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Heidelberg – Vielfalt und Chancengleichheit konkret: Gemeinderat beschließt neuen Aktionsplan mit über 100 Projekten

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – Den neuen Aktionsplan mit dem Titel „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle“ hat der Heidelberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 21. Juli 2016, mit großer Mehrheit beschlossen. Der Heidelberger Aktionsplan ist der erste kommunale Aktionsplan in Baden-Württemberg, der sich damit auseinandersetzt, wie die Städte von morgen mit den sozialen Herausforderungen der enorm gewachsenen Vielfalt umgehen können. Mit zahlreichen konkreten Bausteinen soll die Stadt fitter gemacht werden für eine zunehmende Individualisierung der Lebens- und Arbeitsformen.

Der Aktionsplan enthält über 100 konkrete Projekte – die Ideen zielen auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche. So geht es darum, wie im Berufsleben den vielfältigen Gruppen Rechnung getragen werden kann, wie entsprechende Dienstleistungskonzepte Diskriminierung entgegenwirken und beispielsweise die Chancen auf dem Wohnungsmarkt verbessert werden können. Die Projekte richten sich an zahlreiche Zielgruppen: Heidelberger Männer und Frauen verschiedener internationaler und sozialer Herkünfte und familiärer Bedingungen, Flüchtlinge, Menschen mit Behinderungen oder unterschiedlicher sexueller Identität und viele andere.

 

150 Bürgerinnen und Bürger haben seit 2014 intensiv mitgewirkt

 

Der Aktionsplan ist die Weiterentwicklung des Ersten Kommunalen Integrationsplans (KIP), der 2012 umgesetzt worden ist. Er ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Kommunikation zwischen interessierten Laien sowie Expertinnen und Experten. In mehreren Phasen haben seit 2014 auf Initiative des Amtes für Chancengleichheit rund 150 Bürgerinnen und Bürger intensiv an der Ideensammlung mitgewirkt. Sie beteiligten sich an öffentlichen Workshops zu Themen der unterschiedlichsten Lebensbereiche und nahmen an Interviews teil.

 

Bei dem Beschluss für den Aktionsplan handelt es sich um einen Grundsatzbeschluss. Die neuen Projekte werden jetzt weiter ausgearbeitet, mit einem endgültigen Finanzbedarf versehen und einzeln vom Gemeinderat beschlossen werden. Die Projekte sind danach unterteilt, ob sie kurzfristig, mittelfristig oder langfristig umgesetzt werden können.

 

Projektbeispiele:

 

–      Hilfe bei Diskriminierung: Ausbau der Anlaufstelle für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind; Verbesserung niederschwelliger Meldemöglichkeiten bei Diskriminierung.

–      Existenzgründung: Es sollen geeignete Maßnahmen entwickelt werden, die Potenziale von Zugewanderten und Frauen für die Wirtschaftskraft der Stadt Heidelberg besser zu nutzen.

–      Modellprojekt zum Umgang mit Diversität in der Schule: Modellprojekt im Rahmen der Aus- und Fortbildung von Lehrern zum gelingenden Umgang mit Diversität und Diskriminierung.

–      Willkommenspaket: Zusammenstellung eines Willkommenspaketes für Geflüchtete

–      Gütesiegel „Vereinbarkeit“: Ein durch Eltern vergebenes Gütesiegel für die Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie bei Arbeitgeberinnen und -gebern.

–      Beruflicher Wiedereinstieg: Die Elternberatung in Kitas ergänzen durch Hinweisen auf Angebote zum beruflichen Wiedereinstieg durch das Bündnis für Familie

–      Prostitution: niederschwelliges Beratungsangebot für sich prostituierende Menschen schaffen

 

Charakteristika des Aktionsplans „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit“:

 

Neue Projekte: Über 60 Prozent der rund 100 Projekte sind neu. Der größte Teil der Maßnahmen wird gemeinsam mit externen Partnerinnen und Partnern umgesetzt.

Neue Zielrichtung: Bei Integration geht es nicht allein um den konstruktiven Umgang mit unterschiedlichen Kulturen. Es geht um Gleichberechtigung für alle: Frauen, Männer und alle Menschen oder Gruppen, die von Ausgrenzung bedroht oder betroffen sind.

Mehr Mitwirkende: Über 150 Menschen haben sich am Aktionsplan beteiligt – noch mehr als beim Kommunalen Integrationsplan (KIP).

Größere Bandbreite der Mitwirkenden: An der Erstellung haben sich noch mehr Menschen unterschiedlicher Interessen, Funktionen und Gruppen beteiligt – vom interessierten Laien bis zu Expertinnen und Experten verschiedenster Herkünfte und Identitäten.

Fokus auf den gesellschaftlichen Wandel: Veränderte Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, neue Bildungsmöglichkeiten, neue Rollen- und Selbstverständnisse zahlreicher sozialer Gruppen, Individualisierungsprozesse oder Zuwanderung tragen zur Vielfalt bei. Der gelingende Umgang mit Heterogenität ist die zentrale Herausforderung für moderne Demokratien. Der Aktionsplan liefert Ideen zur Umsetzung.

Breite Verankerung: Für die Mitarbeit am Aktionsplan sind neue Netzwerke unterschiedlicher Interessengruppen angesprochen worden (Interessierte und Gruppen aus den Kontexten internationale und soziale Herkünfte, familiäre Lagen, Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie verschiedenen sexuellen Identitäten, Menschen mit Behinderung und Religionsgemeinschaften).

Geteilte Verantwortung: Mehr Menschen konnten gewonnen werden, Verantwortung zu tragen (Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, Bildung und Wissenschaft, Gesundheitsversorgung, Wohlfahrtsverbände und Politik).

Dörthe Domzig, Leiterin des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg: „Die Bausteine des Aktionsplans werden die Stadtgesellschaft verändern. Wer den Frieden und die Würde eines freiheitlichen Zusammenlebens in einer offenen und demokratischen Gesellschaft genießen möchte, wird diese Werte auch schützen und stark machen. Ich glaube an die große Bereitschaft in unserer weltoffenen Stadt, diesen Weg auch mit neuen Ideen weiterzugehen.“

Das Land Baden-Württemberg unterstützt den nach den Leitlinien für Bürgerbeteiligung der Stadt Heidelberg erstellten Aktionsplan finanziell. Ausführliche Infos zum Aktionsplan gibt es unter www.heidelberg.de/aktionsplan-vielfalt.

 

 

 

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