Schifferstadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Stadtmarketing und Stadtarchiv laden ein zu einem spannenden und besinnlichen Abend über einen eher unbekannten Teil der Schifferstadter Geschichte: Der „Heimatfront“ im Ersten Weltkrieg. In Zusammenarbeit mit renommierten Schifferstadter Autoren und Musikern entstand eine Gedenkveranstaltung der besonderen Art. Sie findet statt am kommenden Donnerstag, dem 30. Oktober 2014 um 19 Uhr im Schifferstadter Alten Rathaus.
Der Schlachtenlärm bei Verdun dringt bis in die Rheinebene; im Freien ist das Donnern der schweren Geschütze deutlich hörbar” schrieb der Schifferstadter Anzeiger im ersten Kriegsjahr. Nicht nur der Geschützdonner drang bis in die Heimat: Es gab schnell die ersten Toten zu beklagen und bald wurde deutlich, dass mit dem “Ausflug nach Paris”, mit dem so viele junge Soldaten kriegsbegeistert gerechnet hatten, nichts wird. Kriegslazarett, Demontage der Kirchturmglocken, die nach ihrer Umarbeitung in Kriegsmaterial “an der Front den Feind bekämpfen sollten”, schlechte Ernährungslage, Kartoffeldiebstahl, Hunger – der Weltkrieg war auch in Schifferstadt deutlich zu spüren. Dieser “Heimatfront” will der Abend mit Lesung, Bildern, Zeitungsberichten und Musik einen Raum geben.
Die Akteure und Autoren Gerhard Sellinger, Ernst-Christian Driedger und Ute Zimmermann nähern sich der Schifferstadter Zeitgeschichte in den Jahren 1914-1918 in Form einer literarischen und musikalischen Collage. Eine Präsentation mit zeitgenössischen Bildern und Postkarten aus Schifferstadt, erstellt von Roman Sturm, ergänzt das Programm visuell. Voran geht eine kurze historische Einordnung unter dem Titel “Der Erste Weltkrieg und die Pfalz” von Julia Kratz (Stadtarchiv Ludwigshafen). Der Eintritt ist frei.