Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – Das Literaturprojekt „Heidelberg liest neue Weltliteratur“ geht mit einer besonderen Kooperation in die nächste Runde: „Lesen in der Lutherstraße“. Das Interkulturelle Zentrum (IZ) der Stadt Heidelberg lässt in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilverein Neuenheim die Lutherstraße in diesem Sommer mehrmals zur Lesestraße und damit zum lebendigen Baustein der Literaturstadt Heidelberg werden. Der erste Termin ist am Freitag, 6. Mai 2016. Ab 16 Uhr gibt es rund um den Neuenheimer Marktplatz für alle Literaturbegeisterten und Neugierigen ein vielfältiges Programm. Um 20 Uhr sind alle interessierten Heidelbergerinnen und Heidelberger zur Lesung des Schriftstellers José Oliver in das Bürgerhaus Neuenheim, Lutherstraße 18, 69120 Heidelberg eingeladen. Oliver ist andalusischer Herkunft und freier Schriftsteller, er schreibt Gedichte und Essays über kulturpolitische Themen.
Ein interkulturelles Mitmachprojekt
Die Lutherstraße wird in diesem Sommer mehrmals zur Lesestraße. Sie wird vom Neckar über den Marktplatz bis hin zur Johanneskirche in der Lutherstraße 65reichen. Alle sind eingeladen, Leseideen für die Lutherstraße einzubringen: ein Kinder- und Familienprogramm, Bücher, die von Balkonen hängen und Fußgänger zum Anhalten einladen, und Luftballons mit Buchzitaten. Autofahrer, die eine Seite aus ihrem Lieblingsbuch kopieren und an die Windschutzscheibe heften oder geheftet bekommen: Lesezettel statt Strafzettel. Auf dem Marktplatz und im Bürgerhaus Neuenheim, im Caffè Auszeit, in der Galerie Kunst 2 und im Florian Steiner Café stellen Einzelhändler, Migrantenselbstorganisationen, Heidelberger Autorinnen und Autoren und Studierende ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine: Neben Poetry Slam und Improtheater wird es Straßenmusik und Lesungen geben. Den Lesemittelpunkt bildet das Bürgerhaus Neuenheim, Lutherstraße 18, 69120 Heidelberg.
Weitere Termine in der Lutherstraße
– Freitag, 10. Juni, mit Matthias Nawrat
– Freitag, 8. Juli, mit Rasha Khayat
– Freitag, 15. Juli, mit Lena Gorelik
Starke Einzelstimmen statt Diskussionen zu „Migrationsströmen“
Bei der derzeitigen Diskussion über Migrantengruppen, Migrationswellen oder Migrationsströme verschwindet der Einzelne in einer anonymen Masse. Diesem Trend zur Verallgemeinerung setzt das Interkulturelle Zentrum nun ein Literaturprojekt entgegen, welches starke, einzelne Stimmen und Geschichten in den Mittelpunkt stellt. Das IZ präsentiert Lesungen, Vorträge und Diskussionen mit nationalen und internationalen Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Es geht um Fragen von Identität und Wandel, die Auswirkungen der Migrationsbewegungen auf die Literatur, Selbstverortungen der Literaturschaffenden und die Einordnung der Literaturkritik. Die Werke und Autoren repräsentieren oder thematisieren die veränderten Lebensrealitäten mit einer neuen Selbstverständlichkeit.
Weitere Aktionen des neuen Literaturprojektes
Neben „Lesen in der Lutherstraße“ sowie Lesungen und Podien im Interkulturellen Zentrum ist folgende weitere Aktion geplant:
„Europe Upside Down“: Diese Aktion wird ungewöhnliche Stimmen zusammenbringen. Der Fokus von „Europe Upside Down“ liegt auf einer neuen Perspektive der innereuropäischen Migrationsliteratur und der politischen Literatur im Hinblick auf Europa. Termine und nähere Infos werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Förderung vom Land und der Stadt
Das Projekt „Heidelberg liest neue Weltliteratur“ findet in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg und der UNESCO City of Literature statt. Es wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und dem Kulturamt Heidelberg gefördert.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.iz-heidelberg.de, im Sekretariat des Interkulturellen Zentrums unter Telefon 06221 58-15600 oder per E-Mail an iz@heidelberg.de.