Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Stimmung in der Wirtschaft sinkt, dabei sind die Pfälzer Unternehmen aber mit ihren Geschäften weiterhin überwiegend zufrieden. So berichten 35% aller befragten Betriebe von einer guten und die Hälfte (genau: 51%) von einer zufriedenstellenden Situation Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz. Der Anteil der Betriebe, der mit einem Abflauen der Konjunktur rechnet, ist leicht gestiegen, auch die Entwicklung der Exporte wird skeptischer betrachtet. Als bedeutendsten Risikofaktor betrachten die Unternehmen den Inlandsabsatz, der derzeit eine der tragenden Säulen der Konjunktur darstellt. Auch die Entwicklung der Arbeits- und Energiekosten sowie die geopolitische Lage tragen dazu bei, dass die Unternehmen sich bei Investitionen und der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zurückhalten.
Industrie
Das aktuelle Geschäftsklima bewerten die Industrieunternehmen etwas ungünstiger als im Frühsommer. So nennen 38% der Befragten (Frühsommer: 36%) ihre geschäftliche Situation „gut“, mehr Betriebe als bisher klagen aber über einen schwachen Geschäftsverlauf (Herbst: 17%, Frühsommer: 12%). Zugleich rechnen nur noch 21% mit einer wirtschaftlichen Belebung in den nächsten 12 Monaten, zwei Drittel der befragten Betriebe gehen von einem gleichbleibenden Trend aus. Als größtes Risiko für die Geschäftsentwicklung sehen die Industrieunternehmen die steigenden Arbeitskosten (43%; Mehrfachantworten möglich), danach folgt die Entwicklung der Inlandsnachfrage (42%). Beim Export gehen weiterhin 73% der Betriebe von einer konstanten Entwicklung aus, fast jeder 10. Betrieb (genau: 9%) rechnet mit einem Rückgang des Exportgeschäfts. Die Investitionsbereitschaft der Hersteller steigt leicht. Wie bei der letzten Umfragen wollen 53% ihre Budgets konstant halten, und 24% (22%) wollen mehr Geld ausgeben. Weiterhin bleibt die Ersatzbeschaffung (60%; Mehrfachantworten möglich) das wichtigste Motiv für Investitionen; danach folgen Maßnahmen zur Rationalisierung (39%). Der Anteil der Unternehmen, die Produktinnovationen oder Kapazitätserweiterungen planen, hat sich leicht erhöht und liegt bei je 31% (Frühsommer: 26% und 28%). Unverändert zwei Drittel der Unternehmen (genau: 67%) möchten den derzeitigen Personalstand stabil halten, 15% (11%) denken über Neueinstellungen nach.
Handel
Mehr als die Hälfte der Händler (genau: 58%, Frühsommer: 56%) schätzt die derzeitige geschäftliche Lage als befriedigend ein, 29% als gut (Frühsommer: 33%). Die Geschäftsaussichten bewerten die Händler skeptischer als zuletzt: 15% rechnen mit einem Abwärtstrend (Frühsommer: 9%) und 62% (67%) gehen von einer konstanten Entwicklung aus. Die Handelsunternehmen sehen eine abflauende Inlandsnachfrage als größten Risikofaktor (55%; Mehrfachantworten möglich). Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (47%) und steigenden Arbeitskosten (39%) bereiten den Händlern Sorgen. Die Investitionsbereitschaft im Handel ist im Vergleich zur letzten Umfrage etwas gestiegen: Die Ausgaben steigern wollen 26% (Frühsommer: 22%), 53% (58%) wollen ihren Etat beibehalten. Das Hauptmotiv der geplanten Maßnahmen ist auch in diesem Wirtschaftszweig die Ersatzbeschaffung (59%; Mehrfachantworten möglich), gefolgt von der Einführung von Produktinnovationen (32%). Jeder vierte Betrieb plant Investitionen zu Rationalisierungszwecken und/oder zur Kapazitätserhöhung (25% bzw. 26%). Fast drei Viertel (genau: 72%) wollen an ihrem derzeitigen Personalstand festhalten (Frühsommer: 74%) und 15% (16%) denken über neue Arbeitsplätze nach.
Dienstleistungen
Das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor hat sich im Vergleich zur letzten Konjunkturumfrage deutlich verschlechtert. Dennoch bewerten 33% ihre Lage als „gut“ (Frühsommer: 43%) und 56% (50%) sprechen von einer befriedigenden Situation. Von einem gleichbleibenden Konjunkturverlauf gehen weiterhin 59% aus, allerdings rechnen 21% mit einer Abkühlung der Wirtschaft (Frühsommer: 23%). Die größte Sorge bereitet den Dienstleistungsunternehmen momentan die Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (44%; Mehrfachantworten möglich), danach folgen mit 41% die Binnennachfrage sowie mit 38% der Fachkräftemangel. Bei den Investitionen wollen die Dienstleister kaum Veränderungen vornehmen: Das Investitionsvolumen stabil halten werden 64% (Frühsommer: 63%), unverändert 20% (20%) planen höhere Ausgaben. Auch hier stehen Ersatzbeschaffungen (66%; Mehrfachantworten möglich) im Fokus. Danach folgen Kapazitätsausweitungen (28%) und die Einführung von Produktinnovationen (23%). 69% wollen ihren Personalstand in den nächsten 12 Monaten halten (Frühsommer: 73%), 16% wollen Stellen schaffen (11%).
Der Konjunkturbericht der IHK Pfalz beruht auf der regelmäßigen Befragung von rund 1.500 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen. Sie repräsentieren rund 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pfalz. Die Ergebnisse sind nach Beschäftigtengrößenklassen gewichtet. Die Konjunkturberichte der IHK Pfalz finden Sie im Internet unter MailScanner hat einen möglichen Täuschungsversuch durch “www.pfalz.ihk24.de” festgestellt. www.pfalz.ihk24.de, Dokument-Nummer 417.