Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar .”Die Signale stehen auf digital”
Vielversprechender Start der Innovationsplattform Smart Production Mannheim
Die von der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim initiierte Innovations- und Projektplattform „Smart Production Mannheim” soll das vorhandene lokale und regionale Know-how zum Zukunftsthema Industrie 4.0 mit den Produktionsbetrieben am Standort zusammenbringen. So ist die Idee, die am 25. März 2015 mit dem Startschuss eines neuen Netzwerks bei der Auftaktveranstaltung in den Räumlichkeiten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) konkrete Formen annahm.
Große Resonanz bei Unternehmen und Forschung
Rund 140 Interessierte aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Lehre waren gekommen, um sich zu informieren, einander kennenzulernen, den Aufbau der Netzwerkinitiative mitzugestalten und gleich konkrete Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln. Darunter waren nicht nur große Unternehmen wie ABB, John Deere, MVV, Roche oder SAP, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups – vom Produktionsbetrieb und dem Energiesektor über die Hochschulprofessorinnen und -professoren sowie den IT-Fachleuten bis zu den Unternehmensberatungen.
Bei Industrie 4.0 – der 4. Industriellen Revolution – geht es um mehr als nur die Digitalisierung von Produktionsprozessen. Es kündigen sich tiefgreifende Strukturveränderungen für die Wirtschaft an, fast alle Prozesse der Wertschöpfung sind betroffen, wie Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch bei der Eröffnung betonte: “Dieser massive Umbruch ist ein wichtiges Thema für die Wirtschaft insgesamt und fordert eine stärkere Zusammenarbeit unterschiedlicher Branchen der Wirtschaft und der Wissenschaft. Wir wollen diesen Wandel aktiv mitgehen und die Unternehmen unterstützen, damit die Digitalisierung der Produktion zu einem Erfolgsmodell wird.”
Mannheim soll hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Der Wirtschaftsraum Mannheim ist hierfür geradezu prädestiniert – davon ist Keynote-Speaker Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl von der TU Darmstadt, Sprecher des Wissenschaftlichen Beirates der Plattform Industrie 4.0, überzeugt: “Der Wirtschaftsraum Mannheim befindet sich in einer Pole Position. Das Thema Industrie 4.0 wird im Wesentlichen von drei Bereichen getragen: der Informations- und Kommunikationstechnik, der Automatisierungstechnik und der Produktionstechnik. Bedeutende Player dieser wichtigen Bereiche sind in Mannheim und im Umkreis von rund 50 km verfügbar.” Diese Akteure miteinander wirkungsvoll zu vernetzen – das sei die große Herausforderung und Chance zugleich.
Workshops sorgten für konkrete Inhalte
In drei moderierten Workshops “Smart Factory/Smart Energy”, “Innovative Geschäftsmodelle” und “Projektideen” wurde bereits fleißig an der Zukunft gearbeitet. Die Teilnehmer nutzten mit großem Enthusiasmus die Gelegenheit, in den interaktiv aufgebauten Workshops bereits sehr konkrete Projektthemen und Forschungsfelder zu entwickeln. Großes Interesse gab es unter anderem für Themen wie “Intelligente Sensorik”, “Produkte & Service” oder “Gesellschaftliche Veränderungen”, die künftig gemeinschaftlich in kleinen Projektgruppen bearbeitet werden sollen. Dafür bietet die Wirtschaftsförderung mit dem Netzwerk den organisatorischen Rahmen.
Der Blick in die Zukunft
Prof. Anderl lenkte seinen Blick in die Zukunft: Maßgeschneiderte Produkte werden den Preis eines Massenproduktes kosten. Unternehmen werden flexibler und wettbewerbsfähiger. Es entstehen neue wissensbasierte Dienstleistungen – und damit Arbeitsplätze.
„Um dieser Zukunftsvision näherzukommen, will die Mannheimer Wirtschaftsförderung mit der neuen Plattform eine Koordinierungsfunktion übernehmen, vermitteln, begleiten und damit die Umsetzung fördern“, so Valerie Siobhán Grona von der Wirtschaftsförderung Mannheim, die gemeinsam mit ihrem Kollegen, Georg Pins, die Netzwerkinitiative managen wird.