Rhein-Pfalz-Kreis / Hochdorf-Assenheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der TV Hochdorf hat am Samstagabend, 19:30 Uhr, ein richtungsweisendes Heimspiel vor der Brust. Wenn die Pfalzbiber ihr Saisonziel, die Qualifikation für den DHB-Pokal, erreichen wollen, muss gegen den direkten Konkurrenten VfL Pfullingen ein Sieg her.
Der Gegner — VfL Pfullingen
Der VfL rangiert derzeit auf dem elften Tabellenplatz. Eine trostlose Platzierung im Mittelfeld, könnte man meinen, doch der Eindruck täuscht. Denn das Tabellenmittelfeld ist so eng zusammengerückt, dass die Mannschaft von Trainer Till Fernow gerade einmal drei Zähler Rückstand auf den Tabellensechsten HG Oftersheim/Schwetzingen hat und deshalb sicherlich auch noch auf die begehrten DHB-Pokal-Plätze schaut. Im Hinblick auf die zwei letzten Saisonspiele der Pfalzbiber gegen die Meisterschaftsaspiranten SG Nußloch und TSB Heilbronn-Horkheim sagt Hochdorfs Cheftrainer Stefan Bullacher daher: »Das Spiel hat für uns schon ein wenig Endspielcharakter. Unsere Ziele haben sich nicht verändert, daher muss jetzt ein Sieg her!«
Dass die Echazkrokodile jedoch alles andere als Laufkundschaft sind, musste der TVH bereits im Hinspiel erfahren. Zwar hielt die Mannschaft damals lange mit dem gastgebenden VfL mit, jedoch versetzte Daniel Schliedermann mit seinem Treffer zum 28:26-Endstand 13 Sekunden vor Schluss den Pfalzbiber den K.O.-Schlag.
Mit Schliedermann ist auch schnell einer der Leistungsträger ausgemacht. Obwohl erst 20 Jahre alt und für einen Rückraumspieler recht klein gewachsen, gehört der Mittelmann zu den besten Spielern der Liga auf seiner Position und ist ein absoluter Aktivposten in seiner Mannschaft. Davon profitieren auch seine Mitspieler. In erster Linie nennt Bullacher da Schliedermanns Nebenmänner im Rückraum, Micha Thiemann auf der linken und Robin Keupp auf der rechten Seite, sowie Kreisläufer Nico Hiller.
Als größte Stärke macht der Hochdorfer Übungsleiter jedoch gar nicht einen oder mehrere Spieler selbst aus: »Pfullingen spielt seit nun vier Jahren mit einer fast unveränderten Mannschaft. Sie sind sehr eingespielt, was natürlich ein riesiger Vorteil, auch uns gegenüber, ist.« Ein Beispiel: Beim Videoscouting entdeckte der A-Lizenz-Inhaber über 30 Auslösehandlungen des kommenden Gegners. »Es ist unmöglich, meine Mannschaft gänzlich darauf vorzubereiten.«
Die Pfalzbiber
Der TV Hochdorf will sich der kommenden Aufgabe nichtsdestotrotz stellen. Das Spiel am vergangenen Sonntag in Balingen verlief enttäuschend, gerade im Rückblick auf die davor gezeigten Leistungen in den beiden Heimspielen gegen Schwetzingen und die SG Pforzheim/Eutingen. »Daran wollen wir nun wieder anknüpfen«, lässt Bullacher verlauten.
Nikola Sorda, der in Balingen aufgrund einer Einblutung im Schultergelenk erstmals in dieser Saison ein Spiel verpasste, wird am Wochenende vermutlich wieder dem Kader angehören. Demnach hat Bullacher wohl alle Mannen beisammen, mit denen er in den Saisonendspurt gehen wird. Da Robin Egelhof nach gut verlaufener Operation an der Schulter jedoch weiterhin ausfällt, bedeutet das auch, dass der TVH wieder mit drei Rechtshänder im Rückraum agieren und Lösungen gegen die 6:0-Abwehr des Gegners finden muss. Gegen Balingen gelang das zuletzt nicht immer, gegen Schwetzingen und Pforzheim schon. Und wie Bullacher schon sagte: »Daran wollen wir anknüpfen.«
Text: Tobias Faller
Bild: Milo Foto