Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Unter dem Motto „Jung, radikal – nein danke?“ findet im Rahmen des Veranstaltungsprogramms „Heidelberg. Aber sicher! 2015“ vom 16. bis 23. Juni eine Schwerpunktwoche zum Thema „Dschihad“ mit einem Expertengespräch, einer Lesung, einem Diskussionsabend und Workshops für Jugendliche statt.
Die Stadt Heidelberg, das Polizeipräsidium Mannheim, der Verein „Sicheres Heidelberg e. V.“ und zahlreiche Kooperationspartnerinnen und -partner zeigen das ganze Jahr 2015 über mit vielen Aktionen, Informationen und Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, wie vielfältig das Thema Sicherheit ist. Es gibt unter anderem Lesungen und Podiumsdiskussionen, Aktionstage und Kinoabende sowie viele praktische Tipps. Die Schwerpunkte liegen bei den Themen Jugendschutz, Integration, Zivilcourage, Digitale Medien, Schutz vor Wohnungseinbruch und Seniorensicherheit.
Bürgermeister Erichson: „Wir brauchen einen Dialog zum Thema Extremismusprävention“
Im Vorfeld der Schwerpunktwoche hob Bürgermeister Wolfgang Erichson hervor: „Wir brauchen einen inhaltlich breit gefächerten Dialog zum Thema Extremismusprävention. Mit der Schwerpunktwoche wollen wir einen Impuls setzen. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen einerseits und die daraus abzuleitenden, möglichen Handlungsstrategien andererseits sind zentrale gesellschaftliche Fragen, die mehr und mehr in den Fokus der Kommunalen Kriminalprävention rücken. Die potenziellen Gefahren, die sich durch den religiös motivierten Extremismus ergeben, müssen auch in einer Stadt wie Heidelberg diskutiert werden.“
Veranstaltungen der Schwerpunktwoche vom 16. bis 23. Juni
- Podiumsdiskussion am Dienstag, 16. Juni 2015, 18 Uhr: „Was kann die Gesellschaft tun, damit keine Jugendlichen aus Deutschland in den Dschihad ziehen?“: Mit dieser Fragestellung werden sich Expertinnen und Experten bei einer Podiumsdiskussion im Interkulturellen Zentrum (4.OG), Bergheimer Straße 147, 69115 Heidelberg, auseinandersetzen. Die kostenlose Veranstaltung bildet den Auftakt der Schwerpunktwoche und findet in Kooperation mit dem „Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg“ (DAI) statt. Bürgermeister Wolfgang Erichson moderiert die Veranstaltung. Für das Gespräch konnten Fachleute mit regionalem Bezug gewonnen werden. Gäste sind Thomas Köber, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim, Prof. Dr. Havva Engin, Leiterin des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) an der PH Heidelberg und Ibrahim Etem Ebrem, Fachreferent für Extremismusprävention. An dem Podiumsgespräch beteiligt sich außerdem die Autorin Lamya Kaddor. Die Islamwissenschaftlerin und Religionslehrerin nimmt bei der Schwerpunktwoche eine zentrale Rolle ein: Sie wird zudem am 21. Juni um 17 Uhr im DAI aus ihrem Buch „Zum Töten bereit. Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen“ lesen.
- Lesung am Sonntag, 21. Juni 2015, 17 Uhr: Autorin Lamya Kaddor liest im „Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg“ (DAI), Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg, aus ihrem Buch „Zum Töten bereit. Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen“. Die Islamwissenschaftlerin und Religionslehrerin berichtet von einer orientierungslosen Generation und erklärt, was die Gesellschaft tun kann und muss, um die Radikalisierung von Kindern zu stoppen. Lamya Kaddor, Jahrgang 1978, ist Kind syrischer Einwanderer. Eintrittskarten für die Lesung sind beim DAI erhältlich (http://dai-heidelberg.de).
- Workshops am Dienstag, 23. Juni 2015, 11 bis 17 Uhr: In Kooperation mit Mosaik Deutschland e. V., der Initiative Heidelberger Muslime – Teilseiend und der „Landeszentrale für politische Bildung“ gestaltet das „Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg“ (DAI) einen „Aktionstag für Demokratie, Antiradikalisierung und Orientierung – Workshop für Schülerinnen, Schüler und Jugendliche“. Die interaktiven Workshops finden im DAI statt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung bis 18. Juni an adrian.gillmann@dai-heidelberg.de wird gebeten. Die Workshop-Ergebnisse werden ab 19 Uhr im Rahmen des RNZ-Forums präsentiert und mit Gästen diskutiert (siehe folgender Programmpunkt).
