Speyer/Metropolregion Rhein Neckar.Eindrucksvolle Werke im Dom zu Speyer – Weitere Spielorte auf dem Programm
Das Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 ist der Anlass für eine besondere Konzertfolge der Dommusik Speyer in Kooperation mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Am 8. Mai 2015 (20.00 Uhr), also auf den Tag genau 70 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht gegenüber den alliierten Kräften, bringt Domkapellmeister Markus Melchiori im Dom zu Speyer ein diesem Ereignis angemessenes Programm zu Aufführung:
Arnold Schönberg (1874-1951): „Ein Überlebender aus Warschau“ op. 46 ist ein Melodram von für einen Sprecher, Männerchor und Orchester aus dem Jahre 1947. Wie viele Stücke Schönbergs seit den 1920er Jahren ist das Werk in Zwölftontechnik mit teilweise fast punktueller, selbst innerhalb eines Taktes wechselnder Instrumentation geschrieben. Thema des etwa siebenminütigen Werks ist die Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto. Der von Schönberg verfasste Text ist dreisprachig. Der Erzähler spricht englisch, zitiert aber die Kommandorufe des Feldwebels (sergeant) auf Deutsch. Der Schlusschor, das „Schma Jisrael“, ist auf Hebräisch. Die Textaussage des Werkes wird durch hektische Rhythmen und manchmal grelle Orchesterfarben unterstützt. Ein Überlebender aus Warschau gilt als eines der ausdrucksstärksten Werke Schönbergs von erschütternder Realistik in Text und Musik und stellt eine der wichtigsten und meistrezipierten musikalischen Auseinandersetzungen mit dem Holocaust dar.
Johannes Brahms (1833-1897): „Ein deutsches Requiem“ op. 45 für Sopran- und Bariton-Solo, Chor und Orchester. Unter einem Requiem versteht man gemeinhin die Liturgie der Totenmesse der katholischen Kirche bzw. kirchenmusikalische Kompositionen zum Totengedenken. Der im evangelisch-lutherischen Hamburg groß gewordene Brahms orientierte sich bei der Auswahl seiner Texte aber nicht am traditionellen Kanon des Requiems als Totenmesse, sondern wählte aus Texten des Alten und Neuen Testamentes in der Fassung der Lutherbibel vor allem solche aus, in denen der Trost der Hinterbliebenen im Mittelpunkt steht. Brahms demonstrierte dabei u. a. eine enorme Kenntnis der Bibeltexte und Psalmen; er gestaltete sein Deutsches Requiem nicht als Trauermusik, sondern zum Trost derer, „die da Leid tragen“, also vor allem als eine von Ernst, Würde und Zuversicht getragene Musik für die Lebenden. Der kirchenmusikalischen Gattung des Requiems kann und soll Brahms’ Stück deshalb nicht gerecht werden; von der Anlage – vor allem der Besetzung – her kann man es eher als Oratorium bezeichnen, wobei die dramatische Komponente fehlt. In der Textabfolge knüpft es am ehesten an die evangelische Motette früherer Zeiten an. Einer genauen Einordnung in eine musikalische Gattung verschließt sich das Werk, ähnlich wie Händels Messiah, mit dem es auch die Textauswahl zur Auferstehung der Toten gemeinsam hat.
Ausführende und Termine:
Johanna Winkel, Sopran
Klaus Mertens, Bariton
Matthias Folz, Sprecher
Mitglieder des Mädchenchores am Dom zu Speyer
und der Speyerer Domsingknaben
Domchor Speyer
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Leitung: Markus Melchiori
Freitag, 8. Mai 2015, 20.00 Uhr Dom zu Speyer
Samstag, 9. Mai 2015, 20.00 Uhr, Stadthalle Bitburg/ Eröffnung des Kultursommer Rheinland-Pfalz
Sonntag, 10. Mai 2015, 19:00 Uhr Ev. Katharinenkirche Oppenheim
Kartenvorverkauf (Dom zu Speyer):
Die Abendkasse öffnet 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
Ermäßigte Eintrittskarten für Schüler, Studierende und Schwerbehinderte.
Online-Buchung auf www.reservix.de, Ticket-Hotline: 01805/700733 (rund um die Uhr, 0,14 €/Minute aus dem deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz höchstens 0,42 €/Minute) bei der Tourist-Information der Stadt Speyer, Maximilianstr. 13, 67346 Speyer oder bundesweit bei allen ReserviX-Vorverkaufsstellen. RHEINPFALZ TICKET SERVICE Tel. 0631/3701-6618
Eintrittspreise
alle Preise verstehen sich inkl. aller System- und Vorverkaufsgebühren ohne Versandkosten. An der Abend.-/ bzw. Tageskasse erheben wir einen Zuschlag in Höhe von 2 €.
Sondertarif für Schüler und Studierende: Eintrittskarten, die zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn noch nicht verkauft worden sind, können von dieser Personengruppe zum Sonderpreis von fünf Euro erworben werden. Dies gilt für alle angebotenen Kategorien
Preiskategorie I (freie Platzwahl in der Reihe)
A (Reihe 1-10): 40 €/ erm. 35 €
B (Reihe 11-19): 32 €/ erm. 27 €
C (Reihe 20-29): 25 €/ erm. 20 €
D (Reihe 30-37): 15 €/ erm. 10 €