Speyer/ Metropolregion Rhein Neckar.Die Frauen des JSV Speyer haben mit einem 9:3-Heimerfolg gegen den JC Leipzig den zweiten Tabellenplatz in der 1. Bundesliga Süd gefestigt und einen großen Schritt zur Qualifikation für die Meisterschaftsendrunde gemacht. Es war der dritte Sieg im dritten Kampf für die Mannschaft von Teamchefin Nadine Lautenschläger zum Abschluss des ersten Teils der Saison. Nach der Sommerpause kann der JSV die Teilnahme an der Endrunde der besten drei Teams aus den Nord- und Südgruppen perfekt machen.
Während Speyer auf mehrere Kämpferinnen verzichten musste, die international im Einsatz waren, hatten die Gäste noch größere personelle Probleme und mussten gleich vier Punkte mangels einsatzbereiter Kämpferinnen abgeben. Dennoch war der Deutsche Meister des Jahres 2013 mit einigen Top-Judokas angereist, so dass es die zahlreichen Zuschauer im Judomaxx eine Reihe von spannenden und hochklassigen Kämpfen zu sehen bekamen.
Nadja Bazynski sorgte für einen Traumstart aus JSV-Sicht mit einem schnellen Ippon-Sieg gegen Patricia Hähnel in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Anschließend lieferte sich Rebecca Bräuninger, hochgestellt in die Kategorie bis 70 Kilogramm, einen packenden Kampf auf Augenhöhe mit der amtierenden deutschen Meisterin Melanie Gerber, und unterlag nur aufgrund einer Strafe kurz vor Ende der Kampfzeit. Mit dem folgenden Ippon-Sieg von Johanna Müller in der Klasse bis 57 Kategorie gegen Ines Beischmidt übernahmen die JSVlerinnen jedoch endgültig das Kommando. Verena Thumm hatte bis 52 Kilogramm keine Gegnerin und Leipzigs Karolin Huse gab die Begegnung in der Klasse bis 48 Kilogramm gegen Jessica Lindner kampflos ab, so dass es rasch 4:1 für Speyer stand.
Mit einem hart erkämpften Unentschieden in einem hochklassigen Kampf gegen die Olympia-Silbermedaillengewinnerin Kerstin Thiele verteidigte Barbara Bandel die Führung der Heimmannschaft, und als Maike Ziech im abschließenden Duell des ersten Durchgangs mit Ippon gegen Marie Branser gewann, war bereits zur Halbzeit schon die Vorentscheidung gefallen.
Zum Auftakt des zweiten Durchgangs kam Selina Dietzer zum Einsatz und brauchte nur etwas über eine halbe Minute, um sich mit Haltegriff gegen Sameera Götsch durchzusetzen. Anschließend erkämpfte sich Rebecca Bräuniger ein hochverdientes Unentschieden gegen Melanie Gerber in einer Neuauflage der Begegnung, die sie im ersten Durchgang noch denkbar knapp verloren hatte. „Die Niederlage im ersten Kampf war etwas unglücklich, das hat sie dann im zweiten Durchgang wieder gutgemacht“, kommentierte die JSV-Teamchefin.
JSV-Nachwuchskämpferin Janina Hofäcker musste sich zwar im Kampf bis 57 Kilogramm gegen Jacqueline Lisson mit einer kleinen Wertung geschlagen geben, doch als Anni Meier den kampflosen Punkt in der von Leipzig nicht besetzten Klasse bis 52 Kilogramm abholte, war dem JSV der Sieg auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Nach dem nächsten kampflosen Sieg für Lindner gegen Huse standen zum Abschluss zwei hochklassige Kämpfe deutscher Top-Kämpferinnen an. Maike Ziech siegte blitzschnell nach nur 45 Sekunden mit einer Würgetechnik gegen Thiele – der JSV-Neuzugang hielt damit die eigene perfekte Bilanz aufrecht: Seit ihren Wechsel zum JSV Anfang dieser Saison hat sie alle Kämpfe mit Ippon gewonnen. „Eine hammer-starke Leistung“, freute sich Teamchefin Lautenschläger über die Leistung der U23-Europameisterin.
Barbara Bandel ging zum Abschluss gegen Marie Branser über die volle Kampfzeit, konnte jedoch keine Wertung erzielen und unterlag mit Wazaari. Angesichts des deutlichen Sieges trübte dies die Stimmung auf Speyerer Seite jedoch nicht. Das JSV-Team ließ sich vom heimischen Publikum feiern und verabschiedete sich zufrieden und optimistisch in die Sommerpause.
„Ich bin sehr stolz und zufrieden“, fasste Nadine Lautenschläger zusammen. Trotz der personellen Nöte hat ihr Team die ersten Aufgaben der Saison mit Bravour gemeistert. Der JSV hat in den bisherigen drei Kämpfen nur eine einzige nicht-deutsche Kämpferin eingesetzt – Kim Polling beim Saisonauftakt in Esslingen – die ungarischen Kämpferinnen, die seit Jahren sichere Punktegaranten sind, fehlten aufgrund ihrer Verpflichtungen im Rahmen der Olympia-Qualifikation. Doch die Speyerer Mannschaft hat gezeigt, dass sie genug Qualität hat, um Ausfälle zu kompensieren. Schließlich verfügt sie über eine ganze Reihe von Sportlerinnen, die zur deutschen Spitze gehören.
„Ich bin stolz auf das Team auf auf die gezeigte Leistung. Wir können jetzt beruhigt und stolz in die Sommerpause gehen und uns auf September freuen – dann treffen wir zunächst auf Wiesbaden und dann zum Abschluss im Spitzenduell auf Backnang“, so Nadine Lautenschläger abschließend.
Foto:Maike Ziech freut sich über ihren Sieg gegen Olympia-Medaillengewinnerin Kerstin Thiele
Quelle Seán McGinley
JSV Speyer