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Metropolregion Rhein-Neckar – Erster Luchs-Nachwuchs im Pfälzer Wald seit Ausrottung im 18. Jahrhundert

© SNU RLP / Alexander Sommer
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Metropolregion Rhein-Neckar – Nachwuchs bei den Luchsen -Kaja hat im Alter von 4 Jahren für den erstendokumentierten Luchs-Nachwuchs seit der Ausrottung des Luchses im Pfälzerwald gesorgt!

Die Luchse wurden im Pfälzerwald gegen Ende des 18.Jahrhunderts durch die Menschen ausgerottet. Im Rahmen der Wiederansiedlung der Luchse durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wurde nun der erste Nachwuchs dokumentiert. „Die beiden Jungen sind inzwischen ca. 4 Wochen alt. Sie sind gesund und wohlauf“, so Jochen Krebühl, Geschäftsführer der Stiftung.

Die Luchsin Kaja wurde als eine der ersten drei Luchse der Wiederansiedlung im Juli 2016 freigelassen. Das Patentier der HIT Umwelt- und Naturschutzstiftung hat bereits nach einem Jahr in der freien Wildbahn zwei Luchsjungen zur Welt gebracht. Vater ist der ebenfalls aus der Slowakei stammende Kuder Lucky. Da Kaja und Lucky GPS-Sendehalsbänder tragen, konnte die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft mehrere Treffen der beiden Luchse im Frühjahr registrieren. Besonders auffällig war ein mehrtägiges Rendezvous der beiden zwischen dem 17. – 20. Februar. Ein sehr früher Zeitpunkt für ein Treffen, da die Ranzzeit bei den Luchsen bis in den April dauern kann. Umso gespannter verfolgten die Luchsforscher die Bewegungen der Luchsin in der Folgezeit. Luchse haben eine Tragezeit von ca. 72 Tagen. Und prompt reduzierte Kaja zehn Wochen später ihren Bewegungsradius. Ein Geburtstermin erschien sehr wahrscheinlich. Eine direkte Kontrolle des Wurfplatzes erfolgte zum Schutz der Tiere nicht. Nach zwei Wochen wechselte Kaja zu einem zweiten Lagerplatz.

Die Wurfgröße liegt beim Luchs im Mittel bei zwei Jungtieren. Bei der Geburt sind Luchsbabys noch blind und wiegen etwa 250 bis 300 Gramm. Nach etwa 2 Wochen öffnen sie die Augen. Bis zum Alter von ca. 9 Wochen werden die Jungen nur mit Muttermilch aufgezogen, bis sie dann der Mutter zur gerissenen Beute folgen können. Luchse sind Einzelgänger und nur die Weibchen kümmern sich um ihren Nachwuchs.

Ungefähr vier Wochen nach der Geburt kontrollierte die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz nun standardmäßig Anzahl, Gesundheit und Gewicht der Jungen. Nach einer veterinärmedizinischen Kontrolle wurden die Tiere gewogen und gechipt. Die kleinen Luchse waren in einem guten Allgemeinzustand und brachten 1 kg bzw. 1,3 kg auf die Waage. Der Mikrochip ermöglicht es, die Tiere später zweifelsfrei zu identifizieren. Den Jungluchsen wurde auch ein paar Tropfen Blut für die genetische Analyse entnommen. So kann sicher das Geschlecht der Jungluchse bestimmt werden, da dies bei kleinen Luchsen optisch sehr schwer erkennbar ist. Die Luchsjungen haben die ca. 20-minütige Untersuchung entspannt über sich ergehen lassen.

Anhand der GPS-Daten konnte das Eintreffen der Luchsin kurze Zeit später beim Lagerplatz der Jungen nachvollzogen werden. Erfahrungsgemäß verlegt das Weibchen nach einer solchen Untersuchung den Aufenthaltsort der Jungen. Der wiederholte Wechsel des Lagerplatzes in der Aufzuchtzeit der Jungen ist üblich und kann auch dazu beitragen, den Befall mit Parasiten zu vermindern und zu viele Spuren zum Aufenthaltsort zu vermeiden.

„Mit der Geburt der ersten Luchsjungen im Pfälzerwald wurde ein weiterer, sehr wichtiger Meilenstein des Projektes erreicht“ freut sich Umweltministerin Ulrike Höfken. „Nach der erfolgreichen Freilassung und Etablierung mehrerer Luchse im Pfälzerwald, unterstreicht dieses freudige Ereignis die Eignung des Biosphärenreservates als Lebensraum

für diese streng geschützte Art.“

Etwa 10 Monate bleiben die kleinen Luchse bei ihrer Mutter. Trotz aller Fürsorge der Mutter für die kleinen Luchse ist dies eine schwierige Zeit. Nur etwa 50 % der Luchsjungen erreichen das zweite Lebensjahr. Eine weitere gefährliche Zeit folgt unmittelbar nach der Trennung von der Mutter, wenn sich die unerfahrenen Jungluchse ein eigenes Revier suchen. Während dieses ersten Jahrs der Selbständigkeit, in dem die Tiere teilweise weitere Strecken zurücklegen, stirbt ebenfalls rund die Hälfte der Jungen. Aufgrund der hohen Jungensterblichkeit beim Luchs von bis zu 75 % ist insbesondere zu Projektbeginn nur eine langsame Entwicklung des Bestandes zu erwarten.

Die beiden Kleinen haben einige große Herausforderungen

vor sich. Es gilt ihnen die Daumen zu drücken! Das Team von MRN-News drückt natürlich fest die Daumen und hofft auf gutes Gelingen!

Hintergrund

Mithilfe des europäischen Förderprogramms „LIFE-Natur“ führt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit ihren Projektpartnern Landesforsten Rheinland-Pfalz, SYCOPARC in Frankreich sowie dem WWF das Projekt zur Wiederansiedlung der Luchse durch. Das Vorkommen kann zum Schutz und Erhalt einer Art beitragen, die in Europa nur mehr in wenigen Rückzugsgebieten vorkommt und in Zentral- und Westeuropa als gefährdet einzustufen ist. Das Projekt ist im Januar 2015 gestartet. Die Umsetzung der Maßnahmen ist über einen Zeitraum von sechs Jahren (bis 2020) vorgesehen. Naturschutzexperten der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) haben die Konzeption geprüft und sehr positiv bewertet. Die Wiederansiedlung der Luchse wird mit 50% durch das EU LIFEProgramm gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 2,75 Mio. €. Neben der Stiftung und ihren Projektpartnern beteiligen sich das Land Rheinland-Pfalz, die Deutsche Wildtier Stiftung, die Landesverbände von NABU und BUND, die HIT Umweltstiftung sowie weitere Förderer an der Finanzierung des Vorhabens. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterhält ein Projektbüro in der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt.

Mehr Informationen zum LIFE Luchs-Projekt Pfälzerwald der Stiftung und ihren Projektpartnern gibt es im Internet unter http://www.luchs-rlp.de.

Speziell für Tierhalter ist hier auch ein Informationsfaltblatt im Bereich „Nutztiere & Luchs“ zu finden.

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