- Diskussionsabend am Dienstag, 23. Juni 2015, 19 Uhr: Das DAI gestaltet gemeinsam mit Kooperationspartnern am Vor- und Nachmittag des 23. Juni einen Aktionstag gegen die Radikalisierung von Jugendlichen und jungen Menschen. Im Rahmen eines RNZ-Forums werden die Ergebnisse unter der Moderation von RNZ-Chefredakteur Dr. Klaus Welzel im DAI, Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg, präsentiert und mit Gästen diskutiert. Die Gäste sind: Ahmad Mansour (Psychologe und Islamismus-Experte, Moses-Mendelssohn-Preisträger 2014), Prof. Susanne Schröter (Ethnologin mit den Schwerpunkten Islam, Gender und Südostasien, Uni Frankfurt) und Felix Steinbrenner (Landeszentrale für politische Bildung, Fachreferent Extremismusprävention). Die Veranstaltung ist kostenlos.
Weitere Termine im Juni
Info-Abend „Kinder und digitale Medien“ am Donnerstag, 18. Juni 2015, um 19.30 Uhr in der Kita Emmertsgrundpassage, Emmertsgrundpassage 36-38, 69126 Heidelberg. Neben praktischen pädagogischen Tipps werden Aspekte des Jugendschutzes beleuchtet. Die Referentin Anja Kegler ist „Soziale Verhaltenswissenschaftlerin (MA)“ und Referentin für medienpädagogische Elternarbeit. Gemeinsam mit Günther Bubenitschek, Erster Kriminalhauptkommissar, berichtet sie darüber, welche Gefahren und Gefährdungen es gibt und wie Kinder besser geschützt werden können. Die Veranstaltung ist kostenlos.
Fachtagung „Verletzte Jungs – die verdeckte Seite des männlichen Geschlechts“ am Dienstag, 23. Juni 2015, 10 bis 17.30 Uhr in der Jugendherberge Heidelberg International, Tiergartenstraße 5, 69120 Heidelberg. Die Veranstaltung mit Vorträgen, Workshops und Abschlusspodium richtet sich an Menschen, die (sozial-)pädagogisch und beratend mit Jungen arbeiten. Veranstalter ist die Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit Baden-Württemberg e. V. in Kooperation mit LuCa e. V., Fairmann e. V. (beide Heidelberg) und der Aktion Jugendschutz (ajs) Landesstelle Baden-Württemberg statt. Anmeldungen sind möglich bis 15. Juni an Michael Schirmer (info@lag-jungenarbeit.de, Telefon 0711 65668900); Infos gibt es unter www.lag-jungenarbeit.de.
Info-Abend „Kinder und digitale Medien“ am Dienstag, 30. Juni 2015, 19.30 Uhr in der Kita Schwetzinger Terrasse, Langer Anger 27, 69115 Heidelberg. Neben praktischen pädagogischen Tipps werden Aspekte des Jugendschutzes beleuchtet. Die Referentin Anja Kegler ist „Soziale Verhaltenswissenschaftlerin (MA)“ und Referentin für medienpädagogische Elternarbeit. Gemeinsam mit Günther Bubenitschek, Erster Kriminalhauptkommissar, berichtet sie darüber, welche Gefahren und Gefährdungen es gibt und wie Kinder besser geschützt werden können. Die Veranstaltung ist kostenlos.
Heidelberg: Stadt mit hoher Lebensqualität und hoher Sicherheit
Heidelberg ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und hoher Sicherheit. Dank der guten und vernetzten Präventionsarbeit von Stadt, Polizei und ihren Sicherheitspartnern liegt das Sicherheitsgefühl, das die Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg empfinden, seit Jahren auf hohem Niveau, die Kriminalitätsbelastung nimmt kontinuierlich ab. Damit Heidelberg auch in Zukunft eine sichere und lebenswerte Stadt bleibt, hat Kriminalitätsvorbeugung einen hohen Stellenwert.
Jährlich rund 330.000 Euro für Kriminalprävention
Der Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger haben für die Stadt Heidelberg einen hohen Stellenwert. Mit umfangreichen Anstrengungen im Rahmen des Netzwerkes der Kommunalen Kriminalprävention will die Stadt ihren Beitrag leisten, um die Kriminalität zu reduzieren. Jedes Jahr investiert die Stadt in eigene Projekte und Maßnahmen 30.000 Euro. Hinzu kommen Gelder, mit denen die Stadt externe Akteure der Kommunalen Kriminalprävention wie Vereine und Institutionen fördert. Im Doppelhaushalt 2015/2016 hat der Gemeinderat pro Jahr rund 300.000 Euro für die Kriminalprävention bewilligt. Kernbereiche der Kommunalen Aktivitäten im Veranstaltungsprogramm „Heidelberg. Aber sicher! 2015“ sind die Schwerpunktwoche „Jung, radikal – nein danke?“ und die Fachtagung zum Thema „Verletzte Jungs – die verdeckte Seite des männlichen Geschlechts“ im Juni sowie die Fachtagung „Gewalt im Kontext Pflege – Strategien, Lösungsansätze, Hilfe im Alltag“ im Oktober.