Weinheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.„Heimatfront” durchs Museum
Im Jahr 2014 jährte sich der Ausbruch des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Museum der Stadt Weinheim in Kooperation mit dem Arbeitskreis Archive in der Metropolregion Rhein-Neckar eine Ausstellung, die den Krieg und seine Konsequenzen auf regionaler Ebene beleuchtet.
Der Erste Weltkrieg ist die „Urkatastrophe“ Europas im 20. Jahrhundert: er beendete das bürgerliche 19. Jahrhundert und er leitete eine völlig neue Ära der Kriegführung ein – den Krieg mit Massenvernichtungswaffen.
Zugleich bezog der Erste Weltkrieg die Zivilgesellschaft in noch nie dagewesener Weise in den Krieg mit ein. Denn die großen Schlachten forderten nicht nur Millionen Tote und Verletzte, sondern verschlangen auch riesige Mengen an Kriegsmaterial. Die Wirtschaft aller am Krieg beteilig¬ten Länder musste dieses Material liefern, wobei Frauen zum großen Teil in der Industrie und in der Landwirtschaft die Arbeitskraft der Männer ersetzten. Zugleich kam es in Europa als Folge der alliierten Seeblockade Deutschlands und des deutschen U-Boot-Kriegs zu einem eklatanten Mangel an Nahrungsmitteln. Hunger und Krankheiten trafen die Menschen schwer und auch die Millionen Toten, welche die Spanische Grippe weltweit in den Jahren 1918 bis 1920 forderte, waren auf Grund der allgemeinen Auszehrung der Bevölkerung letztlich Opfer des Krieges.
Alle am Krieg beteiligten Länder Europas wurden auf diese Weise vom Krieg erfasst; so entstand – vermutlich um 1917 – der neue Begriff „Heimatfront“, den die Ausstellung aufgreift. Sie stellt nicht das Kriegsgeschehen dar, sondern die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen im Rhein-Neckar-Raum und Weinheim.
Die Wanderausstellung wurde vom Arbeitskreis Archive in der Metropolregion Rhein-Neckar konzipiert. Sie wird durch Exponate aus dem Stadtarchiv Weinheim, dem -Museum der Stadt
Die Ausstellung ist bis 1. März im 1. Obergeschoss zu sehen. Das Museum befindet sich mitten in der Stadt in der Amtsgasse.