Heppenheim / Metropolregion Rhein Neckar – „Bildung wird im Wahlkampf immer ganz groß geschrieben. Doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Wo hört das Reden auf und wo fängt das Handeln an?“, fragt Landratskandidat Dirk Hennrich.
„Blicke man auf das G8-Debakel, so zeige gerade dies die Unausgegorenheit unseres Bildungssystems. Der viel beschworene Schulfrieden sei bisher nicht einmal ansatzweise in Reichweite. Das schaufensterpolitische Meisterstück namens Wahlfreiheit, in Form eines abverlangten einstimmigen Rückkehrwillens der laufenden G8-Jahrgänge zu G9, hat Eltern derart gegeneinander aufgebracht, dass es bis zum heutigen Zeitpunkt nachhallt. Der Mehrheitswille wird ignoriert und ausreichend Zeit zum Entfalten rückt in unerreichbare Ferne. Genau das wusste die Grüne Landtagsfraktion, denn eine Gegenstimme kommt gerne mal auf, so erhält man ein elitäres Turbo Abi, indem man sich taktisch hinter Eltern versteckt“, beurteilt Hennrich die Lage. „Hier ist es wichtig, dass ich als Landrat am Ball bleibe und Eltern nebst Schule in ihrem Sinne vertrete. Hennrich weiter, “ ich will auch keine Phrasen über Chancengleichheit dreschen, ich will Chancengleichheit schaffen. Wenn leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu wenig gefördert werden und die soziale Herkunft weiterhin über den Bildungserfolg entscheidet, dann ist es notwendig sich einzumischen, auch außerhalb der Zuständigkeit. Wir brauchen Durchlässigkeit die auch nach oben gerichtet ist, inklusive Schulen und einen individualisierten Unterricht. Die Schulen müssen in die Lage versetzt werden, allen Schülerinnen und Schülern, bestmögliche Bildung zu bieten. Doch das muss finanziert werden, da muss ich als Landrat Hebel in Bewegung setzen.
Auch im Falle der Heppenheimer Odenwaldschule besteht dringend Handlungsbedarf. Eine Schule, deren Träger und Akteure heute andere sind, die aber ohne absehbares Ende Altlasten ausbaden müssen, bedarf der Unterstützung. Es ist mehr als überfällig, dass der Kreis und dessen Gremien sich bewegen und dieser Schule den Bestand sichern. Ärmel hochkrempeln und einen Neuanfang starten, das alleine ist für Schulleitung und Kollegium nicht zu schaffen.
Besonders kritisch stehe ich dem „Pakt am Nachmittag“ gegenüber. Hier wird die Hauptlast einer Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder auf die Kommunen abgewälzt. Vom Land ist nur eine Finanzierung der Betreuung bis 14:30 Uhr angedacht, für die Zeit danach bis 17:00 Uhr sollen die Kommunen blechen, was unter den derzeitigen Finanzhaushalten völlig abwegig ist. So ist zu befürchten, dass es wie so oft die Eltern sein werden, die man zur Kasse bittet. Dieser Pakt ist eine Mogelpackung, die mit einem ‚Pakt‘, der von Einvernehmlichkeit zwischen Eltern, Schulen, Kreis und Land getragen sein sollte, nichts zu tun hat. Für einen solchen „Pakt“ gibt es auch zu wenig Schulen, die darauf anspringen und Kritiker die sich stattdessen eine echte, gut finanzierte und pädagogisch verantwortete Ganztagsschule wünschen. Hier ist ein Kandidat aus der Region für die Region gefordert, der sich in der Bildungslandschaft seiner Heimat auskennt“, so Dirk Hennrich. „Und“, so hat es auch die Landtagsabgeordnete Barbara Cárdenas (DIE LINKE) gegenüber dem Landratskandidaten Dirk Hennrich kommentiert, „ich freue mich über einen Kandidaten, der zuvorderst die Interessen der Familien, der Kinder im Blick hat. Dies wird sich schon mittelfristig lohnen, denn ohne eine gut ausgebildete Jugend hat kein Gemeinwesen und keine heimische Wirtschaft eine reelle Chance, im ruinösen Wettbewerb zu überleben. Ganz abgesehen davon, dass Kinder und Jugendliche, die nicht durch die Schule gehetzt, sondern in ihren Fähigkeiten anerkannt und gefördert wurden, später auch einen verantwortlichen, friedlichen und solidarischen Umgang mit den Mitmenschen, egal welcher Hautfarbe und Religion, pflegen werden. Dies muss die Zukunft sein und an diesen Zielen muss sich jeder, der für ein öffentliches Amt kandidiert, messen lassen!
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