Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Pokémon-Hype hat auch die Frankenthaler Friedhöfe erreicht. Das Spiel animiert die Jäger über Gräber und Grabanlagen zu steigen, in der Trauerhalle und Amalie-Foltz-Halle nach Pokémons zu suchen oder sich zu Kämpfen in virtuellen Arenen auf dem Hauptfriedhof zu treffen, von denen es zwei solcher Arenen auf dem Hauptfriedhof gibt. Dabei wurde bereits bei dem Spielen in eine Besuchergruppe mit dem Fahrrad hineingefahren. Auch ist die Gefahr groß, dass bei der Suche Grabstätten beschädigt und Bestattungen gestört werden.
Ein Friedhof ist ein Ort der Trauer und der stillen Begegnung. Er ist ein Ort der den Rahmen für ein würdevolles Verabschieden von Verstorbenen gibt, was zwangsläufig mit einem pietätvollen Verhalten aller Nutzer einhergehen muss. Zwar ist das Handy-Game leise und verursacht keinen Lärm, letztendlich verleitet es jedoch teilweise zu einem Verhalten, welches mit dem Zweck der Friedhöfe nicht zu vereinbaren ist.
Der für die Friedhöfe zuständige Beigeordnete Bernd Knöppel hat sich bereits in einem Brief an die Firma Nintendo als Entwickler dieses Spieles gewandt und darum gebeten, den Frankenthaler Hauptfriedhof und alle Friedhöfe in den Vororten aus dem Spiel zu entfernen. Die Friedhöfe sollten pokémonfreie Zonen sein, wie dies auch beispielsweise bei dem Kölner Dom der Fall ist.
Der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb appelliert an alle Nutzer des Programms ihr Verhalten eigenverantwortlich an die Umgebung anzupassen. Die Frankenthaler Friedhöfe sind Orte der Trauer, der Stille, der Anteilnahme und der Erholung. Die Jagd auf freilaufende Pokemons oder sogar die Durchführung von Kämpfen in den virtuellen Arenen hat mit den Grundwerten eines Friedhofes nichts zu tun. Auch sind Friedhöfe keine Spielplätze, so der Beigeordnete Bernd Knöppel.
Es gibt mit Sicherheit sehr viele Pokemons an anderen Orten, die nur darauf warten eingefangen zu werden.