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Heidelberg – Ehemalige Chapel in Mark Twain Village wird Bürgerzentrum – Fokus auf Bewohnerinnen und Bewohner der Südstadt

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Die ehemalige Chapel an der Römerstraße soll ein Bürgerzentrum werden. Foto IBA Heidelberg/Merle Plachta

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 21. Juli 2016, einstimmig beschlossen, dass die Chapel künftig als Bürgerzentrum genutzt wird. Die Chapel ist die ehemalige Kirche in Mark Twain Village (MTV) an der Kreuzung Römerstraße/Rheinstraße in der Südstadt. Sie steht unter Denkmalschutz. Die Nutzung soll vor allem dem Stadtteil zugeordnet sein und ist für Kultur, Bildung und Soziales vorgesehen. Nach Sanierung und Umbau des Gebäudes könnte das Bürgerzentrum ein wichtiger Baustein der neuen Stadtteilmitte der Südstadt werden. Ein Trägerverein will das Bürgerzentrum betreiben. Er befindet sich derzeit in der Gründung.

 

Nutzungs- und Betreiberkonzept erstellt

 

Die Arbeitsgruppe Nutzungs- und Betreiberkonzept Chapel Südstadt, zu der Mitglieder des Bezirksbeirats, von Vereinen und Institutionen gehören, hat ein Nutzungs- und Betreiberkonzept entwickelt. Unter Federführung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg haben die Mitglieder den Bedarf und das Potential zum Betrieb eines Bürgerzentrums sowie das vorhandene Raumangebot analysiert. Unterstützt wurden sie vom Büro für Bauforschung, Stadtentwicklung und Politikberatung (BSP) mit Sitz in Essen. Der Fokus des künftigen Bürgertreffpunkts liegt auf den Bewohnerinnen und Bewohnern der Südstadt. Dazu gehören auch die künftigen Neubürger der Konversionsflächen. Ein Großteil des Gebäudes wird für regelmäßige und unregelmäßige stadtteilbezogene Veranstaltungen zu mieten sein. Veranstalter können dann unterschiedlich große Räume mieten. Die Kapazität der großen Räume wird auf 150 bis 190 Besucherinnen und Besucher begrenzt. Insgesamt verfügt das Gebäude über ein Erd- und ein Untergeschoss sowie eine Empore.

 

Sanierung

 

Um die Chapel als Bürgerzentrum nutzen zu können, muss sie saniert werden. Zum einen soll der Zugang barrierefrei werden, eine vorhandene Rampe ist baufällig und entspricht nicht den geltenden Vorschriften. Auch sollen künftig alle Gebäudeebenen barrierefrei erreichbar sein. An einigen Stellen wurden Schäden aufgrund von undichten Stellen am Dach und an Leitungen festgestellt, die aber reparabel sind.

 

Die geplanten Kosten für die Sanierung liegen zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro. Die Summe setzt sich aus den Kosten für die Behebung der Schäden, die energetische Sanierung sowie für die Umsetzung eines Raumkonzeptes zusammen. Auch die Kosten für den Umbau zu einem barrierefreien Gebäude fließen in die Summe ein. Die Differenz zwischen den Beträgen resultiert daraus, dass es zwei Entwürfe für ein Raumkonzept gibt, die der Verein formAD e.V. in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) entwickelt hat. Für die Sanierung können unterschiedliche Fördermittel beantragt werden.

 

Der Raumentwurf „Cube“ geht von einer sogenannten Haus-in Haus-Lösung aus, bei der im Sakralraum eine neue Raumstruktur entsteht. So wird laut Entwurf ein flexibler Raum geschaffen, der eine flexible Nutzbarkeit des Sakralraums ermöglicht. Der andere Entwurf „Empore 3.0“ sieht vor, die Empore in den Sakralraum hinein zu verlängern, um dort zusätzlichen Raum zu schaffen. Der Eingang der Chapel ist in diesem Entwurf zur Rheinstraße vorgesehen, wo gegenüber ein Nahversorger künftiger Anlaufpunkt im Stadtteil sein wird. Beide Entwürfe haben Vor- und Nachteile, die unter Gesichtspunkten des Denkmalschutzes und der Wirtschaftlichkeit zu einer Symbiose weiterentwickelt werden.

 

Außerdem wird die Verwaltung mit dem Trägerverein in Gründung weiter verhandeln und ein tragfähiges Mietverhältnis abschließen. Da in anderen Stadtteilen die Stadtteilvereine Bürgerzentren betreiben, soll der Trägerverein in der Südstadt diesen Vereinen gleich gestellt werden. Den Trägerverein wollen vier Akteure gründen: der Stadtteilverein Heidelberg-Südstadt e.V., der Caritasverband Heidelberg e.V., der effata Eine-Welt-Kreis e.V. und der formAD e.V. als Projektträger des IBA-Kandidaten #16 Kollaborator.

 

Bis die Sanierungsarbeiten beginnen, wird das Gebäude weiter für einzelne Veranstaltungen genutzt werden können.

 

Zur Arbeitsgruppe Nutzungs- und Betreiberkonzept Chapel Südstadt gehören folgende Akteure:

–       Bezirksbeirat Südstadt

–       Caritasverband Heidelberg e.V.

–       effata Eine-Welt-Kreis e.V.

–       Englisches Institut

–       formAD e.V. als Projektträger des IBA-Kandidaten #16 Kollaborator

–       Heidelberger Turnverein 1846 e.V.

–       St. Markus (evangelische Kirchengemeinde)

–       St. Michael (katholische Kirchengemeinde)

–       Stadtteilverein Heidelberg-Südstadt e.V.

 

Die Stadtverwaltung war vertreten durch

–       Amt für Stadtentwicklung und Statstik

–       Stadtplanungsamt

–       Kämmerei und Konversionsdezernat

–       Amt für Liegenschaften

 

 

 

 

Hintergrund: Die Chapel wurde 1951 nach einem Entwurf des Mannheimer Architekten Emil Serini erbaut. Sie diente als gemeinsame Kirche für die Angehörigen unterschiedlicher Konfessionen aus dem Headquarter und Mark Twain Village der US-Streitkräfte. Im Erdgeschoss befinden sich ein großer Sakralraum und Nebenräume. Im Untergeschoss gibt es kleinere Räume. Weil die ehemalige Kirche im Mark Twain Village an die Folgen des Kalten Krieges in Deutschland und an die Konfessionskultur der amerikanischen Bürger in Heidelberg erinnert, steht sie unter Denkmalschutz. In einer früheren Sitzung hatte der Bezirksbeirat Südstadt festgehalten, dass die ehemalige Chapel vor allem von Menschen im Stadtteil öffentlich genutzt werden und für Einrichtungen aus den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales zur Verfügung stehen soll.

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