Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Duftende Kräuter zu Ehren der Gottesmutter und Schutzpatronin der Erzdiözese Freiburg: Am 15. August feiert die katholische Kirche eines der traditionsreichsten Marienfeste – „Mariä Aufnahme in den Himmel“ / Mariä Himmelfahrt. Eine Besonderheit dieses Festtages ist die Kräuterweihe, die auch in vielen Mannheimer Kirchen stattfindet. Dafür werden Heil- und Gewürzkräuter zu Sträußen gebunden und gesegnet. Diese Kräuterbuschen sind Sinnbild der Einheit von Mensch und Natur und damit, so Stadtdekan Karl Jung „eine Einladung der Kirche, sich selbst als Teil der Schöpfung dem Schöpfer zuzuwenden, wie es Maria zeitlebens getan hat.“
Die Kräutersträuße können selbst mitgebracht werden, werden aber auch in den Gemeinden fertig gebunden zum Gottesdienst mit der Bitte um Spenden ausgegeben. In der Innenstadtpfarrei St. Sebastian sucht man beispielsweise noch Helferinnen und Helfer zum Binden der Sträuße. Dort werden die Heil- und Gewürzkräuter am 13. und 14. August jeweils ab 14 Uhr im Unteren Pfarrsaal gesteckt, drapiert und gebunden. Informationen und Anmeldung sind im Citypunkt F 2,6 unter Telefon 0621/ 40 04 12-0 möglich.
Gesegnet werden die Sträuße am 15. August in der Marktplatzkirche St. Sebastian (F1,6) in der Messe um 9 Uhr. Gottesdienste mit Kräuterweihen finden darüber hinaus in ganz Mannheim statt: In Christ König (Wallstadt) wird um 9.30 Uhr der Segen über die aromatischen wie heilbringenden Kräuter gesprochen, in St. Aegidius (Seckenheim) um 10 Uhr, in St. Franziskus (Waldhof), in St. Bartholomäus (Schönau) und in der Jesuitenkirche (A 4,3) jeweils um 18 Uhr. Auch die in der Kapelle der Universitätsmedizin Mannheim (Theodor-Kutzer-Ufer) oder der des Diakonissen-Krankenhauseses (Belchenstraße) finden Kräuterweihen am 15. August jeweils zur Eucharistiefeier um
18 Uhr statt.
Hintergrund
Für katholische Christen ist „Mariä Himmelfahrt“ der Auftakt für die anschließenden 30 Marientage, die als besonders segensreich gelten und mit Mariä Namenstag am 12. September ihren Abschluss finden. Die Tradition der Kräuterweihen geht auf die Legende um die Öffnung des Grabes der Gottesmutter zurück. Die Apostel fanden keinen Leichnam, sondern „Lilien und fruchtbare Gewächse“. Außerdem soll es nach Kräutern geduftet haben. Die Zahl der verschiedenen Kräuter pro Strauß variiert regional. Oft sind es sieben (Zahl der Schöpfungstage) oder zwölf (Zahl der Apostel).