Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober fordert der Tiersschutzverein Ludwigshafen ein strikteres Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel. Fast wöchentlich wird in Deutschland ein Fahrzeug voll wehrloser Welpen entdeckt. Allein in 2014 waren es mehr als 650 Welpen, die in den Tierheimen „aufgepäppelt“ werden mussten. Die Dunkelziffer ist jedoch deutlich höher, da die Hundetransporte oft nur Zufallsfunde sind, etwa bei Verdacht auf Drogenhandel. Sowohl die Aufzucht als auch der Transport sind mit enormen Tierschutzproblemen verbunden. Die meist aus osteuropäischen Ländern stammenden Tiere leben in reizarmen Verschlägen und werden zu früh von ihren Müttern getrennt, die ihr Dasein als „Gebärmaschinen“ fristen müssen. Eingepfercht und oft ohne Wasser werden die Welpen zum Verkauf u.a. auch nach Deutschland gebracht. Meist sind die Tiere krank, und oft fehlen die notwendigen Impfungen. Viele Tiere überleben die Strapazen nicht oder zeigen spätere Verhaltensauffälligkeiten.
Jeder Käufer eines Welpen sollte sich genau informieren: So empfiehlt die Geschäftführerin des Tierschutzvereins, Monika Deutsch-Bunke, sich das Muttertier zeigen zu lassen und auch zu kontrollieren, ob der Impfpass des neuen Hausgenossen im Ausland ausgestellt wurde. Sehr häufig, so Monika Deutsch-Bunke, fällt erst bei der Nachimpfung beim Haustierarzt auf, dass es sich um einen Welpen aus Osteuropa handelt. Wer ein Tier aus einem Kofferraum oder über dubiose Internet- oder Zeitungsanzeigen kauft, unterstützt das Leid dieser Welpen und ihrer Mütter.
Gleichzeitig schließt sich der Tierschutzverein der Forderung des Deutschen Tierschutzbundes an, eine grenzübergreifende Sonderkommissionen „Hundehandel“ aufzubauen, die national und international vernetzt ermitteln, um gezielt einzugreifen. Wir brauchen striktere Kontrollen, konsequentes Durchgreifen in den Ländern vor Ort und harte Strafen für die Verantwortlichen des illegalen Welpenhandels“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Seit Jahren appelliert der Verband auch an die Bundesregierung, eine verbindliche Gesetzgebung zu erlassen, die Zucht und Handel sowie Kennzeichnung und Registrierung regelt.