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Germersheim – Mehr inklusive Schulen im Landkreis Germersheim 4+1-Projekt – Kreis mit Vorreiterrolle im Land

Germersheim/Metropolregion Rhein-Neckar. „Inklusion ist uns im Landkreis Germersheim wichtig. Deshalb haben wir vor einem Jahr das Modellprojekt 4+1 gestartet“, sagt Landrat Dr. Fritz Brechtel. „Zwei Faktoren haben dazu geführt, dass wir im Landkreis Germersheim das Modellprojekt 4+1 umsetzen wollten: Erstens ist Inklusion ein Umsetzungsauftrag, der auch das Verhältnis Jugendhilfe und Schule betrifft. Zweitens sind die Kosten im Bereich der öffentlichen Jugendhilfe enorm gestiegen. Von 2001 bis 2014 haben sich die Kosten auf rund 35 Mio. Euro pro Jahr verdoppelt. Dem müssen wir entgegenwirken“, so Brechtel und der für Jugendhilfe zuständige Erste Kreisbeigeordnete Dietmar Seefeldt.

Nach einem Jahr Projektphase sind alle beteiligten Fachleute zufrieden. Sie blicken auf durchweg positive Ergebnisse, sodass der Ausschuss jetzt beschlossen hat, das Projekt dauerhaft an den Grundschulen Lingenfeld und Rülzheim durchzuführen. „Darüber hinaus wurde die Verwaltung ermächtigt, das Konzept auf weitere Grundschulen und auch weiterführende Schulen auszuweiten, um somit dem Gedanken der inklusiven Schule Rechnung zu tragen“, ergänzt Seefeldt. Bei Bedarf kann das Konzept nun auf insgesamt bis zu acht Grundschulen – je eine in jeder Verbandsgemeinde – und vier weiterführende Schulen – begrenzt auf die Klassenstufen 5/6 – im Landkreis Germersheim übertragen werden.

Im Februar 2015 hatte der Jugendhilfeausschuss beschlossen, im Landkreis Germersheim das Modellprojekt „Integrierte Eingliederungshilfen an Schwerpunktschulen“ (4+1-Projekt) durchzuführen. Die Grundschulen Lingenfeld und Rülzheim boten sich als Modellschulen an mit dem Ziel ein kreisweit umsetzbares Konzept für die Schwerpunktschulen zu erarbeiten. Die Schulen erhielten zur Erfüllung des pädagogischen Förderbedarfs der Kinder nach SGB VIII und XII je eine halbe Stelle Assistenz (Heilerziehungspfleger, Sozialassistenz) pro Klassenstufe (1-4), und zusätzlich an der Schule eine Vollzeitstelle für Elternarbeit, Anleitung, Koordination, pädagogische Einzelförderung.„Damit entfiel grundsätzlich der individuelle Schulbegleiter. Vielmehr wurde dem Konzept der Inklusion durch die zusätzliche pädagogische Ausstattung der Schulen Rechnung getragen“, erklärt Jugendamtsleiterin Sabine Heyn, „Nur in Ausnahmefällen gibt es zusätzlich eine individuelle Unterstützung.“

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz (ism). Mitarbeiter stellten jetzt dem Jugendhilfeausschuss seine Evaluationsergebnisse vor. „Der Landkreis Germersheim ist dabei für das ganze Land beispielgebend“, stellte Heinz Müller den Ausführungen voran, „Sie nehmen wirklich eine Vorreiterrolle ein.“19 Kinder in Lingenfeld, 23 in Rülzheim erhielten Unterstützung in Form der integrierten Eingliederungshilfe. In den meisten Fällen hatten Lehrer den Bedarf erkannt und diesen Kindern einen direkten Zugang zu den Angeboten ermöglicht – ohne stigmatisierende Gutachten. „Die Kinder waren in alle erster Linie mit den schulischen Anforderungen (75%) überfordert, mit großem Abstand folgen Probleme mit den Leistungsanforderungen (33%)“, berichtete Eva Dittmann (ism), „Und die Ergebnisse zeigen, dass gerade in diesen Bereichen sehr deutliche Verbesserungen erreicht wurden.“

„Die Ergebnisse sind beeindruckend deutlich und bestärken uns darin, in die richtige Richtung zu gehen. Eine wichtige Erkenntnis darüber hinaus ist die Einschätzung der Fachleute an den Schulen, die davon ausgehen, dass ein Großteil der Kinder auch in weiterführenden Schulen eine entsprechende Form der Unterstützung benötigt. Daher freut mich die Entscheidung des Jugendhilfeausschusses sehr, das Projekt fortzuführen, weitere Grundschulen ins Boot zu holen und bei Bedarf auch auf weiterführende Schulen auszudehnen“, sagen Landrat Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt.

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