Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Pfälzer Hoteliers und Gastronomen vermelden eine ungleiche Geschäftsentwicklung in der Wintersaison 2014/15. Während die Hoteliers überwiegend zufrieden sind beklagt fast ein Viertel der Wirte ein schwaches Geschäftsklima. Das ist das Ergebnis der Tourismusumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz für das Winterhalbjahr 2014/15. Auch die Erwartungen für die kommende Saison sind unterschiedlich: In den Hotels wird eine Belebung erwartet, die Restaurants gehen von einer konstanten Entwicklung aus. Zahlreiche Unternehmen aus beiden Bereichen klagen bitterlich über die Einführung des Mindestlohns, der zu gestiegenen Arbeitskosten geführt und zusätzliche Bürokratie mit sich gebracht hat.
Hotellerie
Die Wintersaison verlief für die Mehrheit der Hotels in der Pfalz erfreulich. So sprechen 53% der Betriebe von einem guten Geschäftsklima im Vergleich zur letzten Wintersaison. Nur 16% der befragten Betriebe klagen über einen schlechten Geschäftsverlauf. Bei 46% der Hotels lagen die Umsätze über dem Vorjahr, und bei knapp einem Viertel (24%) sind die Umsätze gesunken. Im Winterhalbjahr 2014/15 ist die durchschnittliche Zimmerauslastung bei 42% der Hotels gestiegen und bei 31% ist die Auslastung gleichgeblieben.
Für die Sommersaison rechnet fast die Hälfte (47%) der Hoteliers mit einer Belebung der Geschäftsentwicklung, 39% gehen von einer konstanten Geschäftsentwicklung aus. Der größte Risikofaktor sind – nach der Einführung des Mindestlohns – die Arbeitskosten (71%; Mehrfachnennungen), danach folgen mit 63% die Fachkräfte und mit 57% die Energiepreise. 40% der Unternehmen wollen in den kommenden Monaten ihre Übernachtungs- und Verzehrpreise erhöhen, 57% der Hoteliers wollen das Preisniveau konstant halten. Die Zahl der Beschäftigten beibehalten wollen 63%, 23% wollen den Personalstand erhöhen.
80% der Pfälzer Hoteliers planen in den nächsten Monaten Investitionen, dabei wollen 43% die Etats konstant halten und 29% denken über eine Steigerung des Investitionsbudgets nach. Der größte Teil der Investitionen dient der Modernisierung bzw. Ersatzbeschaffung (67%; Mehrfachantworten). In Kostensenkung und Angebotserweiterung sowie in den Umweltschutz wollen jeweils 20% investieren. Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung stehen bei 13% an.
Gastronomie
Im Winterhalbjahr war die Geschäftslage bei den Restaurants überwiegend akzeptabel oder überaus zufriedenstellend (42% bzw. 35%). Gestiegene Umsätze im Vergleich zum Sommer melden 37% der Betriebe, bei 39% sind die Umsätze gleichgeblieben. Für die kommenden Monate geht die Hälfte der Befragten von einer gleichbleibenden Entwicklung aus, 30% hoffen auf einen günstigeren Verlauf. Sorgen bereiten auch den Gastronomen die Arbeitskosten (77%; Mehrfachantworten) sowie die Bürokratie, die mit der Einführung des Mindestlohns einhergeht. Hinzu kommt die Sorge, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft weiter verstärkt (79%). Die Preise in der Gastronomie werden bei der Mehrheit konstant bleiben (58%), bei 40% sind Preiserhöhungen geplant. Am Personalstand wird sich im Sommer wenig ändern. Gut 60% (62%) der befragten Unternehmen wollen ihre Mitarbeiterzahl halten, lediglich 13% wollen neue Arbeitsplätze schaffen.
Investieren wollen im Sommer 70% der Wirte, dabei planen 19% eine Erhöhung ihres Etats, 36% wollen ihren Etat verringern. Als Hauptgrund für die geplanten Investitionen geben die Unternehmen Modernisierung bzw. Ersatzbeschaffung (81%; Mehrfachantworten an, gefolgt von Maßnahmen zur Kostensenkung und Angebotserweiterung (jeweils 28%) sowie in den Umweltschutz (17%).
Die komplette Saisonumfrage Fremdenverkehr Pfalz Winter 2014/ ist im Internet unter www.pfalz.ihk24.de, Dokument-Nr. 417, zu finden.