundestag tätig. Das Amt des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz bekleidete er sieben Jahre lang. Über allem aber steht die Rekordkanzlerschaft von 16 Jahren.
Helmut Kohl geht als Kanzler der Einheit in die Geschichte ein. Nach dem Fall der Mauer war er der richtige Mann, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz. Er nutzte das enge Zeitfenster und die einmalige historische Chance, die deutsche Einheit in Frieden und Freiheit zu vollenden. Damit untrennbar für ihn verbunden waren die europäische Einigung und die Fortentwicklung Europas. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union vor wenigen Jahren war auch mit sein Verdienst.
Geprägt von Kriegs- und Nachkriegszeiten stand Helmut Kohl für eine klare konservative Werteorientierung. Dies gefiel nicht allen, wurde aber von vielen anerkannt und respektiert. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Helmut Kohl zweimal, 1990 und 1994 in seinem Ludwigshafener Wahlkreis das Direktmandat errang.
Helmut Kohl bekannte sich immer zur Pfalz und Ludwigshafen. Heimat war für ihn ein Wert, der auch in der Politik – national und international – von ihm entsprechend gewürdigt wurde. Der Kontakt und die Verbindung zu seinem Ludwigshafener Heimatkreisverband waren ihm immer wichtig. Die persönlichen Begegnungen mit ihm, Besuche im Kanzleramt in Bonn und die Gespräche im kleinen Kreis in seinem Haus in Oggersheim waren für alle Beteiligten immer ein Gewinn.
Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt am 2. September 2005 war auch für unsere Partei ein Höhepunkt. Zu Recht wurde sein politisches Lebenswerk einerseits aber auch sein Wirken für und sein Bekenntnis zur Stadt und der Region andererseits mit dieser Auszeichnung gewürdigt.
„Es war ermutigend und stimmt für die Zukunft zuversichtlich, dass zweihundert vorwiegend junge Menschen dem Aufruf der Jungen Union zur Gedenkwache am Samstagabend gefolgt sind und ihren Dank für Frieden, Freiheit und Europa gegenüber Helmut Kohl zum Ausdruck brachten,“ erklärt Torbjörn Kartes. Peter Uebel ergänzt: “Wir verlieren mit Helmut Kohl auch einen großen Ludwigshafener. Seine politische Laufbahn begann im Ludwigshafener Stadtparlament. Auch als Bundeskanzler zeigte er sich mit seiner Heimat tief verbunden. Sein Ludwigshafen und sein Stadtteil Oggersheim waren ihm wichtig. Er war überzeugter Europäer mit Ludwigshafener Wurzeln. Seine Verdienste um die Einheit Deutschlands und das friedliche Zusammenwachsen Europas werden in unserer Stadt immer präsent bleiben und die Erinnerung an ihn wach halten. Wir trauern angesichts des großartigen Lebenswerks voller Respekt um den Menschen Helmut Kohl.” „Helmut Kohl war ein Glücksfall für Ludwigshafen, Deutschland und Europa. Wir sind froh und dankbar, dass wir ihn in unserem Kreisverband hatten und ihn auf seinem politischen Weg begleiten durften. Die CDU Ludwigshafen wird Helmut Kohl stets ein dankbares ehrendes Andenken bewahren,“ so Ernst Merkel abschließend.