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Mannheim – Beim Schwimmen lernen Flüchtlingskinder fürs Leben

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Sie planschen, sie lachen, sie toben: Die acht Mädchen und Jungen, die immer mittwochabends durch das kleine Becken im Vogelstangbad schwimmen, sind ganz normale Kinder. Aber sie stecken in einer ganz besonderen Situation: Ihre Familien sind aus den Heimatländern geflüchtet. Und auch die neue Bleibe im Mannheimer Benjamin-Franklin-Village wird kein dauerhaftes Zuhause sein. Ein belastender Zustand, in dem der wöchentliche Schwimmkurs einen echten Lichtblick darstellt. Zum Beispiel für den elfjährigen Shezai: Er hat schon in seiner Heimat schwimmen gelernt, „da waren wir jeden Tag am See. Das vermisse ich.“ Umso glücklicher ist er, hier einmal pro Woche ins Wasser zu kommen.

Mit seinen Kenntnissen ist Shezai unter den Flüchtlingen ein Exot, viele von ihnen können nicht schwimmen. Genau das war auch der Gedanke hinter dem Kurs: „Der Sicherheitsaspekt ist für uns sehr wichtig; der Blick auf aktuelle DLRG-Statistiken hat gezeigt, dass die Zahl der Ertrunkenen wieder gestiegen ist – und dass besonders viele Flüchtlinge darunter sind“, erklärt Martin Höpfner, Referent für Sport und Gesundheitsförderung der BASF. Das Unternehmen unterstützt den Kurs nun sogar schon im zweiten Jahr durch eine großzügige Spende. Mit dem Geld wird nicht nur der Übungsleiter, sondern vor allem auch der Bus bezahlt, der die Kinder vom Heim an der Columbusstraße bis zum Hallenbad bringt. „Wir sind sehr froh, dass damit die Finanzierung für ein weiteres Jahr gesichert ist“, sagt Sozialarbeiterin Ulrike Manthey vom Diakonischen Werk Mannheim, die das Projekt koordiniert.

Die BASF ist übrigens der prominenteste, aber nicht der einzige Spender; große und kleine Beiträge waren wichtig für das Gelingen: Was an Badekleidung fehlte, kam aus der Kleiderspende, die Wasserfläche wird von Mannheimer Schwimmvereinen gestellt: Im Herbst und Winter vom VW Mannheim (Hallenbad Vogelstang) und im Sommer vom SV Mannheim (Hallenbad Seckenheim). Martin Seitz vom SVM erklärt: „Wir haben für diesen Kurs zwei Bahnen abgetrennt, auf denen sonst das Training stattfindet.“ Widerstände im Verein gab es gegen die Aktion nicht, im Gegenteil: „Wir engagieren uns gerne.“ VWM-Vertreter Dirk Schulz ergänzt erst: „Wir wollen den Kindern was bieten.“ Und gibt dann augenzwinkernd zu, dass er auch schon an die Nachwuchsarbeit denkt: „Wenn sie älter sind, werden sie sich an uns erinnern.“

Geleitet wird der Kurs von Lionel Wharton. Der Schwimmtrainer mit DLRG-Ausbildung hat seine Schützlinge schnell liebgewonnen: „Es ist ein wilder Haufen, aber allmählich hab ich den Kniff raus“, sagt er lächelnd. Im Verlauf des Kurses hat er den Kindern nicht nur die Grundzüge des Schwimmens beigebracht, sondern auch selbst noch dazugelernt. „Ich hatte damit gerechnet, dass wir Sprachschwierigkeiten bekommen, aber das war gar nicht so! Die Kinder sprechen alle sehr gut Deutsch“, berichtet er, bevor er die nächste Übung demonstriert. Der „wilde Haufen“ macht begeistert mit, immer vorne mit dabei: die quirlige Martina. Das achtjährige Mädchen lächelt breit, wenn sie über den Schwimmkurs spricht. „Das macht viel Spaß.“ Sie würde gerne jede Woche mitkommen, kann aber nicht – schließlich hat sie noch drei Geschwister, die ebenfalls den voll belegten Kurs besuchen wollen. Wie sie teilen sich viele Kinder die Plätze mit ihren Geschwistern. „Wir könnten das auch zweimal pro Woche anbieten und würden trotzdem immer den Bus voll bekommen“, sagt Ulrike Manthey, die sich sehr über den Erfolg des Projekts freut: „Das ist etwas, wovon die Kinder ihr ganzes Leben lang profitieren werden.“

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