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Heidelberg – Erweitertes medizinisches Angebot für Flüchtlinge im Patrick Henry Village: Universitätsklinikum Heidelberg eröffnet Ambulanz – OB Würzner: „Wichtige Ergänzung der Versorgung“ – Guido Adler: „Verantwortung übernommen“

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – In Heidelberg wird die medizinische Versorgung von Flüchtlingen während ihres Aufenthalts im Registrierungszentrum des Landes im Patrick Henry Village ausgebaut. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat gemeinsam mit der Ärzteschaft Heidelberg und in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, dem Gesundheitsamt Heidelberg und der Stadt Heidelberg in der ehemaligen Dental Clinic des Patrick Henry Village (PHV) eine Ambulanz eingerichtet. Dort werden Ärzte des Universitätsklinikums und niedergelassene Mediziner Sprechstunden in den Bereichen Allgemeinmedizin, Frauen- und Kinderheilkunde, Tropenmedizin sowie Psychiatrie/Psychosomatik zur Behandlung akuter Erkrankungen oder für Vorsorgeuntersuchungen anbieten.

„Die Ambulanz ist eine wichtige Ergänzung unserer gut strukturierten medizinischen Versorgung in der Region“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner das Engagement der beteiligten Institutionen. „Sie verbessert die Versorgung der neu ankommenden Menschen und entlastet ganz erheblich die medizinischen Einrichtungen in der Stadt.“

In der Ambulanz können die Asylsuchenden, neben der Behandlung akuter Erkrankungen, wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kleinkinder wahrnehmen oder sich bei Verdacht auf bestimmte, in ihren Heimatländern auftretende Erkrankungen testen und behandeln lassen – ohne dazu die Ambulanzen des Universitätsklinikums oder anderer Krankenhäuser aufsuchen zu müssen. Sollte weiterer Behandlungsbedarf bestehen, überweisen die Spezialisten gezielt weiter an niedergelassene Fachärzte oder beispielsweise die Hochschulambulanzen des Universitätsklinikums.

Prof. Guido Adler: „Haben gerne Verantwortung übernommen“

„Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten decken unsere Ärzte vor Ort und in vollem Umfang sämtliche Gesundheitsleistungen für Asylsuchende ab, die ihnen zustehen und vom Gesetzgeber vorgesehen sind“, erklärt Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. „Gerne haben wir Verantwortung übernommen und tragen durch den Aufbau einer Ambulanz mit dazu bei, den steigenden medizinischen Bedarf im PHV zu bewältigen.“

Neben einer Leitstelle zur Anmeldung und administrativen Aufnahme stehen in der Ambulanz sieben voll ausgerüstete Untersuchungszimmer zur Verfügung. Hier werden ab sofort täglich Sprechstunden in verschiedenen Fachrichtungen abgehalten. Bei Notfällen außerhalb der Sprechstunden können sich die Patientinnen und Patienten weiterhin an die Einrichtungen der Kassenärztlichen Vereinigung oder die Ambulanzen des Universitätsklinikums wenden.

Die Flüchtlings-Ambulanz geht auf die Initiative des Universitätsklinikums, der Stadt Heidelberg und der Ärzteschaft Heidelberg zurück. Organisation und Planung liegen in den Händen einer Medizinischen Lenkungsgruppe bestehend aus Vertretern des Gesundheitsamtes, des Universitätsklinikums Heidelberg, der Ärzteschaft Heidelberg der Ärztekammer Nordbaden und des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die Kosten für die Ausstattung der Ambulanz mit medizinischen Geräten, EDV und einem ersten Satz von Verbrauchsmaterial über rund 90.000 Euro trägt vorläufig das Universitätsklinikum mit Unterstützung der Stadt Heidelberg bis zur endgültigen Klärung der Finanzierung.

Zunächst Inaugenscheinnahme

In Patrick Henry Village sind derzeit rund 4.000 Flüchtlinge untergebracht. Ihre Aufenthaltsdauer bis zur Verteilung auf die Stadt- und Landkreise oder andere Landeseinrichtungen beträgt in der Regel wenige Tage. Im Rahmen der Registrierung sind eine allgemeine Beurteilung des Gesundheitszustandes durch einen Arzt, die sogenannte Inaugenscheinnahme, sowie eine Röntgenuntersuchung der Lunge zur Erkennung von Tuberkulose für alle Neuankömmlinge verpflichtend. Beide Regeluntersuchungen liegen in der Verantwortung des Gesundheitsamtes Heidelberg.

Ambulanz entlastet Universitätsklinikum

Bei akuten Beschwerden oder Auffälligkeiten bei der Inaugenscheinnahme stand den Flüchtlingen bisher zunächst der Besuch einer allgemeinmedizinischen Sprechstunde offen, die von einem medizinischen Dienstleister täglich an mindestens vier Stunden im PHV angeboten wurde. Bei darüber hinausgehendem Untersuchungs- oder Behandlungsbedarf überwies der Arzt in der Regel an die Ambulanzen des Universitätsklinikums – rund 30 bis 40 Patienten täglich, stationäre Fälle nicht mitgerechnet. „Diese Anzahl zusätzlicher Patienten, dazu häufig noch Verständigungsschwierigkeiten, führte besonders in Stoßzeiten zu Engpässen und längeren Wartezeiten – eine zusätzliche Belastung für alle Patienten und Ärzte. Das können wir mit den Sprechstunden vor Ort nun abfangen“, erklärt Thomas Krczal, stellvertretender Leiter der Patientenverwaltung am Universitätsklinikum Heidelberg. „Die Einrichtung eines ambulanten Versorgungsangebotes in Patrick Henry Village sichert somit die effiziente und strukturierte medizinische Versorgung aller Patienten, nicht nur der Flüchtlinge.“

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