Weinheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.Kunden profitieren von niedrigeren Einkaufspreisen und sinken-den staatlichen Umlagen für Energiewende – Netzentgelte steigen
Kunden der Stadtwerke Weinheim zahlen ab 1. Januar 2015 weniger für Strom – je nach Tarif bis zu 0,67 Cent pro Kilowatt-stunde inklusive Steuern (0,563 Cent netto). Möglich wird dies durch zwei Entwicklungen: Zum einen sinken die staatlichen Umlagen zur Finanzierung der Energiewende um 0,153 Cent netto pro Kilowattstunde. Darüber hinaus gibt der Energieversorger an seine Kunden auch Vorteile weiter, die er bei der Beschaffung von Strom erzielt: „Wir haben Strom teilweise günstiger einkaufen können als geplant“, sagt Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim, „davon profitieren Kunden bei uns zusätzlich.“ Kunden der Stadtwerke Weinheim können sich freuen: Denn trotz höherer Netzentgelte bleibt für sie unterm Strich ein günstigerer Preis. Denn die vom Staat regulierten Netzentgelte klettern zum Jahreswechsel um voraussichtlich 0,083 Cent pro Kilowattstunde inklusive Steuern (0,07 Cent netto), bei Heizstrom um 0,060 Cent brutto (0,05 Cent netto). Für Gaskunden der Stadtwerke Weinheim bleibt im neuen Jahr alles beim Gewohnten: Die Preise ihrer Tarife sind weiterhin stabil.
Peter Krämer hält die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für einen Schritt in die richtige Richtung, jedoch noch nicht für den großen Wurf. „Die Entlastung der Verbraucher durch die Reform ist minimal, wie sich jetzt zeigt – und primär nicht in Änderungen des Gesetzes, sondern vielmehr in der geringen Sonnenstundenzahl des Jahres 2013 begründet“, informiert er. Dadurch musste den Betreibern von Solaranlagen weniger Strom vergütet werden. Seiner Meinung nach könnte die Energiewende – ganzheitlich und strukturiert angegangen – jedoch günstiger und effizienter realisiert werden.
Energiewende ist notwendig und eine Chance für Region
Peter Krämer hält die Energiewende für wichtig und sieht darin auch eine große Chance für die Region: Sie dient dem Klimaschutz, den er als eine der dringendsten Aufgaben der Menschheit sieht. Und sie bietet durch die Dezentralisierung der Versorgung Bürgern die Möglichkeit, die Energieversorgung der Zukunft mitzugestalten.
50 Prozent des Strompreises geht an den Staat
Rund die Hälfte des Strompreises, den Privatverbraucher zahlen, sind heute Steuern sowie staatliche Umlagen und Abgaben. „Der größte Brocken an dem staatlich verursachten Kostenblock, den wir als Ener-gieversorger nicht beeinflussen können, ist nach wie vor die EEG-Umlage“, informiert er. Darüber hinaus zahlen Verbraucher Umlagen zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, zur Absicherung von Investitionen in Offshore-Windanlagen, zum Ausgleich von Industrieprivilegien und für abschaltbare Lasten. Hinzu kommen Stromsteuer, Konzessionsabgaben und steigende Netzentgelte. Diese resultieren aus dem für die Realisierung der Energiewende notwendigen Netzausbau und –umbau. Auf alles erhebt der Staat noch die Mehrwertsteuer.