Rhein-Pfalz-Kreis / Hochdorf-Assenheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Für den TV Hochdorf steht zur ungewohnten Zeit am Sonntagabend, 17 Uhr, eine alles andere als einfache Auswärtspartie beim HBW Balingen/Weilstetten II an. Obwohl der Tabellendritte in der heimischen SparkassenArena favorisiert ist, rechnet sich TVH-Trainer Stefan Bullacher dennoch eine Chance aus.
Der Gegner — HBW Balingen/Weilstetten II
»Im Hinspiel haben wir eines unserer besten Spiele in dieser Saison gemacht«, blickt Bullacher gerne auf die Partie im November 2016 zurück. 33:25 hieß es damals nach 60 Minuten in einer Begegnung, in der die Vorderpfälzer von Beginn an nichts anbrennen lassen wollten. Der Gegner ging damals jedoch dezimiert ins Spiel, fehlten mit Mittelmann Julian Thomann und Linkshänder René Zobel doch zwei etatmäßige Kräfte, auf die HBW-Coach André Doster mittlerweile wieder zurückgreifen kann. Dafür ist Jan Remmlinger, der im Hinspiel noch sieben Mal erfolgreich war, zur TSG Friesenheim in die zweite Liga abgewandert. Trotz dessen Abgang kann Doster auf eine sehr starke und ausgeglichene Mannschaft (noch hat kein Spieler die 100-Tore-Marke durchbrochen) zählen, die trotz ihres jungen Altersdurchschnitts zu den absoluten Top-Teams der Liga zählt.
Kurzzeitig standen die Junggallier sogar auf dem ersten Tabellenplatz, aber drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen führten dazu, dass die SG Nußloch (37:13 Punkte) und der TSB Heilbronn-Horkheim (36:14) an ihnen vorbeizogen. Beim Spitzenspiel in Nußloch am vergangenen Wochenende zog die Bundesliga-Reserve beim 26:35 sogar recht deutlich den Kürzeren.
Die Pfalzbiber
Nach zuletzt zwei Erfolgserlebnissen in Folge hofft Bullacher, dass seine Mannschaft das nötige Selbstvertrauen mitnehmen kann, um auch beim Auswärtsspiel im Zollernalbkreis punkten zu können. Er ist stolz auf seine Mannschaft, die sich trotz der Rückschläge der jüngeren Vergangenheit nicht hat beirren lassen. Zu nennen wären hier die Verletzungen der drei Linkshänder im Kader — Robin Egelhof, Daniel Lanninger und Emanuel Novo —, die in den vergangenen drei Wochen allesamt mindestens Blessuren mit sich herumschleppten. Damit verbunden war die taktische Umstellung, mit dem gelernten Kreisläufer Steffen Bühler und somit einem weiteren Rechtshänder im Rückraum zu spielen. Doch auch diese Neuerung adaptierten die Pfalzbiber schnell und gewannen beide Partien seit der schweren Schulterverletzung von Egelhof.
Am Sonntag muss Bullacher neben seinem Halbrechten womöglich auch auf Kreisläufer Nikola Sorda verzichten. Dieser zog sich beim vorhergegangenen Heimspiel gegen die SG Pforzheim/Eutingen eine Verletzung zu, die als Einblutung im Schultergelenk diagnostiziert wurde. Der 21-Jährige wird unter der Woche nicht trainieren und klagt weiterhin über Schmerzen, weshalb ein Einsatz, Stand jetzt, unwahrscheinlich erscheint. »Balingen ist ohne Frage der Favorit in dieser Partie, aber ich schätze uns aufgrund der aktuellen Form nicht chancenlos ein«, blickt Bullacher dennoch recht optimistisch voraus. »In erster Linie geht es mir aber darum, dass wir ein gutes Spiel abliefern. Wenn wir dann die Chance sehen, Punkte zu holen, wollen wir sie ergreifen.«
Text: Tobias Faller
Bild: Milo Foto