Neustadt/Metropolregion Rhein-Neckar. Zum vierzehnten Mal fand am Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt der Dienstag, 21.07.2014, 07.50 h – 13.00 h Verkehrssicherheitstag in der Klassenstufe 12 statt. Zielgruppe waren die jungen Fahrerinnen und Fahrer. Ca, 110 jungen Leuten wurde an verschiedenen Stationen Einblick in die Problematik dieser Altersgruppe gegeben. Fast alle Anwesenden sind gerade im Besitz des Führerscheines bzw. dabei ihn zu erwerben. Durch die Verkehrsunfallstatistik ist bekannt, dass 18- bis 24-jährige Kraftfahrzeugführer bei der Verursachung von Unfällen eine führende Rolle spielen. So wurde etwa ein Viertel aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden von dieser Bevölkerungsgruppe verursacht. Dabei ist nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache Nummer eins. Es folgen Fehler bei der Gewährung der Vorfahrt und der Einhaltung des erforderlichen Sicherheitsabstandes. Auch Alkohol- und Drogeneinfluss spielen immer wieder eine Rolle.
Die Themeninhalte Geschwindigkeit, Bremsweg, Fahrerlaubnisverordnung, Ausrüstung von Fahrzeugen, Verhalten bei Verkehrsunfällen, sowie Delikte aus dem Bereich Fahren ohne Fahrerlaubnis, Alkohol- und Drogendelikte wurden erörtert und auch diskutiert. Ferner wurden die Vorzüge eines Fahrsicherheitstrainings vorgestellt.
Der Rettungssimulator der BASF konnte auch in diesem Jahr wieder für die Veranstaltung gewonnen werden. Damit konnten die Teilnehmer nach einer zehnminütigen Einführung durch Fachpersonal der Fahrsicherheitsabteilung der BASF eindrucksvoll erleben, welche Einwirkungen ein Überschlag mit einem Fahrzeug hat und wie der Sicherheitsgurt Verletzungen vermindern oder sogar vermeiden kann. Die Testpersonen saßen dabei angeschnallt in einem PKW, der an einer Halterung maschinell auf den Kopf gedreht wird. In dieser Position wurde das korrekte Lösen des Sicherheitsgurtes und das Befreien oder Bergen nach einem Verkehrsunfall erklärt und praktisch geübt. Insbesondere die Problematik der Orientierung und die notwendigen Abstützkräfte in Verbindung mit der erforderlichen Abrollübung lassen eventuell auftretende Panik-Attacken im Vorfeld vermeiden.
An der praktischen Übungsstation Alkoholbrillenparcours konnten die jungen Leute ihre Erfahrungen machen. Schülerinnen und Schüler erlebten eindrucksvoll wie Alkohol bzw. auch Drogen oder Medikamente die Verkehrstüchtigkeit entscheidend herabsetzen können. Das simulierte Erleben der Verzögerung der eigenen Reaktionen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss war für die Teilnehmer äußerst eindrucksvoll. Alle Anwesenden kamen zu dem Schluss: Alkohol und Drogen – Verkehrsgefahr!! Am Bremswegsimulator der Kreisverkehrswacht Bad Dürkheim-Süd wurde eindrucksvoll vorgeführt, welche Folgen unangepasste, bzw. schon geringfügig überhöhte Geschwindigkeit hat. Durch computerunterstützte Berechnungen wurde erläutert, dass beispielsweise ein Autofahrer bei einer Geschwindigkeit von etwa 30 Stundenkilometern vor einem Hindernis noch rechtzeitig bremsen kann, während er bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern, bedingt durch die ungebremst länger zurückgelegte Strecke in der Reaktionszeit und aufgrund des längeren Bremsweges mit vergleichsweise hoher Geschwindigkeit in das Hindernis hineinfährt.
In diesem Jahr konnte auch wieder der Gurtschlitten der Landesverkehrswacht Rheinland-Pfalz eingesetzt werden. Dort konnte der Aufprall auf ein stehendes Hindernis mit einer Geschwindigkeit von 9-11 km/h erlebt werden. Für die Schülerinnen und Schüler war es ein eindrucksvolles Erlebnis, welche Kräfte schon bei geringer Geschwindigkeit auf den Körper wirken. Jeder kam zu dem Schluss: Keine Fahrt ohne Sicherheitsgurt! Alle Aktionen hinterließen bei den Teilnehmern und Lehrern einen nachhaltigen Eindruck. Viele waren von den Erlebnissen beeindruckt und manch einer wurde nachdenklich.