Mannheim/ Metropolregion Rhein Neckar.Rund 30 Gäste feiern Einweihung in Container-Neubau direkt neben Secondhand-Kaufhaus Fairkauf
Die Waldhof-Tafel des Caritasverbands Mannheim ist umgezogen. Am vergangenen Dienstag wurde die offizielle Einweihung der neuen Räume in einem Container-Neubau direkt neben dem Secondhand-Kaufhaus Fairkauf, Carl-Reuther Straße 2, gefeiert. Das alte Haus an der Ecke Alte Frankfurter Straße / Speckweg wurde abgerissen und macht damit Platz für die Neugestaltung des Taunusplatzes. Der neue Standort bietet den Vorteil, dass die Tafelkunden nicht mehr direkt an der Straße stehen müssen, wenn sie vor dem Laden warten, und damit weniger den Blicken der Öffentlichkeit ausgesetzt sind.
Dekan Karl Jung segnete die Räumlichkeiten. „Die Waldhof-Tafel soll sowohl für Mitarbeiter als auch für die Kunden ein Ort des Segens sein“, sagte er. Caritas-Vorstand Dr. Roman Nitsch erläuterte, den Tafeln im Allgemeinen werde immer wieder vorgeworfen, nur die Symptome von Armut zu bekämpfen, aber nicht die Ursachen. Auch der Caritasverband habe sich mit dieser Kritik auseinandergesetzt. „Dass wir die Tafel hier in einem Neubau heute einweihen, ist ein Zeichen des Caritasverbands, dass wir hinter dem Projekt Tafel stehen und es weiterführen wollen“, betonte er. In den Neubau hat der Verband 200.000 Euro investiert. Um etwas gegen die Ursachen der Armut zu tun, bietet die Caritas Sozialberatung und weitere Hilfen an.
Nitsch dankte den Ehrenamtlichen und Mitarbeitern, vor allem Karl-Heinz Moll, ehrenamtlicher Leiter der Waldhof-Tafel, die den Umzug Anfang Juli über die Bühne gebracht hatten, ohne einen Tag zu schließen und bei extrem warmen Temperaturen.
Dennoch sieht Karl-Heinz Moll Probleme auf die Waldhof-Tafel zukommen: „Zwei Dinge brauchen wir: erstens Waren und zweitens Mitarbeiter.“ Viele der 40 bis 50 Kunden täglich kämen nicht mehr regelmäßig, da die Auswahl und das Angebot an Lebensmitteln abnähmen, berichtete Moll. Daher sei es wichtig, mehr Supermärkte anzusprechen, um dadurch mehr Lebensmittel zu bekommen. Auch an Mitarbeitern mangele es meistens, da von den 26 Mitarbeitern nur noch sechs durch Arbeitsgelegenheiten des Jobcenters in der Tafel arbeiten. Der Rest ist dort ehrenamtlich tätig. Weitere Ehrenamtliche werden dringend benötigt.
Nicht nur das Gebäude ist neu, sondern auch die Öffnungszeiten. Die Waldhof-Tafel ist nun unter der Woche von 10.30 bis 13.30 Uhr und samstags von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet. In der Tafel können Menschen einkaufen, die SGB II (Hartz IV), Wohngeld oder Sozialhilfe bekommen. Die Caritas-Sozialberatung stellt für Tafel-Kunden einen Bedürftigkeitsnachweis aus, den sie zum Einkauf mitbringen müssen. (har)
Fotos:
1) Dekan Karl Jung bei der Segensfeier
Fotos: Koch