Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Deutsche Hallenhockey-Meisterschaften 2016 in Lübeck:
1. Halbfinale Damen: Rot-Weiss Köln – Mannheimer HC1:2 (0:2)
Die Damen des Mannheimer HC stehen zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Die Kurpfälzerinnen setzten sich im Halbfinale der Endrunde in Lübeck mit 2:1 (2:0) gegen Rot-Weiss Köln durch und treffen nun am Sonntag auf den Sieger des Duells zwischen dem Berliner HC und Titelverteidiger Düsseldorfer HC.
„Wir hatten uns akribisch auf Köln vorbereitet, undes ist alles genau so eingetroffen, wie wir das erwartet hatten“, berichtete Mannheims Trainer Philipp Stahr, der bei seiner ersten Endrunde als Trainer gleich das Finale erreicht hat. „Am Ende haben wir uns vielleicht ein bisschen zu sehr auf die Defensive verlassen. Ein 3:0 wäre vermutlich der Knockout für Köln gewesen.“ MHC-Torhüterin Nadine Stelter, die 2012 noch mit Köln den Hallen-Titel gewonnen hatte: „Ich war mir bis zum Schlusspfiff nicht sicher, ob wir es tatsächlich schaffen, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.“
Kölns Pia Grambusch zeigte sich natürlich niedergeschlagen: „In der ersten Hälfte haben wir alle nicht unsere Leistung auf den Platz gebracht. Vielleicht waren einige auch zu nervös. Wir hatten dann nach der Pause viel mehr Chancen, machen die dann aber nicht. Das hat zum Verlauf gepasst. Am Ende haben uns, zwei, drei Prozent gefehlt, aber die entscheiden das dann halt. Es war heute nicht so unser Tag.“
Die beiden Teams hielten sich nicht lange mit dem Abtasten auf, sondern legten gleich ein flottes Tempo vor. Die erste Chance hatte Kölns PiaGrambusch, die von rechts aber am langen Pfosten vorbei zielte (2.). Kölns Pressing zeigte erste Wirkung, die Rot-Weissen konnten einige Bälle früh abfangen, doch Mannheims Defensive ließ keine nennenswerte Chance zu. Stattdessen ging der MHC in Führung. Lydia Haase bekam den Ball am Kreis, drehte sich nach rechts heraus, zog ab und traf in die lange Ecke (7.). Das gab dem MHC Schwung, der nun gute Konter lief und so in der 11. Minute die erste Strafecke bekam. Nike Lorenz nahm Maß, setzte
den Ball aber an die Querlatte. Köln hatte in dieser Phase Schwierigkeiten, eine Lücke in der gut gestellten MHC-Hintermannschaft zu finden. Mit einem Konter über rechts holte Lydia Haase die nächste Ecke für Mannheim, die das Geschehen jetzt gut im Griff hatten (18.). Die Nationalspielerin traf auch selbst von der Ablage zum 2:0. Auf der anderen Seite musste MHCKeeperin Nadine Stelter mal gegen Julia Busch parieren, die aus der Mitte abgezogen hatte
(20.), aber gleich im nächsten Angriff gab es wieder Ecke für Mannheim, die diesmal aber abgelaufen wurde (21.). Der MHC zeigte bislang die reifere Leistung, aber Köln hatte auch die eine oder andere Gelegenheit. Rebecca Grote holte auf rechts immerhin mal die erste Ecke für Köln heraus. Sie schoss auch selbst, doch Nadine Stelter parierte stark (27.). Ein Stecher von Hannah Gablac eine Minute später ging nur knapp neben das Tor.
Rot-Weiss kam deutlich druckvoller aus der Kabine, doch Mannheim konnte sich davon immer wieder gut befreien. Die erste Strafecke gab es dennoch für Köln, doch diesmal rettete Nike Lorenz für ihre Torhüterin auf der Linie. Köln war jetzt am Drücker (37.). Nicole Pahl und Julia Busch brachten den Ball wenig später ebenfalls nicht im MHC-Tor unter. Mannheim blieb mit Kontern gefährlich. Nadine Kanler zeigte ein sehenswertes Solo über die linke Seite, schob den Ball an Julia Ciupka, aber auch knapp am Tor vorbei(43.). Auf der anderen Seite gab es zwar ein paar Diskussionen, aber auch die dritte Ecke für Köln, aber die Herausgabe war völlig verzogen (44.). Mannheim konterte weiter stark. Erst scheiterte Nadine Kanler im 1-gegen-1 an Ciupka, Greta Lyer scheiterte mit der nächsten Eckedaran, eine mögliche Vorentscheidung zu erzielen. (45.). Stattdessen gelang Köln der Anschlusstreffer. Stelter hielt noch den Schuss von Nicole Pahl, war dann aber gegen den Nachschuss von Lea Stöckel machtlos (47.). Köln erhöhte nun den Druck und bekam dafür Ecke Nummer vier, die Kanler auf der Linie klären konnte (52.). Köln drängte aber weiter, war nun klar am Drücker. Rebecca Grote prüfte Nadine Stelter mit einem Schlenzer von links (54.). Der MHC stand tief, konnte in dieser Phase aber kaum für Entlastung sorgen. Köln nutzte allerdings seine Chancen nicht, etwa als Hannah Gablac frei zum Schuss kam (57.). Rebecca Grote setzte die fünfte Ecke neben das Tor (58.). Köln versuchte es noch mit einer zusätzlichen Feldspielerin, doch der MHC „zitterte“ die
Führung ins Ziel.
Tore:
0:1 Lydia Haase (7.)
0:2 Lydia Haase (KE, 18.)
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1:2 Lea Stöckel (47.)
Strafecken:
RWK 5 (kein Tor) / MHC 4 (1 Tor)
Zuschauer: 1.400
Schiedsrichter:
Mark Löffler / Tim Meissner