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Heidelberg – Große Freude über Roloway-Nachwuchs im Zoo Heidelberg

Roloway-Meerkatze Mutter Adriana mit Kind. Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg
Roloway-Meerkatze Mutter Adriana mit Kind. Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – Zurzeit lohnt es sich für Zoobesucher in Heidelberg ganz
besonders, sich etwas mehr Zeit vor dem Gehege der Roloway- Meerkatzen im kleinen Affenhaus zu nehmen. Mit etwas Glück zeigt sich dort nämlich der jüngste Nachwuchs von „Adriana“ und „Ghana“, der am 3. Mai 2017 zur Welt kam. Durch die große Glasfront lassen sich diese besonders schönen und eleganten Primaten mit den weißen Bärten und dem schwarz-braun glänzenden Fell gut beobachten. Die Geburt der kleinen Meerkatze ist von großer Bedeutung für den
Artenschutz. Weltweit leben nur etwa 35 Tiere in Zoos. Mit fünf Individuen hält der Zoo Heidelberg einen großen Anteil des Weltbestandes der Roloway-Meerkatzen in menschlicher Obhut und ist die bedeutendste Zuchtstätte für diese extrem bedrohte Art. „Rund 30 % der Roloway-Meerkatzen in allen Zoos der Welt sind hier geboren und wurden
erfolgreich aufgezogen“, kann Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann bekunden. Noch hält sich das Jungtier die meiste Zeit an seiner Mutter fest, unternimmt aber auch immer öfter selbstständige Kletterversuche und erkundet seine Umwelt. Bald wird es zusammen mit seinen Artgenossen unglaubliche Kletterkünste und akrobatische Sprünge durchs Gehege vorführen. Doch nicht nur bei der Zucht in Menschobhut ist der Heidelberger Zoo führend, er leistet auch einen herausragenden Beitrag zum Schutz der Tiere in ihren Heimatländern – den feuchten Regenwäldern im westlichen Ghana und der östlichen Elfenbeinküste. Dort führen die Roloway-Meerkatzen einen dramatischen Kampf gegen ihre Ausrottung. Durch die kontinuierliche Vernichtung des Regenwaldes und die gnadenlose Bejagung hat die Roloway-Meerkatze einen traurigen Spitzenplatz eingenommen: Sie zählt zu den 25 bedrohtesten Primatenarten der Welt. Nagetiere, Antilopen und auch Affen werden in den verbliebenen Regenwäldern gejagt, um die Märkte in den Städten mit „Bushmeat“ aus dem
Regenwald zu versorgen. Das Fleisch der Wildtiere dient dabei jedoch nicht der Versorgung der armen Menschen, sondern wird auf Märkten als Delikatesse an zahlungskräftige Kunden verkauft. Bereits im Jahr 2001 wurde vom Zoo Heidelberg das Artenschutzprogramm West African Primate Conservation Action (WAPCA) ins Leben gerufen, das sich ganz dem Schutz der Primatenarten dieses sensiblen Lebensraums verschrieben hat. Durch eine bessere Ausbildung der Wildhüter vor Ort und Schulungen der Bevölkerung zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes, gelangen bereits wichtige Schritte hin zur Eindämmung der Wilderei. Mit jährlich über 35.000 Euro unterstützt der Zoo Heidelberg WAPCA. 15 andere europäische
Zoos steuern jeweils mindestens 2.000 Euro dazu. Mit dem Geld wird eine Auffang- und Zuchtstation für die Tiere in Ghana finanziert, außerdem werden die Wildhüter mit einer besseren Ausrüstung und Ausbildung in ihrer Arbeit gegen die Wilderei unterstützt. Weitere Mittel werden zur Aufklärung der Bevölkerung über eine nachhaltige Nutzung der
Ressourcen des Regenwalds und für Kooperationen mit Schulen, in deren Rahmen die Schüler den Nationalpark besuchen und sich in Wettbewerben und Theaterworkshops mit der Problematik auseinandersetzen, eingesetzt. „Mit diesen kleinen Hilfen vor Ort konnten wir schon viel erreichen“, freut sich Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg und
Verantwortliche für die Artenschutzarbeit. So konnten bereits 2012 erstmalig nach über zehn
Jahren wieder wildlebende Roloway-Meerkatzen in Ghana entdeckt werden. Weitere bestätigte Sichtungen und ein Rückgang der Wilderei geben Anlass zur Hoffnung für die schönen Tiere. Vielleicht wird auch das neue Jungtier bei den Roloway-Meerkatzen aus Heidelberg eines Tages mithelfen, in der fernen Heimat die Entwicklung der Population zu unterstützen. Doch noch bleibt es eine Weile spannend, denn bis festgestellt werden kann, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt, kann noch eine Weile vergehen. Mutter und Kind sollen nun erst einmal ungestört bleiben, damit die Aufzucht erfolgreich klappt.

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