Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Wohlstand auf der einen Seite – Kinderarbeit und Schuldsklaverei auf der anderen. Trotz Bemühungen diverser Organisationen werden auch heutzutage noch Kinder in vielen Ländern der Erde tagtäglich ausgebeutet.
Aktuell arbeiten noch immer rund 168 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren auf Feldern, in Minen, Steinbrüchen oder in stickigen Werksfabriken. Sie erhalten Hungerlöhne oder gar keine Bezahlung. Sie können weder in die Schule gehen noch eine Kindheit erleben.
Westliche Organisationen, wie z.B. die Stiftung Fair Childhood, setzen sich für die Belange der Kinder, vorallem im asiatischen und afrikanischen Raum, ein, versuchen in den betroffenen Ländern Gesetzesänderungen und bessere Bildung zu erreichen und über Aufklärung das Bewusstsein für die präkäre Lage in den westlichen Ländern zu verbessern.
Zu diesem Thema veranstalteten der Deutsche Gewerkschaftsbund sowie der Emmaus und Gewerkschaft e.V. Heidelberg, im Rahmen der Aktionswoche gegen Armut, eine Infoveranstaltung in den Räumen der IG Metall in der Friedrich-Ebert-Anlage.
Referentin Marlis Tepe von der Bildungsgewerkschaft GEW und Vorsitzende der Stiftung Fair Childhood, informierte in einem Vortrag über das Ausmaß, die Ursachen und die Auswirkungen von Kinderarbeit und über die Bemühungen zur Verbesserung der Situation.
Betroffen sind vorallem Kinder aus den ärmsten Familien in Asien und Afrika, aber auch in anderen Regionen der Welt. Die Kinder und Jugendlichen müssen oftmals aufgrund der Verschuldung ihrer Eltern für deren Gläubiger arbeiten oder sind gezwungen einer Arbeit nachzugehen, da ihre Familien ansonsten verhungern würden.
Allzuoft sind es westliche Konzerne, wie z.B. Nestle oder Coca Cola, aber auch viele Textilunternehmen, die direkt oder indirekt von der Versklavung von Kindern und deren Dumpinglöhnen profitieren oder den Menschen die Lebensgrundlage, wie z.B. den Zugang zu Trinkwasser, entziehen.
Wer Kinderarbeit verhindern will, sollte sich zukünftig beim Kauf von Nahrungsmitteln, Textilien und anderen global produzierten Produkten etwas genauer über den Ursprung und die Herstellung informieren. Initiativen wie Fair Childhood können natürlich auch durch Geldspenden unterstützt werden.
Weitere Informationen zum Engagement von Fair Childhood gibt es auf der Website www.fair-childhood.eu.
Mehr zum Thema Kinderarbeit findet man z.B. auch bei der Kindernothilfe unter www.kindernothilfe.de sowie u.a. bei Terre Des Homme unter www.tdh.de und bei Unicef unter www.unicef.de.
(Videobericht: Raphael Ebler)