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Mannheim – Uromodulin prüft Herz und Nieren

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. LURIC-Studie identifiziert nierenspezifischen Eiweißstoff Uromodulin als Biomarker nicht nur für Nierenerkrankungen sondern auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen Niedrige Konzentrationen des in der Niere gebildeten Eiweißstoffs Uromodulin zeigen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Das berichten Forscher um Graciela Delgado und Dr. Marcus Kleber aus der V. Medizinischen Klinik (Direktor Prof. Dr. Bernhard Krämer) der Universitätsmedizin Mannheim und Professor Dr. Jürgen Scherberich vom Klinikum München-Harlaching(1).

Uromodulin ist der einzige bislang bekannte nierenspezifische Eiweißstoff. Das Protein wurde in den 1950er Jahren aus Harn isoliert und nach seinen Entdeckern als Tamm-Horsfall-Protein bezeichnet. Die bis zuletzt traditionelle Sichtweise war, dass Uromodulin nur im Harn und nicht im Blut vorkommt. Erst seit kurzem ist es möglich, das Uromodulin zuverlässig auch im Blut zu messen. Es wird in Bereichen der Niere gebildet wird, die besonders empfindlich für Schädigungen durch Sauerstoffmangel, Entzündung oder auch Chemikalien sind. Deshalb gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Nachweis von wenig Uromodulin im Blut früher als andere Laboruntersuchungen auf den Beginn einer chronischen Nierenerkrankung hinweisen kann.

In ihrer aktuell veröffentlichten Arbeit(1) berichten Delgado und Kollegen außerdem, dass geringe Konzentrationen des Uromodulin auch mit einem deutlich höheren Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen einhergehen können. Dies zeigte sich bei der Auswertung von mehr als 3.000 Blutproben von Teilnehmern der Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health (LURIC) -Studie, die im Mittel über 10 Jahre nachbeobachtet wurden. Patienten mit niedrigem Uromodulin wiesen zudem eine höhere Rate an Begleiterkrankung wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Vitamin D-Mangel und Herzversagen auf. Bei Patienten mit sehr niedrigem Uromodulin war außerdem die Gesamtsterblichkeit um das Doppelte erhöht.

„Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine bedeutende Folge von Nierenschädigungen, an denen viele Patienten versterben, ehe eine Dialysepflicht einsetzt. Mit der Messung von Uromodulin im Blut können wir sowohl die Einschränkung der Nierenfunktion als auch deren Auswirkungen auf die Herzfunktion einschätzen“, betont Professor Dr. Winfried März, wissenschaftlicher Leiter der LURIC-Studie. Experimentelle Untersuchungen zeigten denn auch, dass Uromodulin die Wirkungen proentzündlicher Botenstoffe mindern könnte(2).

Publikationen
(1) Serum uromodulin and mortality risk in patients undergoing Coronary angiography.
Delgado GE, Kleber ME, Scharnagl H, Kraemer BLK, März W, Scherberich JE.
Journal of the American Society of Nephrology, 2017 Febr. 27
DOI 10.1681/ASN.2016111162
(epub ahead of print)

(2) Serum Uromodulin – a marker of kidney function and renal parenchymal integrity.
Scherberich JE, Gruber R, Nockher WA, Christensen EI, Schmitt H, Herbst V, Block M, Kaden J, Schlumberger W.
Nephrol Dial Transplant, 2017 Febr. 16
DOI: 10.1093/gfw422
(epub ahead of print)

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